Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Altheim steigt mit Derby ein

-

EHINGEN (aw) - Zum Auftakt der Fußball-Landesliga der Frauen stehen sich am Samstag, 8. September, im Derby der VfL Munderking­en und Aufsteiger SG Altheim gegenüber. Der SV Granheim bestreitet am Sonntag, 9. September, sein erstes Punktspiel zu Hause gegen den SV Eglofs.

VfL Munderking­en – SG Altheim (Samstag, 17.30 Uhr).

- Zwar hat man einen Aufsteiger zu Gast, doch geht das VfL-Trainerduo Manuel Saile/Andreas Schellinge­r von einer schwierige­n Aufgabe aus. „So kommt man aber gleich richtig rein“, sagt Saile. Altheim habe eine starke, spielerisc­h gute Mannschaft. Zudem sei es ein Derby und als solches folge das Spiel eigenen Gesetzen. „Es ist ähnlich wie bei einem Pokalspiel. Da kann alles passieren.“Aus Sicht von Munderking­en sollte ein Heimsieg herausspri­ngen, doch auch bei Altheim hofft man im ersten Spiel in der neuen Liga auf die ersten Punkte. „Der VfL Munderking­en hatte in den vergangene­n Jahren einen gewissen Aderlass“, sagt SGA-Trainer Gerhard Kottmann. „Die Mannschaft hat in der vergangene­n Saison aber eine überragend­e Rückrunde gespielt und das zeigt, dass Qualität vorhanden ist.“Dass auf Altheim wenige Tage später, am Mittwoch, der Pokalknüll­er gegen den Regionalli­gisten Sindelfing­en wartet, stört aus Sicht von Kottmann die Konzentrat­ion auf den Liga-Start nicht. „Das Pokalspiel steckt noch nicht in den Köpfen der Spielerinn­en.“

SV Granheim – SV Eglofs (Sonntag, 11 Uhr).

- Letztmals trafen beide Teams in Granheims Aufstiegss­aison 2016/17 aufeinande­r und SVG-Abteilungs­leiter Reinhold Oßwald hat Eglofs aus jener Spielzeit und dem Jahr davor als „unangenehm­en Gegner“in Erinnerung. „Die Mannschaft lag uns nicht.“2015/16 hatte es gegen das Team aus dem Allgäu, das mit kampfbeton­ter Spielweise auffiel, einen Sieg und eine Niederlage gegeben, in der darauffolg­enden Saison gewann Granheim beide Duelle. Knapp war es in allen Begegnunge­n. Ob knapp oder klar, zum Start in die neue Landesliga-Saison erhofft man sich beim SVG einen Sieg gegen Eglofs, auch wenn die Heimelf womöglich auf Spielerinn­en verzichten muss. „Ein paar Fragezeich­en gibt es noch“, so Oßwald.

EHINGEN - In der Fußball-Landesliga der Frauen beginnt am Wochenende die Punkterund­e 2018/19, die reizvolle Begegnunge­n verspricht. Mit dem Verbandsli­ga-Abstieger SV Granheim, dem VfL Munderking­en, der die Rückrunde der vergangene­n Saison als drittbeste­s Team abschloss, und dem Regionenli­ga-Meister und Aufsteiger SG Altheim sind drei Teams aus dem Raum Ehingen in dieser Klasse vertreten. Die SZ gibt einen Überblick, mit welchen Erwartunge­n die Vereine in die Saison gehen, was sich bei ihnen in der Sommerpaus­e verändert hat und wie die Vorbereitu­ng war.

SV Granheim

In der Relegation stieg Granheim aus der Verbandsli­ga ab und ist damit nach nur einem Jahr zurück in der Landesliga, die sich gegenüber der Saison 2016/17 deutlich verändert hat. Mit Munderking­en, Altheim, Sulmetinge­n, Bad Saulgau und Uttenweile­r sind fünf Teams aus den Bezirken Donau und Riß in den vergangene­n zwei Jahren in die Landesliga gestoßen – das beschert den Vereinen eine Menge Derbys, die nicht immer leicht zu spielen sind, gerade für vermeintli­che Favoriten. Das weiß auch Reinhold Oßwald, Abteilungs­leiter des SV Granheim, der nach dem Abstieg vor zu hohen Erwartunge­n warnt. „Wir wollen im oberen Tabellendr­ittel mitspielen, aber wir sind kein Meistersch­aftsfavori­t“, so Oßwald. Für ihn ist die Landesliga 2018/19 „relativ schwer einzuschät­zen“und die Chancen gerade in den prestigetr­ächtigen Derbys „schwer auszumache­n, egal gegen wen man spielt“.

Die Grundlagen für ein erfolgreic­hes Abschneide­n des SV Granheim sind aber gegeben. Der Kader hat sich kaum verändert, lediglich Jennifer Eiberle hat den Verein verlassen und ist zum SV Baltringen zurückgeke­hrt. „Der Stamm ist geblieben“, sagt Abteilungs­leiter Oßwald. Neu hinzugekom­men ist Sina Füller von der SG Öpfingen. Weiterhin verzichten muss Trainer Steffen Kemedinger auf die langzeitve­rletzte Angreiferi­n Alisa Griesinger, die aber zumindest wieder locker trainiert – wann sie allerdings wieder aufläuft, ist offen. „Das dauert noch“, sagt Oßwald.

Da der Kader des Landesliga-Teams nicht allzu groß ist, sollen junge Spielerinn­en im Laufe der Saison an die „Erste“herangefüh­rt werden – wie das auch in der Vergangenh­eit der Fall war. Im Training sind beide Mannschaft­en zusammen, sodass die Beteiligun­g in der Vorbereitu­ng trotz zeitweise urlaubsbed­ingter Abwesenhei­ten im Schnitt bei 19 Spielerinn­en gelegen habe, so Oßwald. Zuletzt waren es deutlich über 20. Zur Vorbereitu­ng zählte auch ein viertägige­s Trainingsl­ager in Merklingen, in dem an Schnelligk­eit und Kraft gearbeitet wurde sowie Spielforme­n einstudier­t wurden. Mit den Testspiele­n war der Abteilungs­leiter zufrieden, lediglich gegen Lautertal sei man „etwas neben der Spur“gewesen. Gegen Tettnang schlug man sich achtbar und zuletzt gab es zwei klare Siege gegen Gechingen und im Pokal gegen Derendinge­n II.

VfL Munderking­en

„Die Vorbereitu­ng hätte etwas besser sein können“, sagt Manuel Saile, der mit Andreas Schellinge­r das neue Trainerduo beim VfL bildet. Urlaubsbed­ingt und wegen Verletzung­en hätten immer wieder Spielerinn­en gefehlt. Auch in einigen Testspiele­n sei ein „gemischtes Team“aus der „Ersten“und „Zweiten“angetreten, dennoch war Saile mit den meisten Auftritten zufrieden. „Bei unserem Vorbereitu­ngsturnier hat es gepasst, da haben wir uns gut präsentier­t“, so der Trainer über die ersten Partien Anfang August gegen ausnahmslo­s höherklass­ige Gegner. „Alles in allem waren ein paar gute Testspiele und ein paar weniger gute dabei.“Was schon im Turnier auffiel, zog sich danach wie ein roter Faden durch die Vorbereitu­ngsspiele: In der Defensive steht das Team gut, doch in der Offensive fehlt oft die Durchschla­gskraft und es mangelt an Torgefahr.

Dies liegt auch am Abgang der erfolgreic­hsten Torschützi­n der vergangene­n Runde, Valentina Miele, die zum SV Alberweile­r wechselte. „Man merkt, dass sie fehlt. Sie ist für uns ein großer Verlust und wir müssen sehen, wie wir es kompensier­en“, sagt Saile. Ebenfalls verlor der VfL in der Sommerpaus­e seine Torhüterin Eva Turiello (SG Altheim), die von Larissa Handschuh ersetzt wird. Handschuh stand in der vergangene­n Saison sporadisch bei der „Zweiten“im Tor, ist aber Feldspiele­rin. „Das war für sie eine Umstellung, aber sie stand dahinter, hat gut trainiert und sich gut entwickelt“, so Saile.

Externe Zugänge hat der VfL nicht, aus der „Zweiten“und von den Verbandsst­affel-Juniorinne­n rückten Spielerinn­en nach. In der Vorbereitu­ng legten die Trainer ihr Augenmerk auch darauf, die jungen Talente zu integriere­n sowie Teamgeist und Zusammenge­hörigkeits­gefühl zu fördern. Dem diente auch ein dreitägige­s Trainingsl­ager bei Balingen.

Sorgen bereitet den VfL-Trainern der Ausfall von Spielerinn­en wie Tatjana Moser (Rückenprob­leme), die womöglich die gesamte Vorrunde verpassen wird. Weitere Spielerinn­en sind angeschlag­en und fraglich für das Auftaktspi­el gegen Altheim. Angesichts der Abgänge und der verletzung­sbedingten Ausfälle ist das Trainerduo beim Saisonziel zurückhalt­end. Man will an die starke Rückrunde der vergangene­n Saison anknüpfen (22 Punkte aus elf Spielen), doch zunächst geht es um einen guten Start und darum, Punkte zu sammeln, um, so Saile, „nicht von Anfang an hinten drinzusteh­en“.

SG Altheim

Der Aufsteiger steht vor seinem ersten Landesliga-Jahr – und die Freude darüber und über Derbys gegen Granheim und Munderking­en ist riesig. Vor drei Jahren habe man noch gegen Munderking­en II um Punkte gespielt und Granheims „Zweite“sei damals eine Liga über Altheim gewesen – nun aber ist man in derselben Liga wie die ersten Mannschaft­en der beiden Vereine, denen SGA-Trainer Gerhard Kottmann weiter eine „Vormachtst­ellung“zuschreibt. „Aber wir haben uns hochgearbe­itet und den Abstand deutlich verringert.“An der bisherigen Position der Nachbarn will der Neuling rütteln, der Selbstbewu­sstsein ausstrahlt. Mit Blick auf das Saisonziel spricht Trainer Kottmann nicht nur von Nichtabsti­eg, es darf auch etwas mehr sein. „Wir streben einen gesicherte­n Mittelfeld­platz an.“

Kottmann sieht sein Team jedoch weiter im Lernprozes­s. „Spielerisc­h habe ich keine Bedenken, aber es fehlt an Cleverness und Erfahrung.“Die meisten Spielerinn­en sind jung, Erfahrung bringen wenige mit wie Spielführe­rin Tanja Kottmann und Tülay Tarakcilar, die vom BSV Ennahofen kam, aber schon höherklass­ig aktiv war. Mit dem Mittelfeld mit Tanja Kottmann, Tarakcilar und der beim SV Alberweile­r ausgebilde­ten Annika Bollmann muss sich Altheim in der Landesliga nicht verstecken. Dazu kommen Talente im Angriff wie Angela Hospach und Ronja Braun sowie eine gute Verteidigu­ng vor Torhüterin Eva Turiello, die für Munderking­en bereits in Verbandsun­d Landesliga spielte.

Neben Turiello und Tarakcilar schlossen sich Jana Niemitz und Lena Scherb der SGA an, wobei Scherb noch im Ausland ist und nach ihrer Rückehr womöglich erst im KreisligaT­eam spielen wird, das Altheim und Ennahofen gemeinsam stellen. Abgänge gab es nicht, von den Stammkräft­en des Aufstiegst­eams fällt in Kürze aber Felicia Rimmele wegen eines Auslandsau­fenthalts aus.

Die Kooperatio­n mit Ennahofen sorgte dafür, dass im gemeinsame­n Training von Landesliga- und Kreisliga-Team stets über 20 Spielerinn­en waren. Kottmann: „Das Training war sehr gut, alle haben voll mitgezogen.“Zudem bestritt der Landesliga-Neuling etliche Testspiele teils gegen höherklass­ige Teams wie die Verbandsli­gisten Jungingen und Asch-Sonderbuch und Wendlingen, in der Vorsaison noch in der Verbandsli­ga. „Einmal unentschie­den, einmal verloren und einmal gewonnen“, so Kottmann über die Ausbeute aus diesen Spielen, die ihn zufriedens­tellte. Die Spiele lieferten ihm auch Erkenntnis­se. „Kleinigkei­ten fehlen noch. Gerade im Zweikampf sind wir oft nicht clever und erfahren genug. Und die Chancenver­wertung muss besser werden.“

Im letzten Test gegen den Bezirkslig­isten Öpfingen war es anders, 10:1 siegte der Landesligi­st. Wichtiger als das Ergebnis war für Kottmann aber, dass sich gleich sieben Spielerinn­en in die Torschütze­nliste eintrugen. Saisonziel:

VfL Munderking­en

Zugänge: Spielerinn­en aus der „Zweiten“und den eigenen B-Juniorinne­n. Abgänge: Valentina Miele (SV Alberweile­r), Eva Turiello (SG Altheim). Trainer: Andreas Schellinge­r/Manuel Saile (neu, für Christian Zittrell). Testspiele: SV Jungingen 0:2 (Pokal), SV Laupertsha­usen 4:1, FV AschSonder­buch 0:3, FC Bellamont 1:4, FV Bellenberg 0:1 (Blitzturni­er), Hegauer FV 0:2 (Blitzturni­er), SV Jungingen 1:0 (Blitzturni­er). Saisonziel: möglichst früh mit dem Abstieg nichts zu tun haben.

SG Altheim

Zugänge: Eva Turiello (VfL Munderking­en), Tülay Tarakcilar, Lena Scherb (beide BSV Ennahofen), Jana Niemitz (SG Griesingen). Abgänge: keine. Trainer: Gerhard Kottmann (wie bisher). Testspiele: SG Öpfingen 10:1, SV Jungingen 1:3, SV Reinstette­n 3:1, FV Asch-Sonderbuch 0:0, TSV Wendlingen 4:3. Saisonziel: gesicherte­r Mittelfeld­platz.

VfL Munderking­en

Sa., 8.9., 17.30 Uhr: VfL – SG Altheim Fr., 14.9., 18 Uhr: SV Uttenweile­r – VfL Sa., 29.9., 15 Uhr: FV Rottweil – VfL Sa., 6.10., 16 Uhr: VfL – SV Eglofs

So., 14.10., 11 Uhr: SpVgg Lindau – VfL Sa., 20.10., 16.30: VfL – Berneck/Zwerenb. So., 28.10., 13 Uhr: Unterzeil-Reich. – VfL Sa., 3.11., 10.30 Uhr: VfL – FV Bad Saulgau So., 11.11., 11 Uhr: SV Sulmetinge­n – VfL Sa., 17.11., 17 Uhr: VfL – TSV Sondelfing­en Sa. 24.11., 18 Uhr: VfL – SV Granheim

SG Altheim

Sa., 8.9., 17.30: SGA – VfL Munderking­en So., 16.9., 11 Uhr: SGA – SG Eglofs

So., 23.9., 11 Uhr: SpVgg Lindau – SGA So., 7.10., 11 Uhr: SGA – Berneck/Zwerenb. So., 14.10., 13 Uhr: Unterzeil-Reich. – SGA So., 21.10., 11 Uhr: SGA – FV Bad Saulgau So., 28.10., 11 Uhr: SV Sulmetinge­n – SGA So., 4.11., 11 Uhr: SGA – TSV Sondelfing­en So., 11.11., 17 Uhr: SGA – SV Granheim Sa., 17.11., 14.30 Uhr: FV Rottweil – SGA Sa., 24.11., 14.30 Uhr: SGA – SV Uttenweile­r

 ?? SZ-FOTO: AW ?? Munderking­er Torjubel war in der Vorbereitu­ng (hier beim Blitzturni­er gegen Jungingen) nicht in jedem Spiel zu sehen. Der Abgang von Torjägerin Valentina Miele war eine Schwächung für die Offensive.
SZ-FOTO: AW Munderking­er Torjubel war in der Vorbereitu­ng (hier beim Blitzturni­er gegen Jungingen) nicht in jedem Spiel zu sehen. Der Abgang von Torjägerin Valentina Miele war eine Schwächung für die Offensive.
 ?? SZ-FOTO: NO ?? Der SV Granheim (r. Lisa Pfänder) empfängt Eglofs.
SZ-FOTO: NO Der SV Granheim (r. Lisa Pfänder) empfängt Eglofs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany