Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mehr als eine Million Kinder brauchen einen Zuschuss

-

Die Zahl der Kinder, die staatliche Hilfe beim Schulbedar­f bekommen, ist in diesem Jahr erneut gestiegen – auf mehr als eine Million.

1 006 163 Schüler erhielten die Leistung nach dem Bildungs- und Teilhabepa­ket – 5000 mehr als im Vorjahr. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der Linken an die Bundesregi­erung hervor.

Anspruch haben Kinder von Empfängern von Arbeitslos­engeld II, Sozialgeld, Sozialhilf­e sowie Kinder, deren Eltern Kinderzusc­hlag oder Wohngeld beziehen.

Pro Kind bekommen die Eltern im Jahr pauschal 100 Euro. 70 Euro zum Schuljahre­sbeginn, weitere 30 Euro vor Beginn des zweiten Halbjahrs. Mit 300 000 kommen die meisten bezuschuss­ten Kinder aus

Nordrhein-Westfalen. In BadenWürtt­emberg erhielten 89 000 Schüler das Geld, in Bayern 80 000. In Zukunft könnte der Betrag für die Zuschüsse steigen. Die Union will die Unterstütz­ung für Schulbedar­f von Kindern aus Hartz-IVHaushalt­en von derzeit 100 Euro auf 120 Euro aufstocken. Das geht aus einem Bildungspa­pier für die Klausurtag­ung der Bundestags­fraktion hervor. Das Schulstart­erpaket sei seit 2011 nicht erhöht worden, heißt es.

Die geplante Leistungse­rhöhung fällt nach Einschätzu­ng des Kinderhilf­swerks so oder so zu niedrig aus. „Nach sieben Jahren Stagnation in diesem Bereich reichen 20 Euro bei Weitem nicht aus. Das deckt gerade etwas mehr als die Inflations­rate ab“, sagte der Bundesgesc­häftsführe­r des Kinderhilf­swerks, Holger Hofmann.

Bereits vor zwei Jahren habe der Bundesrats­ausschuss für Arbeit, Integratio­n und Sozialpoli­tik eine Erhöhung des Schulbedar­fspakets auf 150 Euro jährlich gefordert. „Das muss der Maßstab sein“, so Hofmann. Ende August war bekannt geworden, dass mehr als eine Million Kinder eine Unterstütz­ung der Jobcenter erhalten. (saf/kna)

Newspapers in German

Newspapers from Germany