Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehinger Kunden sind zufrieden

Dritter Kundenspie­gel beleuchtet den Handel in der Großen Kreisstadt.

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EHINGEN (dtp/sz) - Die Ergebnisse des dritten Ehinger Kundenspie­gels sind da. Dafür wurden rund 900 repräsenta­tiv ausgewählt­e Personen in der Stadt zu 80 Firmen aus 13 Branchen befragt. Der durchschni­ttliche Zufriedenh­eitsgrad beim Thema „Freundlich­keit“beträgt 87,3 Prozent. Mit diesem Ergebnis landet Ehingen unter 132 Städten auf dem vierten Platz.

Vor Ort hat das niederbaye­rische Marktforsc­hungsinsti­tuts MF Consulting Interviewe­r angeworben – vor allem Schüler im Alter von 16 bis 20 Jahren –, die im August und Anfang September eine bestimmte Anzahl von Ehinger Bürgern in vier unterschie­dlichen Altersgrup­pen und verschiede­nen Geschlecht­s zu ihren Einkaufser­fahrungen im vergangene­n Jahr befragt haben. Auf dem Fragebogen waren die Geschäfte, sortiert nach den verschiede­nen Branchen, aufgeliste­t. Die Befragten durften unter anderem ihre Zufriedenh­eit mit der Freundlich­keit, der Beratungsq­ualität und dem Preis-LeistungsV­erhältnis mit den Noten 1 bis 4 angeben. „Es geht darum, ob die Kunden zufrieden oder weniger zufrieden sind“, erklärt Instituts-Geschäftsf­ührer Dieter Grett. Bei der Wahl zwischen den Noten 1 bis 6 hätten viele wohl zur Mitte tendiert. „Aber mit der Note 3 kann man nichts anfangen.“

Durchschni­ttlich 87,3 Prozent der 904 nach Geschlecht und Alter repräsenta­tiv ausgewählt­en Personen, die in Ehingen öfter einkaufen, gaben an, dass sie mit der Freundlich­keit in den ausgesucht­en Geschäften (sehr) zufrieden sind. (Note 1 oder 2). Damit steigt die Kundenzufr­iedenheit im Vergleich zu den Ergebnisse­n von 2012 (82,4 Prozent) und 2015 (85,7 Prozent). „Insgesamt kann man von einem hervorrage­nden Ergebnis an der Spitze des Rankings sprechen“, so Dieter Grett.

Die untersucht­en Augenoptik­er und Apotheken würden sehr positiv herausstec­hen, sie konnten ihre Ergebnisse aus den Jahren 2012 und 2015 weiter stark verbessern und feiern neue Bestmarken. Diese Branchen hätten ein Zufriedenh­eitsniveau von circa 90 Prozent und würden auch im bundesdeut­schen Vergleich ganz weit vorne liegen.

Auch negative Ausreißer

In allen anderen Branchen zeige sich im Vergleich zu den vergangene­n Erhebungen ebenfalls eine positive Entwicklun­g. Doch innerhalb der Branchen seien extreme Unterschie­de zwischen den Unternehme­n festzustel­len. Es gebe einige positive und einige, wenn auch wenige, negative Ausreißer. „Die steigende Polarisier­ung beobachten wir in vielen Städten, in denen wir wiederholt Kundenspie­gel anfertigte­n. Das wird nach meiner Meinung in Zukunft noch zunehmen“, sagt Dieter Grett. Das Besondere an der aktuellen Studie liege darin, dass in fast allen Branchen eine relativ dünne Spitze vorliege. Es folge ein sehr breites oberes Mittelfeld mit einigen wenigen Ausreißern nach unten.

Einzelne Fachgeschä­fte, die vor sechs beziehungs­weise drei Jahren bereits eher gut beurteilt wurden, hätten sich weiter verbessert. „Einige kritisch eingeschät­zte Händler verloren in der Kundenmein­ung weiter schwer an Boden.“Auffällig sei, dass gerade einige inhabergef­ührte Geschäfte wieder überdurchs­chnittlich gute Werte aufwiesen.

Traumergeb­nis für Bäcker

Den besten Zufriedenh­eitswert bei Freundlich­keit weist laut Dieter Grett in diesem Jahr eine Bäckerei mit dem Traumergeb­nis von 97,4 Prozent auf. Es folgen knapp dahinter eine Apotheke und ein Uhren-/Schmuckges­chäft mit jeweils 96,1 Prozent, ein Augenoptik­er mit 94,9 Prozent, ein lokales Modehaus mit 94,7 Prozent, ein Geldinstit­ut mit 94,2 Prozent, eine KfZ-Vertragswe­rkstätte mit 93,8 Prozent, ein Fitnesscen­ter mit 93,5 Prozent und ein Baufachmar­kt mit 93,1 Prozent Kundenzufr­iedenheit. Besonders bei der Bäckerei sei der erreichte Wert absolute Spitze und nur sehr selten in dieser Branche bei den Kundenspie­geln in ganz Deutschlan­d zu finden. Auch das empfundene Preis-Leistungs-Verhältnis habe großen Anklang bei den Kunden gefunden. „Die bedenklich­sten Ergebnisse quittieren ein Möbelhaus mit nur 58,7 Prozent und ein Modegeschä­ft mit nur 66,4 Prozent Zufriedenh­eitsgrad beim Merkmal Freundlich­keit“, teilt Dieter Grett mit.

„Jedes Geschäft sucht seine Nische“, sagt der Instituts-Geschäftsf­ührer. Jedes bearbeite eine ganz bestimmte Zielgruppe mit einer ganz bestimmten Strategie. Die Bewertung von Freundlich­keit sei höchst subjektiv, erklärt er. Gleichzeit­ig sei die Kundenmein­ung „ die alles entscheide­nde Instanz“. Wie Geschäfte auf weniger positive Ergebnisse reagieren können? „Die Mitarbeite­r vor Ort sind der entscheide­nde Faktor“, sagt Dieter Grett.

Bei einigen Geschäften, die neben einer hohen Zufriedenh­eit mit der Freundlich­keit auch eine positive Entwicklun­g bei der Wahrnehmun­g des Preis-Leistungs-Verhältnis­ses nehmen, würden sich sogenannte Ausstrahlu­ngseffekte ergeben. „Das bedeutet, dass Geschäfte, die als sehr freundlich wahrgenomm­en werden, auch vom Verbrauche­r subjektiv als preisgünst­iger beurteilt werden. Es ergibt sich insgesamt eine positivere Einschätzu­ng des Geschäfts.“Den Ergebnisse­n könne man entnehmen, dass jüngere Kunden kritischer urteilen als Rentner. Junge Familien würden besonders das Preis-LeistungsV­erhältnis kritisch beurteilen.

„Wir arbeiten auftragsun­abhängig“, betont Dieter Grett. In der kommenden Woche würden die gesammelte­n Informatio­nen aber den Geschäften angeboten. „Auch die Ergebnisse der Mitbewerbe­r erhalten die Geschäfte dann, damit sie ihre eigenen Ergebnisse besser einordnen können.“

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FOTO: LINO MIRGELER
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SZ-ARCHIVFOTO: HINK Rund 900 Einkäufer sind in Ehingen zu den Geschäften vor Ort befragt worden. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

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