Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Handwerker fordern Unterstütz­ung

Vorsitzend­er der Arbeitnehm­ergruppe der Union-Bundestags­fraktion besucht Erbach

- Von Johannes Nuß

ERBACH - Der Vorsitzend­e der Arbeitnehm­ergruppe der Christlich­Demokratis­chen Arbeitnehm­erschaft (CDA) im Bundestag, Uwe Schummer (CDU), hat sich am Mittwochna­chmittag in dem Steinmetzb­etrieb von August Weber in Erbach umgesehen und mit ihm über Wirtschaft­sthemen diskutiert. Anschließe­n luden die Kreisverbä­nde AlbDonau/Ulm, Biberach und Ravensburg zu einer Diskussion zum Thema „Fachkräfte­zuwanderun­gsgesetz“.

Eine gute Stunde nahm sich der Vorsitzend­e der Arbeitnehm­ergruppe im Bundestag, Uwe Schummer, Zeit für August Weber und seine Anliegen. Der nutzte die Gelegenhei­t, um bei dem ranghohen Parteifunk­tionär und Arbeitsmar­kt-Experten die aktuellen Probleme des Handwerks anzubringe­n. Im Mittelpunk­t stand wenig überrasche­nd der akute Fachkräfte­mangel im Handwerk, der den Unternehme­n – vor allen Dingen in der hiesigen Region wo de facto Vollbeschä­ftigung herrscht – erhebliche Probleme bereitet. „Bis 2020 werden in der deutschen Wirtschaft zehnmal mehr Menschen mit einer berufliche­n Ausbildung benötigt, als solche mit einer akademisch­en Ausbildung. Das sagen Forschunge­n des Wirtschaft­sforschung­s Institutes“, so der Handwerker, der seit 1971 seinen Meisterbri­ef in der Tasche hat und seit 1969 den Familienbe­trieb an der Daimlerstr­aße führt. Er unterstric­h dabei die Bemühungen, die in der hiesigen Region laufen, um den Fachkräfte­mangel zu bekämpfen. Die Frage dabei bleibt allerdings, ob diese ausreichen­d sind für die Zukunft. „Das Landwirtsc­haftsminis­terium fördert eine Personalbe­raterin bei der Handwerksk­ammer Ulm (HWK), die Handwerksb­etriebe beim Finden und Binden von Mitarbeite­rn berät und unterstütz­t“, so Weber. Dies sei auch ein Grund, warum es im Jahr 2018 zum fünften Mal in Folge gelungen sei, ein Azubi-Plus zu erzielen, also dass mehr junge Menschen eine handwerkli­che Ausbildung begonnen haben als im Vorjahr.

Bei der anschließe­nden Diskussion in der Gaststätte „Zum Schützenhe­im“ging es unter dem Titel „Gesteuerte Zuwanderun­g mit einem Fachkräfte­zuwanderun­gsgesetz“nahtlos weiter um das Thema des Fachkräfte­mangels. Dazu hatte der CDA unter anderem Unternehme­r Markus Winter von der Firma Industrie-Dienstleis­tung Süd (IDS) aus Unteressen­dorf eingeladen, der seine Erfahrung mit Flüchtling­en in einem Kurzvortra­g vorstellte. Das Unternehme­n hat seit dem Jahr 2013 insgesamt 170 Flüchtling­e eingestell­t, von denen derzeit noch aktuell 90 im Betrieb tätig sind. Davon 36 in Vollzeit und 44 in Teilzeit. Die Erfahrunge­n mit den Arbeitskrä­ften seien gut, sie kämen aus Afrika, der arabischen Welt, dem Kosovo oder Pakistan. „Von den aktuell beschäftig­ten Flüchtling­en haben nur 28 einen dauerhafte­n Aufenthalt­stitel. Die anderen Geflüchtet­en können jederzeit abgeschobe­n werden. Das ist ein echtes Problem“, so der Geschäftsf­ührer in seinem Vortrag.

Dies griff Uwe Schummer in seinem anschließe­nden Vortrag auf und forderte, dass es für die Geflüchtet­en möglich sein müsse, uneingesch­ränkt zu arbeiten: „Arbeit eint die Menschen im Besonderen und vermittelt ein starkes Wir-Gefühl.“Schummer verwies auf den bereits vorliegend­e Eckpunktep­lan von Innenminis­ter Horst Seehofer. „Bis das steht, muss es einen Abschiebes­topp bei vorliegend­er Arbeit gebenr“, so Schummer.

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SZ-FOTO: JOHANNES NUSS Der Bundestags­abgeordnet­e Uwe Schummer (links) hat sich in dem Steinmetzb­etrieb von August Weber (2.v.l.) in Erbach umgesehen.

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