Viele Junge und ein Routinier
Fußball, Regionalliga: VfB Stuttgart II kommt zum Schwabenderby nach Ulm
(gioe/sz) - Ein Name, der während der großen Transferperiode im Sommer immer wieder mit dem SSV Ulm 1846 Fußball in Verbindung gebracht worden war, ist der von Pedro Allgaier. Damals noch beim FV Illertissen, galt der 21-Jährige als heißer Kandidat für einen Wechsel an die Donau. Kurz vor der Vertragsunterzeichnung entschied sich Allgaier aber um und kam doch nicht zum neuen Team seines ehemaligen Illertisser Trainers Holger Bachthaler, sondern transferierte zum VfB Stuttgart II. „Es ist kein großes Geheimnis, dass wir Pedro gerne nach Ulm geholt hätten“, sagt der Spatzen-Coach heute. Rein sportlich war der Wechsel für Allgaier allerdings bis jetzt die richtige Entscheidung. In allen neun Stuttgarter Saisonspielen der Regionalliga Südwest stand er bislang die volle Spielzeit auf dem Platz. So kommt es wohl auch am Freitag, 21. September, 18.30 Uhr, wenn die Stuttgarter ins Ulmer Donaustadion reisen.
Es ist die zweite Partie der Ulmer gegen eine Bundesliga-Reserve hintereinander. Am kommenden Freitag folgt mit der TSG 1899 Hoffenheim II die dritte Begegnung der Trilogie. Der erste Teil gegen Mainz 05 II verlief allerdings nicht sonderlich glücklich für die Spatzen. Mit 1:4 haben sie vor einer Woche im Bruchwegstadion verloren – nachdem sie über eine Stunde das Spiel kontrolliert hatten, ihre Chancen allerdings nicht nutzten.
Bachthaler nimmt Jann in Schutz
Negativer Höhepunkt war die Rote Karte für Nicolas Jann in der 90. Minute, der Schiedsrichter Julius Martenstein „massiv angerempelt“haben soll, wie der Vorwurf lautet. Dazu mussten die Ulmer eine Stellungnahme abgeben, in dem Fall wird aber noch entschieden. Holger Bachthaler nimmt seinen Spieler in Schutz: „Wir haben extra noch Bildmaterial von den Mainzern angefordert. Und das deckt sich nicht mit den Vorwürfen.“Es habe zwar einen Kontakt gegeben – „aus der Emotion heraus“– aber ob es dabei ein bösartiges Stoßen oder Rempeln gegeben habe, möchte Bachthaler nicht beurteilen. Nach dem Platzverweis haben die Ulmer noch zwei Gegentore in der Nachspielzeit kassiert zum alles in allem zu hohen Endstand. Einen Vorwurf wollte der Trainer der Spatzen seiner Mannschaft dafür allerdings keinen machen.
Das Kernproblem war eh ein anderes. Bei 13:6 Torschüssen und nur einem Treffer haperte es an der Chancenverwertung. Das ist für Bachthaler nichts Neues. Gegen den VfB soll es aber besser werden: „Es wäre schön für uns, wenn wir effektiver vor dem Tor wären.“Einfach wird das gegen Stuttgart nicht.
Mit zwei Punkten weniger als die zweitplatzierten Ulmer steht der VfB II auf Platz sieben der Tabelle. Seit vier Spielen sind die Stuttgarter, bei denen der junge David Grözinger aus Rottenacker bisher in allen Partien seines Teams in dieser Saison in der Startelf stand, nun ungeschlagen, nachdem sie sich zu Beginn der Spielzeit erst finden mussten. Fast 20 Zugänge hatte der VfB zu verzeichnen, dafür kamen 16 Neue. Einer von ihnen ist der 33-jährige Ex-Bundesliga-Profi Tobias Werner, der jahrelang beim FC Augsburg im deutschen Oberhaus kickte sowie für den 1. FC Nürnberg und die „Erste“des VfB in der Zweiten Bundesliga. Auch ihn kennt Bachthaler noch aus seiner Zeit in Augsburg. Erst vor zwei Wochen habe er mit Werner Kontakt gehabt, erzählt der Ulmer Trainer und glaubt, dass ein Spieler wie Werner einem jungen Kader guttut: „Eine gewisse Routine steht jeder Mannschaft gut zu Gesicht.“Allerdings musste Tobias Werner beim 0:0 seiner Stuttgarter am Sonntag gegen Waldhof Mannheim verletzt vom Feld. Noch ist es fraglich, ob er spielen wird.
Braig fällt aus
In Ulm ist die Personalsituation klarer. David Braig wird nach seinem Muskelfaserriss nicht spielen können und Michael Schindele ist nach einer Zerrung erst wieder ins Teamtraining eingestiegen. Fortschritte macht hingegen Lennart Stoll nach seiner schweren Knieverletzung. Er befinde sich „auf einem guten Weg“, sagt Bachthaler.