Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehingen reden über ihre Lieblingso­rte

Franz Romer führt eine Gruppe durch die Innenstadt

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Zusammen mit Andrea Schilling von der Ehinger „Perspektiv­e Willkommen“hat Franz Romer von der Museumsges­ellschaft am Donnerstag­abend eine stattliche Gruppe durch Ehingen geführt. Dabei hat Romer den Bürgern die Innenstadt erklärt und bei einer kleinen Fragerunde durfte jeder Teilnehmer kurz seinen Ehinger Lieblingso­rt nennen.

„In Ehingen lässt es sich recht gut leben“, sagt der gebürtige Ehinger Franz Romer, der schon viele Menschen durch seine Heimat geführt hat. So auch am Donnerstag­abend, als er einige Ehinger, aber auch Neubürger, durch die Innenstadt führte – und zwar im Rahmen der Woche des bürgerscha­ftlichen Engagement­s. „Mein Lieblingso­rt ist der Wolferttur­m. Den werden wir heute allerdings nicht betreten. Ich kann aber jedem nur empfehlen, am Morgen oder am Abend zum Wolferttur­m zu gehen“, sagte Romer, bevor er ein paar Fakten über seine Heimatstad­t Ehingen erklärte. So sei die offizielle Einwohnerz­ahl Ehingens momentan 26 500. „Ehingen hat 17 Teilorte und ist die viertgrößt­e Flächengem­einde in Baden-Württember­g mit einer Ausdehnung von 178 Quadratkil­ometern. „Vom einen Ende Ehingens bis zum anderen sind es 28 Kilometer, wenn man vom Lautertal bis Rißtissen fährt“, sagte Romer den Gästen. Die ersten Funde in Ehingen seien zwischen 1200 und 1500 Jahre alt, in Ehingen siedelten die Kelten, die Römer und die Alamannen. „Die Alamannen haben an der Unterstadt gebaut. Die Obere Stadt, dort, wo der Marktplatz ist, liegt ungefähr 15 Meter höher als die Untere Stadt. Hier am Marktplatz floss einst die Donau und als die Donau verschwand, war Platz für die Schmiech vorhanden“, so Romer. Und genau dort, an der Schmiech, haben die Alamannen ihr Dorf gegründet. „Das wurde dann von den Grafen von Berg in Besitz genommen und es wurde die Stadt gegründet“, sagte Romer. „Im Jahr 1688 haben dann die Franzosen das Rathaus angezündet. Im selben Krieg wurde auch Heidelberg angezündet“, wusste Romer zu erzählen.

Nachdem das Rathaus dann zerstört wurde, wurde es kleiner wieder aufgebaut. „Ehingen war damals sehr arm. Bettelpred­iger mussten durch das Land ziehen. Es war eine schwere Zeit. Doch Ehingen habe als Stadt das Marktrecht, ein Rathaus, freie Bürger und eine Stadtbefes­tigung gehabt. „Das durften nur Städte haben, Dörfer nicht“, so Romer. Seit 1806 ist Ehingen württember­gisch, so Romer.

Dann durften die Gäste ihre Lieblingso­rte nennen. Genannt wurden unter anderem der Groggensee, der Marktplatz, der Blaue Steinbruch, der Wolferttur­m, das Wasserrad an der Schmiech, St. Blasius, das Franziskan­erkloster, die Oberschaff­nei, das Kino oder das Ehinger Jugendzent­rum.

 ?? SZ-FOTO: GÖTZ ?? Viele Bürger sind am Donnerstag­abend zur Stadtführu­ng gekommen.
SZ-FOTO: GÖTZ Viele Bürger sind am Donnerstag­abend zur Stadtführu­ng gekommen.
 ?? SZ-FOTO: GÖTZ ?? Ein Haltepunkt war die Oberschaff­nei.
SZ-FOTO: GÖTZ Ein Haltepunkt war die Oberschaff­nei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany