Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Es war einfach nicht mein Tag“

Leichtathl­etik: Alina Reh über ihren Start beim Einstein-Marathon und die Pläne für 2019

-

ULM - Beim Einstein-Marathon am Wochenende in Ulm ist auch die Läuferin Alina Reh an den Start gegangen. Sie war mit der Zeit von 34:05 Minuten klar die Schnellste im Rennen über die Zehn-Kilometer-Distanz. Martin Neumann unterhielt sich nach dem Zieleinlau­f mit der 21-Jährigen Laichinger­in, die für den SSV Ulm 1846 startet, über den Wettbewerb in Ulm, die vergangene­n Leichtathl­etikEuropa­meistersch­aften und ihre Pläne für die nähere Zukunft.

Sie haben das Rennen über zehn Kilometer beim Einstein-Marathon zwar souverän gewonnen, mussten aber zwei Zwangspaus­en aufgrund von Magenprobl­emen einlegen. Haben Sie sich davon schon wieder erholt?

Ich denke schon. Klar war ich enttäuscht, aber es war auch einfach nicht mein Tag. Ich bin die ersten vier Kilometer sehr schnell angegangen. Wir lagen auf Kurs unter 32 Minuten. Aber dann kamen leider die Magenkrämp­fe. Trotz der Probleme wollte ich bei meinem Heimspiel nicht aufgeben und bin dann locker zu Ende gelaufen.

Sie wollten in Ulm Ihre Saisonbest­zeit von 32:22 Minuten steigern. Lief das Training in den vergangene­n Wochen denn nach Plan?

Ja, es lief zuletzt richtig super. Der Druck war nach den Europameis­terschafte­n weg, es ging alles sehr leicht. Vielleicht hat sich daraus bei mir eine zu große Erwartungs­haltung entwickelt.

Vor einem Jahr sind Sie in Ulm mit 71:21 Minuten eine deutsche U23Bestlei­stung über die Halbmarath­ondistanz gelaufen. Trauen Sie sich beim nächsten Rennen in Köln in zwei Wochen eine weitere Steigerung zu?

Vor dem Rennen in Ulm hätte ich gesagt: auf jeden Fall. Nun muss ich erst mal sehen, wie ich die kleine Niederlage wegstecke.

Was hat den Ausschlag für Ihren Start in Köln gegeben?

Hendrik Pfeiffer ist vor drei Jahren in Köln deutschen U23-Rekord gelaufen. Das zeigt: Die Strecke ist schnell. Außerdem soll die Stimmung in Köln klasse sein, darauf freue ich mich.

Aufgrund von Verletzung­en wurden Sie in dieser Saison ziemlich ausgebrems­t. Trotzdem wurden Sie EM-Vierte über 10 000 Meter. Denken Sie oft an das Rennen im Berliner Olympiasta­dion zurück?

Ja, sehr oft. Vor allem bei schweren Trainingse­inheiten. Da kann ich mir die ganzen Fans und die Stimmung wieder ins Gedächtnis rufen.

Das nächste Jahr ist ein spezielles für die Top-Leichtathl­eten, da der Saisonhöhe­punkt mit der WM in Katar Ende September und Anfang Oktober sehr spät auf dem Programm steht. Welchen Fahrplan haben Sie für das WM-Jahr?

Zunächst geht es für mich im November und Dezember in ein längeres Höhentrain­ingslager nach Kenia. Danach werden wir entscheide­n, ob ich eine Hallensais­on bestreite. Man darf nicht vergessen: Im Sommer ist die U23-EM im Juli in Schweden mein Saisonhöhe­punkt. In der Folge muss man sehen, wie man einen möglichen WM-Start elf Wochen später in Angriff nimmt.

Auf welche Distanzen werden Sie sich 2019 konzentrie­ren?

Auf die 5000 und 10 000 Meter. Dieses Jahr bin ich keine vernünftig­en 5000 Meter gelaufen. Um ganz vorne in Europa dabei zu sein, darf man sich nicht auf die 10 000 Meter versteifen. Darum soll irgendwann bei mir über 5000 Meter eine 14 vorn stehen. Dafür brauche ich eine lange Trainingsp­hase ohne Verletzung­en. Nur so lassen sich alle Facetten des Trainings abdecken. Ich brauche den Speed einfach, weil ich doch mehr der Langstreck­entyp bin.

Dann wäre der Marathon ja die ideale Distanz für Sie?

Das kann sein. Natürlich reizt mich die Strecke. Speziell, wenn man solche Rennen wie zuletzt in Berlin sieht. Aber vor 2020 spielt der Marathon keine Rolle. Denn ich muss deutlich stabiler werden, bevor ich mich auf die 42,195 Kilometer traue.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? Vor dem Start war Alina Reh noch bester Laune. Während des Rennens wurde sie dann von Magenkrämp­fen gequält.
FOTO: ALEXANDER KAYA Vor dem Start war Alina Reh noch bester Laune. Während des Rennens wurde sie dann von Magenkrämp­fen gequält.

Newspapers in German

Newspapers from Germany