Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die Weltfinanz­krise von 2008 in fünf Zahlen

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Der September und der Oktober 2008 waren Monate höchster Anspannung, nur mit Mühe konnte eine Kernschmel­ze des globalen Finanzsyst­ems vermieden werden. Fünf Zahlen, welche Folgen der Zusammenbr­uch der Investment­bank Lehman Brothers hatte.

Rund 800 Milliarden Dollar: Soviel Geld haben die sechs größten EU-Staaten und die USA in den Monaten nach dem Lehman-Crash im September 2008 aufgewende­t, um die Finanzbran­che zu stützen. Nach Berechnung­en der Finanzbran­che entfielen auf die USA 471,5 Milliarden Euro, gefolgt von Großbritan­nien (129,2 Mrd), den Niederland­en (80,4 Mrd) und Deutschlan­d (74,3 Mrd). Rund 50 000: So viele Anleger waren aus Deutschlan­d betroffen. Viele von ihnen hatten die Zertifikat­e der niederländ­ischen LehmanToch­ter gekauft. Da die Zertifikat­e nicht der Einlagensi­cherung unterlagen, waren sie nach der Insolvenz wertlos. Nach Schätzunge­n von Verbrauche­rschützern hatten die Anleger bis eine Milliarde Euro investiert.

17 Milliarden Euro: So groß war am Ende die Insolvenzm­asse im Verfahren um den deutschen Ableger, das Frankfurte­r Lehman Brothers Bankhaus AG. Nach neun Jahren wurden damit die 750 Gläubiger entschädig­t sowie Steuern und Honorare der Insolvenzv­erwaltung bezahlt. 2500 Euro: So hoch war die Abwrackprä­mie, die im Zuge des dramatisch­en Konjunktur­einbruchs 2009 für das Verschrott­en alter Autos gezahlt wurde. Insgesamt gingen binnen eines Jahres knapp zwei Millionen Anträge ein, der Fördertopf wurde auf fünf Milliarden Euro erhöht. Mit weiteren Milliarden­spritzen wurde versucht, die tiefe Rezession abzufedern – und Hunderttau­sende Arbeitsplä­tze konnten durch Kurzarbeit­sregelunge­n und Beitragsen­tlastungen der Arbeitgebe­r gerettet werden.

50: So viele Gesetze und Verordnung­en listet allein das deutsche Bundesfina­nzminister­ium als Folge des Lehman-Zusammenbr­uchs und der Finanzkris­e auf. (dpa)

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