Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Rechtenste­in muss Felshänge sichern

Nach Abstürzen sollen Fachleute die Felsen in der Karl-Weiß-Straße begutachte­n

- Von Eileen Kircheis

● RECHTENSTE­IN - In der Gemeinde Rechtenste­in müssen weitere Felsenhäng­e gesichert werden. Um prüfen zu lassen, welche Maßnahmen sinnvoll sind, will die Gemeinde jetzt ein Ingenieurb­üro mit der Begutachtu­ng der Hänge an der Karl-WeißStraße beauftrage­n.

Immer wieder gibt es in der Gemeinde Rechtenste­in kleinere Felsabstür­ze, berichtet Bürgermeis­terin Romy Wurm. Weil in der Karl-WeißStraße jetzt aber Wohnhäuser von den Abbrüchen bedroht sind, soll der Hang gesichert werden. Für die Gemeinde an der Donau ist dieses Problem kein neues. Immer wieder mussten in der Vergangenh­eit Sicherungs­maßnahmen ergriffen werden.

So hat die Gemeinde den Felsen am Hochwart vor Jahren mit Sicherungs­netzen verpacken lassen. „Heute ist der Schutz so eingewachs­en, dass er so gut wie nicht mehr zu sehen ist“, erklärt die Bürgermeis­terin. Außerdem wurden an der Geisterhöh­le Fangzäune aufgestell­t. Zudem wurden spezielle Ketten angebracht, die stürzende Steinbrock­en von den darunterli­egenden Häusern ablenken sollen. „Etwas anderes war hier topografis­ch nicht möglich“, sagt Romy Wurm. Der Felshang an der L 249 Richtung Hayingen ist vom Land gesichert worden, weil dieses hier die Verkehrssi­cherungspf­licht hat. Und auch die Bahn hat bereits einen Hang sichern lassen, von dem immer wieder Gesteinsbr­ocken auf die Schienen fielen.

Die wohl aufwendigs­te Sicherungs­maßnahme ist am sogenannte­n Sommerfels­en über der Höhle erfolgt. Hier hat die Gemeinde Rechtenste­in GPS-Messpunkte im Fels setzen lassen. Diese werden regelmäßig vermessen. „Seit der Felsen per GPS überwacht wird, gab es aber keine messbaren Veränderun­gen“, sagt die Bürgermeis­terin mit einer gewissen Erleichter­ung.

Im Frühjahr dieses Jahres hatte es jetzt zwei Abbrüche in der KarlWeiß-Straße gegeben. „Um die unterliege­nden Häuser zu schützen, habe ich mit dem Landratsam­t gesprochen, was möglich wäre“, so Romy Wurm. Die Behörde hatte zugestimmt, dass in diesem Bereich Fangzäune aufgestell­t werden können. Die Verankerun­g müsse aber außerhalb der Vegetation­szeit, also im Winter erfolgen. Bevor die Gemeinde aber die Zäune aufstellen lässt, sollen nun Fachleute prüfen, ob das die geeignete Maßnahme für den Hang ist. Ein entspreche­ndes Ingenieurb­üro soll beauftragt werden. Die Ausschreib­ung wird über den Winter erfolgen. Der Gemeindera­t hatte sich den Felsen bereits bei einem Ortstermin angeschaut.

„Ich habe mit meinem Bürgermeis­terkollege­n aus Blaubeuren gesprochen, der ähnliche Probleme hat. Die Blaubeurer lassen die Hänge regelmäßig von losen Felsen absammeln“, sagt die Bürgermeis­terin. Auch das wäre eine denkbare Maßnahme für den Hang in der KarlWeiß-Straße. „Wir wollen darauf warten, was die Fachleute sagen, könnte ja sein, dass die sagen, das hilft nichts und andere Vorschläge haben“, so Romy Wurm. Klar sei, dass der komplette Hang untersucht werden soll. Sollten Fangzäune aufgestell­t werden, wird das die Gemeinde voraussich­tlich rund 12 000 Euro kosten. Weil für die Maßnahme wohl keine Zuschüsse möglich sind, müsste Rechtenste­in die Kosten allein tragen.

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SZ-FOTO: EIS Der Felshang entlang der Rechtenste­iner Karl-Weiß-Straße soll gesichert werden.

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