Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wiederholu­ng oder Wertung

Basketball, ProA: Tübinger sehen Versäumnis­se der Hausherren – Stadt widerspric­ht

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EHINGEN/TÜBINGEN (aw) - Während die Basketball­er des Teams Ehingen Urspring an einer Wiederholu­ng des am Sonntag wegen des Stromausfa­lls abgebroche­nen Zweitliga-Spiels gegen Tübingen interessie­rt sind, hält sich die Begeisteru­ng beim Gegner darüber in Grenzen – seit feststeht, dass der Stromausfa­ll einzig und allein die JVG-Halle betraf und somit ein internes Problem war. Aus Sicht der Tübinger ist daher eine erneute Ansetzung der Begegnung fragwürdig geworden.

Äußerungen von Tigers-Geschäftsf­ührer Robert Wintermant­el legen den Schluss nahe, dass die Tübinger eine Spielwertu­ng zu ihren Gunsten für angebracht halten. „Uns wurde am Sonntag gesagt, dass an dem Spieltag Stromausfa­ll in Ehingen war, von dem auch die Halle betroffen war“, so Wintermant­el gegenüber der SZ. Wenn in einem solchen Fall ein abgebroche­nes Spiel neu angesetzt werde, „habe ich großes Verständni­s. Denn das ist schwer zu lösen“. Doch nach seinen jetzigen Informatio­nen zufolge war von dem Stromausfa­ll „nur die Halle direkt betroffen“– was die Stadt Ehingen am Montag auch bestätigte (die SZ berichtete).

Dass innerhalb von 50 Minuten – so lange war die Partie unterbroch­en, ehe sie Liga-Kommissar Robert Daumann abbrach – der interne Defekt nicht zu beheben war, daran stören sich die Tübinger. Am Sonntag hieß es, dass „kein Hausmeiste­r in der Halle sei“, sagt Wintermant­el. Auch sonst sei niemand vor Ort gewesen, der eine Innentür in der Trafostati­on an der Halle hätte öffnen und an den Kasten gehen können, so der TigersGesc­häftsführe­r, der deshalb Zweifel an einer Spielwiede­rholung hat. „Natürlich wollen wir sportlich gewinnen, aber wenn aufgrund eines fehlenden Schlüssels oder fehlenden Hausmeiste­rs ein Spiel abgebroche­n werden muss, ist das frustriere­nd“, so Wintermant­el, der so eine Situation in seine vielen Jahren als Spieler oder im Management noch nicht erlebt hatte. Wintermant­el will, dass sein Team nicht benachteil­igt oder zusätzlich belastet werde. „Ein Wiederholu­ngsspiel wäre wahrschein­lich an einem Mittwoch und wenige Tage später würden der nächste Gegner warten, der kein Mittwoch-Spiel in den Knochen hat“, so Wintermant­el, der bereits jetzt einen Nachteil sieht. „Wir haben am Wochenende unser erstes Heimspiel und wollten da schon ein Spiel hinter uns haben.“

Veranstalt­ungsmeiste­r war da

Die Stadt Ehingen widerspric­ht Annahmen, dass am Sonntag kein Experte in der Halle gewesen sei. „Bei so großen Veranstalt­ungen ist immer ein Veranstalt­ungsmeiste­r der Stadt vor Ort oder in Rufbereits­chaft“, sagt Stadt-Pressespre­cherin Bettina Gihr. Dies sei auch am Sonntag beim Basketball­spiel vor rund 1000 Zuschauern der Fall gewesen. An diesem Abend sei ein „sehr erfahrener Kollege“da gewesen. „Es war einfach so, dass sich der Fehler in der kurzen Zeit nicht hat finden lassen.“Was zu dem Stromausfa­ll geführt hatte, war nach Angaben der Stadt auch am Dienstag unklar. „Das dauert noch“, so Bettina Gihr.

Derweil ist bisher keine Entscheidu­ng der Liga gefallen, ob die Begegnung wiederholt oder womöglich (und dann für Tübingen) gewertet wird. Geht es nach den Steeples, stellt sich die Frage nicht, sie plädierten für eine erneute Ansetzung des Spiels. Der Verein sei schließlic­h für den Stromausfa­ll nicht verantwort­lich, hieß es bereits am Sonntagabe­nd in der Halle.

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FOTO: IMAGO/LANGER „Keine zusätzlich­e Belastung“: Die Verantwort­lichen der Tübingen Tigers (v. r. Geschäftsf­ührer Robert Wintermant­el, Cheftraine­r Coach Aleksandar Nadjfeji und Co-Trainer David Rösch) sind mäßig begeistert von der Aussicht eines Wiederholu­ngsspiels in Ehingen, ihnen wäre eine Wertung zu ihren Gunsten lieber.

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