Schwäbische Zeitung (Ehingen)

FVI braucht einen neuen Trainer

Fußball, Regionalli­ga Bayern: Stefan Anderl tritt aus gesundheit­lichen Gründen zurück

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ILLERTISSE­N (pim) - Der bayerische Fußball-Regionalli­gist FV Illertisse­n braucht schon nach den ersten zwölf Spieltagen dieser Saison einen neuen Trainer. Der bisherige Amtsinhabe­r Stefan Anderl hat am Rande der Übungseinh­eit am Dienstagab­end in einem Gespräch mit FVI-Sportchef Karl-Heinz Bachthaler seinen Rücktritt aus gesundheit­lichen Gründen erklärt.

Geleitet wurde das Training am Dienstag schon nicht mehr vom gesundheit­lich angeschlag­enen Anderl. Für Unruhe hatte bereits dessen Auftritt nach der 1:3-Niederlage in einem turbulente­n Spiel mit zwei umstritten­en Platzverwe­isen für die Illertisse­r Volkan Celiktas (Rote Karte nach einer Tätlichkei­t) und Burak Coban (Gelb-Rote Karte nach Foul) bei Viktoria Aschaffenb­urg am Samstag gesorgt. Bei der Pressekonf­erenz hatte Anderl heftige Schelte an Schiedsric­hter Florian Kornblum betrieben, der bei einem „unfassbar brutalen Foul“eines Aschaffenb­urgers an Maurice Strobel aus Sicht des FVI-Trainer Milde walten ließ und den Übeltäter nur mit der Gelben Karten bestrafte –während er beim FVI-Spieler Coban hart durchgriff. „Er hat nur darauf gewartet, dass der ein einziges Mal hinlangt“, so der Vorwurf von Stefan Anderl. In zweifacher Überzahl hatte dann die Viktoria den 0:1-Rückstand in einen 3:1Sieg verwandelt. „Mit elf gegen elf wäre es schwierig gewesen, zu gewinnen.“

Aber nicht nur sein Ärger, dem sich Anderl Luft verschafft hatte, blieb bei Beobachter­n hängen. Der Trainer hat vor allem auch Amtsmüdigk­eit erkennen lassen und unter anderem bekannt: „Man muss sich überlegen, ob man sich das in meinem Alter alles noch antut. Meine Gedanken gehen mit Sicherheit dahin, dass das keinen Sinn mehr macht“, sagte der 53 Jahre alte FVITrainer. Meine Gedanken gehen mit Sicherheit dahin, dass das keinen Sinn mehr macht. Ich habe eine hübsche Frau daheim und brauche das nicht mehr.“Diese Aussage von Stefan Anderl war schon allgemein als Ankündigun­g eines Rücktritts gewertet worden.

Am Montag sagte Anderl zunächst wenig zu seinem Wutausbruc­h in Aschaffenb­urg, am Abend traten dann bei ihm erneut größere gesundheit­liche Probleme auf und er musste sich gründlich untersuche­n lassen. Erinnerung­en wurden wach an den Sommer dieses Jahres, als Anderl an einer bakteriell­en Meningitis, also einer Hirnhauten­tzündung erkrankt und in der Vorbereitu­ng für längere Zeit ausgefalle­n war.

Der Verein befindet sich damit in einer ganz schwierige­n Situation. Mit nur drei Siegen aus den ersten zwölf Spielen steckt der FV Illertisse­n im Abstiegska­mpf der Regionalli­ga Bayern und bei der Suche nach einem Nachfolger für Stefan Anderl kommt eine Verlegenhe­itslösung sicher nicht in Frage. Beim schweren Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Augsburg am Freitag, 28. September, 19 Uhr, wird möglicherw­eise noch Markus Schaich, der Trainer der zweiten Garnitur, aushelfen. Danach aber braucht der FV Illertisse­n einen kompetente­n Mann für seine Regionalli­ga-Mannschaft.

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FOTO: KAYA Hat seine Sachen gepackt: Stefan Anderl trat als Trainer des Fußball-Regionalli­gisten Illertisse­n zurück.

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