Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kampf gegen Schilder-Wirrwarr

Im Alb-Donau-Kreis soll nun die Beschilder­ung einheitlic­h werden.

- Von Dominik Prandl

REGION - Der Alb-Donau-Kreis bemüht sich derzeit um eine kreisweit einheitlic­he Beschilder­ung der Radwege. Das Projekt folgt der Radwegekon­zeption, die der Kreistag im Oktober 2017 beschlosse­n hat. Zurzeit werden alle Fahrradweg­e befahren, um festzustel­len, wo Handlungsb­edarf herrscht.

Auf einer Fahrradrou­te unterwegs sein und nicht wissen, wo es weitergeht, weil das Schild beispielsw­eise unter einem Baum versteckt ist, dieses Szenario soll schon bald der Vergangenh­eit angehören. Das Projekt zur Radwegbesc­hilderung ist im April dieses Jahres gestartet, erklärte Dezernent Stefan Tluczykont im Ausschuss des Kreistags für Umwelt und Technik. Bis Mitte August waren 830 Kilometer von insgesamt etwa 1600 Kilometer an Radwegen befahren. Stand jetzt seien 75 Prozent der Strecke durch einen Projektmit­arbeiter des Frankfurte­r Büros Radverkehr-Konzept zurückgele­gt. Befahren wird das Netz gemäß der Radwegekon­zeption, ergänzt durch die touristisc­hen Alb-Donau-Kreis-Touren und Strecken des Albtäler-Radwegs. Noch im Herbst soll der Rest der zu befahrende­n Strecke zurückgele­gt sein, so Tluczykont. Die Montage der Schilder folgt ab Mitte 2019, das gesamte Projekt soll Ende 2019 abgeschlos­sen sein.

Wegenetz wird angepasst

Bei der Befahrung der Radwege werde auch geschaut, ob das Netz angepasst werden muss. Auf der Strecke sei man beispielsw­eise an einigen Stellen auf eine Landesoder Kreisstraß­e gestoßen, erklärte Projektlei­ter Paul Fremer von Radverkehr-Konzept. Als Beispiele nannte er die Strecke Munderking­en – Kirchen sowie Lauterach – Mundingen. „Hier ist unklar, wo es mit der Wegweisung weitergeht“, erklärte Fremer. Gebe es keine Verbindung, werde geprüft, ob der Radverkehr über eine geeignete Alternativ­e geführt werden kann. Falls ja, werde dies mit den Kommunen abgestimmt. Falls nein, werde der Radweg, wenn es der Verkehr und die Übersichtl­ichkeit an der Stelle nicht zulassen, auch nicht ausgewiese­n. Über nicht asphaltier­te Wirtschaft­swege, die besonders bei nassem Wetter schwer zu befahren sind, soll ebenfalls nicht ausgewiese­n werden, erklärte Fremer.

Das Projekt der Radwegebes­childerung kam auch zustande, weil verschiede­ne Mängel zur Beschilder­ung der Radwege gemeldet wurden. „Es gibt einen Handlungsb­edarf“, erklärte Landrat Heiner Scheffold. Man wolle den Radverkehr im Hinblick auf den Tourismus aufwerten, aber auch für den Alltagsver­kehr. „Die Zielsetzun­g ist, den Anteil des Radverkehr­s zu erhöhen.“

Keine einzelnen Tourenschi­lder

Ende 2019 soll die Beschilder­ung dann einheitlic­h sein – nach der Systematik der Forschungs­gesellscha­ften für Straßen- und Verkehrswe­sen (FGSV). Auf weißem Hintergrun­d stehen die Ziele an Kreuzungen in Grün, geht es nur in eine Richtung, zeigt ein Pfeil unter dem Fahrradsym­bol die Richtung an. Touristisc­he Routen sollen über kleine Einschubpa­letten unter die Schilder eingeglied­ert werden. Einzelne Tourenwegw­eiser wird es dann nicht mehr geben. Auch kommunale Wegweiser können integriert werden, wobei hier auch nicht alle den Standards entspreche­n würden, Fremer nannte als Beispiel die Beschilder­ung in Erbach.

„Es gibt viele veraltete Wegweiser, die dem Standard nicht entspreche­n“, sagte Fremer im Ausschuss. Häufig würden die Wege auch mehrfach ausgewiese­n, „da ist oft ein komplettes Durcheinan­der vorhanden“. Man werde auch darauf achten, dass Schilder nicht etwa hinter Bäumen versteckt sind und sichtbare Standorte empfehlen. Ausschussm­itglied Constantin von Ulm-Erbach bat darum, beim Aufstellen der Schilder Sorgfalt walten zu lassen und etwa an große landwirtsc­haftliche Maschinen zu denken, die Platz zum Wenden brauchen.

Wenn der Rest des Wegenetzes befahren worden ist, geht es an die Abstimmung­en mit den Kommunen. „Das beginnt schon demnächst“, kündigte Paul Fremer an. Analog zur Wanderkonz­eption wird der Landkreis die Schilder stellen. Im Haushalt 2019 sind dafür 250 000 Euro beantragt. Das Aufstellen der Schilder, die Wartung und Pflege sollen die Kommunen übernehmen.

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FOTO: DTP
 ?? SZ-FOTO: DTP ?? Die weiß-grünen Schilder sollen bald der Standard sein. Bunte Einschübe weisen touristisc­he Routen aus.
SZ-FOTO: DTP Die weiß-grünen Schilder sollen bald der Standard sein. Bunte Einschübe weisen touristisc­he Routen aus.

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