Jetzt muss der „Grüne Daumen“den Garten auf den Winter vorbereiten
Wenn der Herbst beginnt und sich der Winter nähert, beginnt für den Gartenfreund der Jahresendspurt, in dem noch Einiges zu erledigen ist. Beete, Rasen und Gehölze müssen sorgsam auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden, damit sie gut ins neue Jahr kommen und ab dem nächsten Frühling wieder Freude machen.
REGION – Den heimischen Garten winterfest zu machen, heißt für den „Grünen Daumen“, dass jetzt noch jede Menge Arbeit in der grünen Oase wartet. Garten-Experten raten den Garten mit Hilfe eines „Sechs-Punkte-Plans“auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten und damit dafür zu sorgen, dass er auch im Herbst eine „gute Figur“macht. Soll der Garten im kommenden Jahr wieder herrlich blühen, dann muss jetzt die Heckenschere zur Hand genommen werden. Das Zauberwort für gut wachsende Bäume und Sträucher heiße „Rückschnitt“, sagen GartenFachleute. Der führe dazu, dass Pflanzen sich verjüngen können und für die nächste Saison kräftiger werden. Aber nicht jede Pflanze sollte im Herbst geschnitten werden. Frühjahrsblühende Pflanzen benötigen ihren Rückschnitt erst im Frühjahr. Im Herbst zurückgeschnitten werden können Bäume, also Birken, Pappeln, Ahorn und Obstgehölze. Ab ihrer Ruhephase im Spätherbst kann der Hobbygärtner auch Hecken stutzen. Allgemein gilt beim Herbstschnitt: „Lieber zu wenig als zu viel“. Also nur abgestorbene Zweige und Äste, kranke Pflanzenteile, dünne Zweige in der Nähe des Baumstamms und Pflanzenteile, die sich in die Quere kommen oder gegenseitig beschädigen, abschneiden. Was an bunten Herbstbäumen so toll aussieht, macht dem Hobbygärtner viel Arbeit: Das Herbstlaub, denn das darf nicht im Garten liegenbleiben. Auf dem Rasen würde es beispielsweise bis zum Frühjahr gelbe Stellen hinterlassen, weil der unter der Laubschicht nicht mehr atmen kann. „Nicht nur der Kompost freut sich über die Extraportion Laub. Auch Blumenbeete mögen die bunten Blätter, denn aus ihnen wird wertvoller Humus“, sagen Garten-Experten. Das Laub könne entweder mit der Gartenkralle eingearbeitet oder als Frotschutz locker auf die Beete verteilt werden. Aber: Laub von kranken Bäumen besser aufsammeln und entsorgen. „Ist es nicht zu frostig, wächst auch noch der Rasen“, wissen die Fachleute. Deshalb sollte, wenn möglich, bis in den November hinein gemäht und der normale Mähzyklus eingehalten werden. Ein Tipp: „Mähen Sie im Herbst nicht tiefer als fünf Zentimeter. Beim letzten Schnitt des Jahres darf es jedoch einen Zentimeter kürzer werden“. Ist der Rasen nämlich zu lang, kann es passieren, dass die Schneedecke im Winter einzelne Grashalme hinunter drückt. Das platte Gras ist dann ein perfekter Nährboden für Pilze und andere Krankheiten. Und im Herbst braucht ein Rasen Dünger, um braune Stellen durch Schneeschimmelbefall zu vermeiden. Wenn der Garten im Frühjahr schön blühen soll, muss schon im Herbst gepflanzt werden. Viele unserer heimischen Pflanzen, wie Tulpen, Schneeglöckchen, Hyazinthen oder Narzissen sind Kaltkeimer. Ihre harte Schale muss durch Kälte aufgebrochen werden, erst danach beginnen sie mit dem Auskeimen. Im Herbst werden nicht nur Samen gesät, sondern auch gesammelt. Denn Stauden und Sommerblumen verwelken und setzen Samen an. Aber die Samen erst sammeln, wenn sich die Hülle braun verfärbt hat. Regnerische Tage sind übrigens nicht geeignet zum Sammeln der Samen, denn nasse Samen schimmeln schnell. Sobald der erste Frost angesagt wird, benötigen auch frisch gepflanzte Stauden, junge Herbstanemonen, Sommerflieder und andere empfindliche Pflanzen einen Schutz. Dafür sind Laub und Fichtenreisig die idealen Materialien, aber auch Filzmatten und Vlies machen sich gut als Abdeckung. Rund um Rosen wird Erde oder Mutterboden so angehäuft, dass die empfindlichen Veredelungsstellen am Kronenansatz gut bedeckt sind. Die Krone der Hochstammrosen bekommt einen Mantel aus Jute, Sackleinen oder Vlies, aber keinesfalls aus Folie. Gefäße mit winterharten Kübelpflanzen können aber in Noppenfolie gehüllt werden. Abgedeckt werden sollten Pflanzen niemals mit luft- und lichtundurchlässigen Materialien. Darunter schwitzen sie zu sehr und könnten zu früh antreiben. Außerdem benötigt der grüne Farbstoff Chlorophyll der Immergrünen auch im Winter Luft und Licht zur Photosynthese. Keine Probleme bereitet eine Schneedecke. Sie schützt die Pflanzen sogar vor tiefen Minusgraden. Und noch ein Tipp: Nicht nur Bäume, Blumen und Gehölze müssen vor der klirrenden Kälte des kommenden Winters geschützt werden. Mindestens ebenso wichtig ist es, sämtliche Wasserleitungen, die nach draußen führen, abzudrehen. Bei starkem Frost könnte sonst die Leitung platzen. Auch aus Regentonnen und gegebenenfalls Springbrunnen muss unbedingt das Wasser abgelassen werden, um Frostschäden zu vermeiden. Karl-Heinz Burghat
Jetzt unbedingt den Rasen düngen