Breitbandausbau soll im Frühjahr beginnen
Griesinger Gemeinderat hat Generalunternehmer für Ausbauplanung beauftragt
●
GRIESINGEN - Der Anschluss an das schnelle Breitbandinternet rückt in Griesingen näher. Im Gemeinderat wurde nun beschlossen, die Firma GeoData aus Westhausen mit den Ingenieurleistungen zu betrauen. Voraussichtlich im Frühjahr soll die kreisweite Hauptleitung, das sogenannte Backbone, von EhingenBerg kommend durch den Ort geführt und auf Antrag und nach Möglichkeit auch bereits die ersten Hausanschlüsse gelegt werden.
Der Trassenverlauf ist an der Panoramastraße, Beim Wasserbehälter bis zum Kapellenberg geplant, geht weiter bis zum Kreuzungspunkt Höhenstraße/Alte Landstraße. Die Haupttrasse folgt der Alten Landstraße bis zur Talstraße/Landstraße L 259. Die Grundschule wird angeschlossen. Die Haupttrasse verläuft ausschließlich über öffentlichen Grund, um spätere Eigentumsstreitigkeiten und Pachten auszuschließen. Teilweise können vorhandene Leerrohre im Gehweg verwendet werden. Geo-Data-Mitarbeiter Markus Steidle gab allgemeine Erklärungen zur Hauptleitung und zur Maßnahme in Griesingen und räumte letztlich noch einen Nachlass ein. Griesingen profitiere von der Nähe zu Ehingen und dem kreisweiten Bau dieser BackboneLeitung mit Anschluss der Großen Kreisstadt. Bis zur dokumentierten Übergabe der geschaffenen Trasse kann ein weiteres halbes Jahr vergehen, informierte Markus Steidle. Verfügbar sein müsste das schnelle Internet am Trassenverlauf nach Steidles Schätzung im Jahr 2020.
Aus dem Gemeinderat kam die Frage nach den Kosten für den einzelnen Hausanschluss. Steidle schilderte, dass Tiefbau, Leerrohr, Glasfaserkabel, Spleißen, eine 30er- bis 40er-Bohrung am Haus und das Hausanschlusskästchen (Glasfaserabschlusspunkt) im Keller mit etwa 2500 Euro zu Buche schlagen. Auf Nachfrage erklärte Steidle später, dass in ländlichen Gegenden Hauseigentümer den Graben zum Haus teils selbst schaffen und damit durchaus einen wesentlichen Kostenanteil sparen können. Das kugelschreiberdünne Glasfaserkabel zum Haus muss 60 Zentimeter unter der Erde liegen und noch auf einem geschaffenen „Bett“von mindestens fünf Zentimetern. Die kommunale Trasse auf der Griesinger Gemarkung ist 4,3 Kilometer lang. Der Gemeinde sind Fördergelder in Höhe von 80 000 Euro aus dem Ausgleichstock und 330 000 Euro aus einem weiteren Förderbescheid zugeteilt. Das Leitungsnetz in den weiteren Straßen müsste nach und nach gelegt werden, sagte der Firmenmitarbeiter unserer Zeitung.
Bodenuntersuchungen vergeben
Der Gemeinderat behandelte abermals die Sanierung des sogenannten Plattenspurweges. In der nicht-öffentlichen Zusammenkunft vor der Sommerpause wurde bereits das Mittelbiberacher Ingenieurbüro ES Tiefbau für die Planung ausgewählt. Das Ingenieurbüro benötigt nun Daten zum Baugrund. Deshalb beschloss der Gemeinderat, die Bad Wurzacher Firma BauGrund Süd zu beauftragen. Sie soll Rammkernbohrungen und Rammsondierungen zur Erstellung eines geotechnischen Berichts vornehmen. „BauGrund“gab das günstigste Angebot in Höhe von rund 4300 Euro ab. Die Firma soll dafür außerdem Bodenkennwerte, Klassifizierungen, Grundwasserverhältnisse und Sickerfähigkeit festgestellt und „belastbare Angaben“zum Unterbau machen. Drei weitere Bieter mit Angeboten bis zu 7100 Euro hatten sich beteiligt.
Bürgermeister Oliver Klumpp ließ sich in der Ratssitzung die Vollmacht erteilen, künftig eigenständig über Ein- und Austritte von Gemeinden in den Verbund Komm.Pakt.Net abstimmen zu dürfen. Der Verbund von acht Landkreisen und mehr als 200 Gemeinden besteht seit 2015 und setzt sich für die Zusammenarbeit beim kommunalen Breitbandausbau ein. Klumpp informierte, dass die Einwohnerzählung zum Jahreswechsel in Griesingen 1034 Personen ergab, wobei sich die Geschlechter, 519 männlich und 515 weiblich, fast die Waage halten. Der Gemeinderat stimmte bei einer Enthaltung dem Neubau eines Einfamilienhauses an der Panoramastraße 3 und dem Neubau eines Pferdestalls mit Paddockvorplatz an der Talstraße 50 zu, wobei sich zum zweiten Bauvorhaben Gemeinderat Franz Werner für befangen erklärte und vom Ratstisch etwas abrückte.
Zu Beginn der Versammlung hatte Bürgermeister Oliver Klumpp Blutspenderin Maria Miller für 25 Blutabgaben geehrt. Der zur Sitzung verhinderten Blutspenderin Julia Höß soll für ihre zehnmalige Beteiligung an Blutspenden die Ehrung nachgereicht werden.