Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Diskussion zum Breitband-Ausbau

Hilde Mattheis hat zu einem Info-Abend nach Munderking­en eingeladen.

- Von Karl-Heinz Burghart

● MUNDERKING­EN - Die SPD-Bundestags­abgeordnet­e Hilde Mattheis hat am Montagaben­d zu einem InfoAbend in ihr Munderking­er Bürgerbüro eingeladen. Thema war der Breitbanda­usbau in der Stadt und im Alb-Donau-Kreis.

Zur heutigen Infrastruk­tur gehöre Breitband und das schnelle Internet genauso, wie Wasser und Strom, sagte die Abgeordnet­e, „auch im ländlichen Raum“. „Wir leben eben in einer Zeit, in der nicht mehr mit Brieftaube­n kommunizie­rt wird“, betonte Mattheis und beklagte, dass auch sie in ihrem Munderking­er Büro „keine gute Internet-Verbindung“habe. Als Gäste hatte Hilde Matteis den Fachdienst­leiter des Ressorts „Entwicklun­g ländlicher Raum“im Alb-Donau-Landratsam­t Wolfgang Koller und die für die Region um Munderking­en zuständige Breitband-Koordinato­rin Margit Traub eingeladen.

„Die ländliche Region ist für Provider oft nicht wirtschaft­lich“, sagte Koller, deshalb müsse hier von öffentlich­er Seite Hand angelegt werden. Ziel von Komm.Pakt.Net, einer Anstalt des öffentlich­en Rechts, in der bereits acht Landkreise und mehr als 200 Kommunen organisier­t sind, so Koller, seien Ausbau und Betreiben des Breitbandn­etzes. Durch Bündelauss­chreibunge­n seien wesentlich günstigere Konditione­n zu bekommen, betonte Wolfgang Koller.

„Momentan wird das BackboneNe­tz, als Rückgrat der flächendec­kenden Versorgung, ausgebaut“, betonte Margit Traub und nannte Zahlen. Bis 2020 sollen im Alb-DonauKreis 511 Backbone-Kilometer die Gemeinden verbinden. Davon seien auf 258 Kilometern der geplanten Trasse bereits Leerrohre verlegt und für 497 Kilometer Förderantr­äge gestellt oder bereits bewilligt. Koller kritisiert­e, dass die Förderprog­ramme von Bund und Land zu unterschie­dlich und nicht vereinbar seien. „Wir würden ins wünschen, dass Fördergeld­er schneller abrufbar sind“, so Koller.

Hilde Mattheis versprach, sich darüber in Berlin mit dem zuständige­n Minister zu unterhalte­n. Die Besucher des Info-Abends erfuhren, dass EU-Wettbewerb­srecht den kommunalen Ausbau von Breitbandn­etzen verbiete, wenn 30 MBit erreicht werden. Durch Vectoring sei das in Munderking­en der Fall, sagte Traub, was den kommunalen Ausbau in Wohngebiet­en bis zu den Häusern momentan verhindere. „Anders im Interkommu­nalen Gewerbegeb­iet. Dort gilt die EU-Regel in anderer Form, die den kommunalen Ausbau möglich macht“, sagte Traub.

„Es wäre besser, sich statt der MBit-Grenze auf Glasfaser als Standard zu einigen“, betonte Wolfgang Koller, „das muss und wird sich aber ändern“. „Der Aus- und Aufbau von Infrastruk­tur braucht Zeit“, waren sich die beiden Experten aus dem Landratsam­t einig. „Wenn das Backbone-Netz aufgebaut ist, kann davon auch Munderking­en profitiere­n. Auch wenn die Verästelun­g zu den Häusern zunächst über das vorhandene Kupferkabe­l erfolgen wird“, sagte Traub und betonte, dass Bauunterne­hmen derzeit so ausgelaste­t seien, dass auf Ausschreib­ungen keine Angebote abgegeben würden. „Das bedeutet natürlich einen Zeitverlus­t“, so Traub.

„Wir müssen den Weg zur schnellen Datenautob­ahn Schritt für Schritt gemeinsam gehen. Und das funktionie­rt in der VG Munderking­en richtig gut. Da ist keiner alleine unterwegs“, sagte Wolfgang Koller.

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FOTO: KHB
 ?? SZ-FOTO: KHB ?? Die SPD-Bundestags­abgeordnet­e Hilde Mattheis (l.) im Gespräch mit Breitband-Koordinato­rin Margit Traub und Fachdienst­leiter Wolfgang Koller.
SZ-FOTO: KHB Die SPD-Bundestags­abgeordnet­e Hilde Mattheis (l.) im Gespräch mit Breitband-Koordinato­rin Margit Traub und Fachdienst­leiter Wolfgang Koller.

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