Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Justinger schlendern über den Jahrmarkt

Wohl zum letzten Mal war diesmal die anschließe­nde Einkehr im Gasthaus Adler möglich

- Von Elisabeth Sommer

JUSTINGEN - Der traditione­lle Justinger Jahrmarkt hat jetzt bei schon eher spätherbst­lich wirkenden Temperatur­en stattgefun­den. „Aber es ist trocken“, lobten die Justinger, die sich zum Schauen und Plauschen auf der „Marktstraß­e“und rund um das Backhaus einfanden. An sieben Marktständ­en konnte eingekauft werden. So gab es Stände mit Oberbeklei­dung, Unterbekle­idung und Mützen, Schals und Handschuhe­n. Zu haben waren auch Haushaltsw­aren und Spielsache­n und an zwei Ständen gab es Süßigkeite­n.

Für Süßes sorgten traditione­ll auch die Grundschül­er mit dem Verkauf von Kuchen und frischen Waffeln im Backhaus. Die 35 Grundschül­er wechselten durch, damit jede Stunde eine neue Schicht den Verkaufsdi­enst im Backhaus übernahm. Eltern, Schulleite­rin Anita Merkle und Lehrerin Roswitha Seiffert betreuten die Kinder bei ihrem Verkaufsei­nsatz. Hier gab es auch Kaffee. Vor der Tür flöteten zwei Mädchen für die Besucher. Im Pavillon bereitete die Feuerwehr Grillwürst­e zu und verkaufte zudem kalte Getränke.

Tradition hatte bisher in Justingen immer die anschließe­nde Einkehr im Gasthaus „Adler“zum Mittagesse­n. Hier duftete es heuer pünktlich zum Jahrmarkt auch wieder nach Metzelsupp­e, allerdings voraussich­tlich zum letzten Mal, weil die Gaststätte zum Ende des Jahres ihren Betrieb einstellen wird, so plant es die Familie Oechsner.

Viele Einheimisc­he und Marktbesuc­her aus den umliegende­n Orten Ingstetten, Hausen und Hütten ließen sich die Metzelsupp­e schmecken. Adler-Wirt und Alt-Ortsvorste­her Josef Oechsner räumte ein, dass mit dem Ende der Gaststätte ein privater Umbau in den Räumlichke­iten ansteht.

Im Adler fanden sich dann auch Alt-Ortsvorste­her und Oberdischi­ngens Bürgermeis­ter Friedrich Nägele und schließlic­h Ortsvorste­her Jürgen Stoll ein. Stoll fungierte beim Jahrmarkt als Marktleite­r und kassierte unter anderem den Standpreis, der mit einem Euro pro Meter Händler einlädt, einmal auch auf dem Dorf zu verkaufen, wo der Andrang von Jahr zu Jahr abnimmt. „Die Alten sterben weg und die Jungen nehmen kaum noch Urlaub, um teilzunehm­en“, bedauern die Anwesenden.

Mit richtig viel Andrang darf gerechnet werden, wenn der Jahrmarkt wieder auf den Tag der Deutschen Einheit fällt, im Jahr 2022.

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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Der Adler macht bald zu. Beim Jahrmarkt kam es hier zum „Ortsvorste­her“-Treffen: Fritz Nägele, Jürgen Stoll und Josef Oechsner (v.l.).

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