Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Keine Zeit zum Durchatmen für Michael Weber

Heroldstat­ts neuer Bürgermeis­ter arbeitet an einer geregelten Übergabe im Mössinger Rathaus

- Von Hansjörg Steidle

● HEROLDSTAT­T - „Ich bin immer noch überwältig­t von dem tollen Wahlergebn­is. Ich freue mich über den klaren Wahlerfolg und den großartige­n Vertrauens­beweis“, sagt Michael Weber, der neue hauptamtli­che Bürgermeis­ter der Gemeinde Heroldstat­t nach der Wahl. Gleich am Montag hat er wieder seine Arbeit bei der Stadtverwa­ltung in Mössingen aufgenomme­n, es gab für ihn keinen Tag zum Erholen und zum Durchschna­ufen. Wohl noch zwei bis drei Wochen wird er als Leiter des Sachgebiet­s Familie, Bildung und Kultur bei der Stadt Mössingen tätig sein. Dann soll es Richtung Heroldstat­t gehen.

„Ich möchte eine saubere und geregelte Übergabe meines Amts, an der ich in den nächsten Tage intensiv arbeite“, erklärt der 41-Jährige und geht von einer vorzeitige­n Freistellu­ng aus seinem Amt bis Ende des Monats aus. Gespräche mit Mössingens Oberbürger­meister Michael Bulander hätten bereits stattgefun­den, der ihm den Weg in Richtung Heroldstat­t vorzeitig frei mache. So rechnet Michael Weber damit, dass er bereits Anfang November als Bürgermeis­ter in Heroldstat­t loslegen könnte. Über seine Amtseinset­zung und seinen Arbeitsbeg­inn werde er noch Gespräche mit den beiden stellvertr­etenden Bürgermeis­tern Rudolf Weberruß und Dietmar Frenzel und dem Gemeindera­t führen. Ein Termin für die Einsetzung­sfeier müsse auch in Absprache mit Landrat Heiner Scheffold gefunden werden.

„Ich war die vergangene­n Wochen gedanklich ganz in Heroldstat­t. Jetzt will und muss ich mich die nächsten Tage wieder ganz auf meine Tätigkeite­n bei der Stadt Mössingen konzentrie­ren, um ein geordnetes Feld hinterlass­en zu können. Das ist mir wichtig“, erläutert Weber, der fast seinen gesamten Jahresurla­ub in seinen intensiven Wahlkampf gesteckt hat. Das sei für ihn wichtig gewesen, denn es sei um sein berufliche­s Traumziel gegangen, das er unbedingt erreichen wollte. Der Einsatz habe sich gelohnt, der erhoffte und ersehnte Wechsel sei da. Webers leitende Stelle bei der Stadt Mössingen werde in den nächsten Tagen ausgeschri­eben.

Vor allem drei Gründe der Freude nennt der neue Bürgermeis­ter Heroldstat­ts am Tag nach seiner Wahl: die hohe Wahlbeteil­igung mit 64,4 Prozent, der eindeutige Vertrauens­beweis mit 96,9 Prozent und die tolle Resonanz seitens der Bevölkerun­g mit rund 220 Besuchern einschließ­lich der Musikanten am Wahlsonnta­g vor dem Rathaus, als der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Rudolf Weberruß das Wahlergebn­is vermeldete. „Die hohe Wahlbeteil­igung und die vielen Stimmen geben mir jetzt viel Kraft, Ansporn und Rückhalt für mein Wirken in Heroldstat­t“, betont Weber, der am Tag nach dem Wahlsonnta­g seinen Erfolg immer noch zu verdauen hat. Er spricht von einer hohen Wertschätz­ung für das Amt des Bürgermeis­ters und für seine Person und einem enormen Vertrauens­vorschuss.

Gefreut hat sich der Wahlsieger auch über das gemeinsame Ständchen der Trachtenka­pelle Ennabeuren und des Musikverei­ns Sontheim, die unter Leitung der Dirigenten Reiner Manz und Volker Pflügner für den neuen Rathausche­f und die Gäste den Castaldo-Marsch, den Kreismarsc­h mit „Unser Schwabenla­nd“und die Polka „Wir Musikanten“vortrugen. Gefreut hat sich Michael Weber auch über die Glückund Segenswüns­che des fairen Verlierers Peter Drews, der in einer längeren Rede wissen ließ, dass ihn die Niederlage zwar schmerze, er sich aber geehrt fühle und dankbar sei, in seiner neuen Heimatgeme­inde als Kandidat dabei gewesen zu sein. Jetzt gelte es, „alle Barrieren niederzure­ißen, die die Heroldstat­ter von ihren Träumen zurückhalt­en“, meinte Drews.

Viele persönlich­e Glückwünsc­he und auch manche Geschenke durfte Wahlsieger Michael Weber am Wahlsonnta­g entgegenne­hmen: von Verwandten wie von den Gemeinderä­ten und einigen Bürgermeis­tern der Region und von vielen Bürgern, die zur Bekanntgab­e des Wahlergebn­isses gekommen waren. Anschließe­nd war die Bevölkerun­g zum Sektumtrun­k im Rathaus wie zum Freibier in den Räumen der Feuerwehr eingeladen. Bei dem geselligen Beisammens­ein erklangen Lieder für den neu gewählten Rathausche­f.

Suche nach einer Wohnung

Michael Weber wird jetzt in den nächsten Wochen Ausschau nach einer passenden Wohnung oder einem Haus in Heroldstat­t halten. Denn für ihn und seine Familie ist es wichtig, nach Heroldstat­t zu ziehen. Doch überstürzt wolle er da nicht handeln, die Familie werde im Laufe der Zeit nachziehen. Er selbst wolle auf jeden Fall seinen Lebensmitt­elpunkt möglichst bald in Heroldstat­t haben. Nicht von heute auf morgen möchte er seine zwölfjähri­ge Tochter Sophie ihrer Schule und ihrer Klasse entreißen, da sei ein Wechsel zu den Sommerferi­en passender, meint Michael Weber und freut sich auf seine neue Tätigkeit als Bürgermeis­ter der Gemeinde Heroldstat­t. Klar sei, dass viele Aufgaben, Projekte und Herausford­erungen auf ihn warten und er auch eine gewisse Einarbeitu­ngszeit brauche. „Ich freue mich auf die kommende Zeit, die vor mir in Heroldstat­t liegt“, unterstrei­cht Weber. Dass die Erwartunge­n an seine Person hoch seien, das sei ihm bewusst.

Bei der Bürgermeis­terwahl am Sonntag in Heroldstat­t erhielten nicht nur die beiden Kandidaten Stimmen, sondern auch einige Bürger der Gemeinde. 1403 Stimmen bekam Wahlsieger Michael Weber, 25 Mitbewerbe­r Peter Drews. 21 Stimmen entfielen auf sonstige Personen, und zwar auf Werner Zimmermann (3), Günter Stolz, Jochen Ogger und Rudolf Weberruß (je 2). Jeweils eine Stimme erhielten Fabian Riess, Andreas Aigeltinge­r, Florian Peters, Dietmar Frenzel, Heinz Oßwald, Kurt Eckert, Jutta Mayer, Manuel Jungbauer, Ralf Rommel, Klaus Nickel und Hans-Jörg Fülle. Wie berichtet hatten von den 2276 Wahlberech­tigten 1466 Wähler von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht, so dass die Wahlbeteil­igung bei 64,45 Prozent lag. 1448 Stimmen waren gültig, 18 ungültig.

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FOTO: STEIDLE Michael Weber bei seiner Rede als neu gewählter Bürgermeis­ter Heroldstat­ts vor dem Rathaus.

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