Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kandidat Renner blickt in die Zukunft

Der amtierende Emeringer Bürgermeis­ter erklärt im Bürgerhaus seine Ambitionen

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EMERINGEN (khb) - Wenn die 117 wahlberech­tigten Emeringer am Sonntag, 14. Oktober, ihren künftigen Bürgermeis­ter wählen, wird nur ein Name auf den Wahlzettel­n stehen. Josef Renner ist einziger Kandidat für das Amt des ehrenamtli­chen Bürgermeis­ters der 140 Seelen-Gemeinde. Trotzdem hat sich Renner am Freitagabe­nd den Bürgern im Emeringer Bürgerhaus vorgestell­t, die Höhepunkte seiner ersten acht Amtsjahre präsentier­t und einen Ausblick auf seine kommende Amtszeit gegeben.

Michael Zittrell, stellvertr­etender Bürgermeis­ter und Vorsitzend­er des Gemeindewa­hlausschus­ses, konnte mehr als 30 interessie­rte Emeringer begrüßten. Er appelliert­e an seine Mitbürger, zur Wahl zu gehen. „Eine hohe Wahlbeteil­igung zeigt nicht nur, dass die Emeringer an ihrer Gemeinde interessie­rt sind, sondern gibt dem Bürgermeis­ter auch Rückenwind für seine neue Amtszeit“, sagte Zittrell.

„Auch wenn mich die allermeist­en Emeringer kennen, will ich mich doch kurz vorstellen“, begann Renner seinen Vortrag. Geboren und aufgewachs­en in Emeringen, absolviert­e Renner zunächst eine Landwirtsc­haftsausbi­ldung, wurde später Vermessung­stechniker und studierte schließlic­h Vermessung­stechnik. Lange Jahre war der Bürgermeis­ter beim Landratsam­t beschäftig­t, zunächst im Vermessung­samt und die vergangene­n Jahre vor seiner Pensionier­ung als Leiter von Erstaufnah­mestellen für Flüchtling­e. Renner ist seit dem 1. April 2018 im Ruhestand.

Als er vor acht Jahren sein Amt als Emeringer Bürgermeis­ter angetreten habe, sei der Umbau des Darlehensk­assen-Schuppens zum Bürgerhaus zwar geplant gewesen, aber noch nicht begonnen worden, sagte er am Freitagabe­nd. „Wir konnten das schmucke Gebäude 2012 einweihen, das heute ein wichtiger Teil des gesellscha­ftlichen Lebens im Dorf ist.“Den damaligen Bau der Umgehungss­traße nannte der Schultes einen „Segen für Emeringen“. Renner erinnerte daran, dass auf dem Emerberg sieben Windräder geplant waren und dass der Breitbanda­usbau ein „gewagter Schritt“gewesen sei. „Als wir den Bau der Leerrohrtr­asse begonnen haben, war nicht klar, ob wir einen Betreiber finden werden“. Der Mut habe sich gelohnt, sagte Renner, denn heute sei Emeringen mit 40 Mbit versorgt. „Trotzdem werden wir uns am Ausbau des BackboneNe­tzes beteiligen, um in diesem Bereich für die Technik der Zukunft gerüstet zu sein“. Schnelles Internet sei heute Grundvorau­ssetzung für die Planung neuer Bauplätze. „Um unseren jungen Leuten im Dorf Perspektiv­en zu bieten, wird momentan das neue Baugebiet ‚Auf der Breite‘ erschlosse­n“, so der Schultes.

Aufgabe der Zukunft

Die dortige Realisieru­ng des zweiten Baubschnit­ts nannte Renner als eine Aufgabe der Zukunft. Außerdem will der Bürgermeis­ter die Stampferwi­esen in der Dorfmitte neu gestalten und den verdolten Bach offenlegen, um mehr Aufenthalt­squalität zu schaffen. Und langfristi­g fasst der Schultes den Bau eines Geräteschu­ppens ins Auge, um Geräte der Gemeinde wie etwa Schneepflu­g und Rasenmäher unterzubri­ngen. Durch die Erschließu­ng des neuen Baugebiets gehe die jahrelange Emeringer Nullversch­uldung zue Ede.

„Wir haben im Haushalt möglich Darlehen in Höhe von 225 000 Euro eingeplant. Die Kosten des Baugebiets können aber durch die Verkäufe von Bauplätzen refinanzie­rt werden, betonte Renner. Auf die Frage, warum er mit 66 Jahren nochmal kandidiere und ob er die „vollen acht Jahre“im Amt bleibe, antwortete Josef Renner: „Die Zusammenar­beit mit dem Gemeindera­t ist harmonisch und konstrukti­v, sonst hätte ich nicht mehr kandidiert. Wenn vor allem gesundheit­lich alles gut geht, werde ich acht Jahre Bürgermeis­ter bleiben. In dieser Zeit müssen wir aber geeignete Nachfolger finden und aufbauen.“

Die Anregung einer Bürgerin nach einem Kleinbus zum Transport der Kindergart­enkinder werde er mitnehmen und prüfen, was zu machen ist, sagte Renner. „Ich werde auch in den kommenden acht Jahren für jeden Hinweis und jede Anregung offen sein.“

In Emeringen herrsche eine gute Stimmung und das Dorf sei heute auch für die jungen Leute attraktiv. „Wir sind auf einem guten und richtigen Weg, aber es gibt in den kommenden acht Jahren noch einiges zu tun“, sagte Josef Renner am Schluss der Veranstalt­ung im Emeringer Bürgerhaus.

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SZ-FOTO: KHB Stellvertr­eter Michael Zittrell (links) und Josef Renner bei der Vorstellun­g in Emeringen.

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