Weil der Torwart trifft: Heidenheim vergibt Sieg
Rafal Gikiewicz köpft Union Berlin in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 1:1
BERLIN (SID) - Jens Lehmann, Frank Rost, Marwin Hitz – und jetzt Rafal Gikiewicz. Der Torhüter von Union Berlin hat mit einem Last-MinuteTor Union Berlin vor der ersten Saisonniederlage bewahrt. Der polnische Schlussmann köpfelte in der vierten Minute der Nachspielzeit den umjubelten 1:1 (0:0)-Ausgleichstreffer der Eisernen gegen den 1. FC Heidenheim.
Zuvor hatte Heidenheims Stürmer Robert Glatzel, der in der 56. Minute nach einem Eckball freistehend einköpfen konnte, die Gäste von der Ostalb in Führung gebracht. Unions erste Liganiederlage unter dem neuen Trainer Urs Fischer lag in der Luft, bis Gikiewicz bei einem Freistoß nach vorne eilte ...
„Das ist schon außergewöhnlich, dass er den so eiskalt reinmacht. Hut ab!“, sagte Union-Kapitän Christopher Trimmel bei Sky und fügte scherzhaft an: „Jetzt hat er schon einen Assist und ein Tor auf dem Konto, ich hoffe, das geht so weiter.“Gikiewicz reihte sich damit in den kleinen Kreis von Torhütern ein, die im deutschen Profifußball aus dem Spiel heraus einen Treffer erzielen konnten. Unvergessen bleibt das Tor von Jens Lehmann, der 1997 im Trikot von Schalke 04 in der Nachspielzeit des Derbys gegen Borussia Dortmund den 2:2-Ausgleich erzielt hatte. Auch Marwin Hitz (2015/FC Augsburg), Frank Rost (2002/HSV) und Martin Männel (2015/Erzgebirge Aue) hatten dieses Kunststück fertiggebracht. „Auf diesen Moment warte ich 31 Jahre“, sagte Gikiewicz, der im Eifer des Gefechts augenscheinlich was durcheinanderbrachte: Der Keeper wird erst Ende des Monats 31.
„Am Schluss war es Pech“, sagte Gäste-Trainer Frank Schmidt über die zwei verlorenen Punkte: „Aber wir haben alles richtig gemacht. Wir haben Union überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen.“