Betrugsverdacht gegen Audi in Südkorea
MÜNCHEN (AFP) - Die VW-Tochter Audi hat laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“für die Zulassung von Autos in Südkorea jahrelang Fahrgestellnummern und Testprotokolle gefälscht. Der Hersteller habe spezielle Vorschriften nicht „abdecken“, also nicht einhalten können, zitierte die Zeitung am Montag aus einem internen Audi-Prüfbericht. Das Unternehmen habe folglich in Südkorea mit falschen Angaben die Zulassung von Autotypen erschlichen, die sonst keine Betriebserlaubnis erhalten hätten.
Die Staatsanwaltschaft München II ermittle wegen Betrugsverdachts, berichtete die „Süddeutsche“weiter. Die Ermittlungen richten sich demnach gegen drei Audi-Beschäftigte; darunter seien keine heutigen oder früheren Vorstandsmitglieder.
Das Unternehmen erklärte, die Erkenntnisse aus den Revisionsberichten seien „mit den koreanischen Zulassungs- und Strafverfolgungsbehörden konsequent von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von Volkswagen und Audi“abgearbeitet worden. Gerichtsverfahren und Verurteilungen in Südkorea wie auch personelle Maßnahmen seien die Folge gewesen. „Der lokale Dienstleister, der für die Marken des Konzerns in Korea tätig war, wurde ausgetauscht.“
Die Dokumente, die zu dem neuen Ermittlungsverfahren führten, waren den Strafverfolgern laut Bericht bei einer Razzia wegen der Abgasaffäre im März 2017 in der Ingolstädter Audi-Zentrale in die Hände gefallen. Von sich aus habe die VWTochter die Ermittler nicht eingeschaltet. „Audi hat die Staatsanwaltschaft nicht informiert“, teilte die Behörde mit.
Der Prüfbericht der Audi-Revision zu Südkorea trägt der Zeitung zufolge das Datum 14. Juli 2016. Auf dem Verteiler des Berichts stand demnach an erster Stelle der ehemalige Vorstandschef Rupert Stadler, gefolgt von weiteren Managern. Die Prüfergebnisse besagten laut dem Blatt, dass Mitarbeiter in den Werken Ingolstadt und Neckarsulm seit 2013 Testprotokolle für die Zulassung von Fahrzeugen in Südkorea „gezielt manipuliert“hätten.