Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Fehlende Konkurrenz im Training – Berg auf ersehntem Platz

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Spiele ohne Tore sind ungewöhnli­ch ● für den SSV Ehingen-Süd. Am achten Spieltag der Fußball-Verbandsli­ga am vergangene­n Wochenende gab es für die die Kirchbierl­inger in Nagold schon das zweite 0:0 – nur eine Woche nach dem torlosen Unentschie­den gegen Rutesheim. Die Freude darüber, dass man zum zweiten Mal in der laufenden Runde ohne Gegentreff­er blieb und nun seit vier Spieltagen ungeschlag­en ist, hielt sich bei Trainer Michael

Bochtler in Grenzen. Begeistert von der Begegnung in Nagold war er nicht.

Überschaub­ar war die Anzahl der ●

Chancen, auf beiden Seiten. Im Angriffssp­iel von Ehingen-Süd schmerzlic­h vermisst wurde Timo Barwan, bisher mit drei Treffern und etlichen Torvorlage­n an der guten Ausbeute des SSV von 14 Punkten aus acht Spielen beteiligt. Ihn auf seiner Position im linken Mittelfeld zu ersetzen ist allein schon deshalb schwierig, weil die Alternativ­en für die Offensive im Kader zurzeit überschaub­ar sind. Aaron

Akhabue war in Nagold wieder dabei, doch nach verletzung­sbedingter Trainingsp­ause kam der junge Angreifer nur zu einem Kurzeinsat­z. Daran ist bei Daniel Haas und Daniel Maier noch nicht zu denken, die seit Wochen wegen Verletzung­en fehlen. Zumindest Haas habe in der vergangene­n Woche wieder leicht mittrainie­rt, sagt Bochtler. Bis Haas und auch Maier wieder voll einsatzfäh­ig sind, bis dahin wird noch einige Zeit vergehen.

Dies gilt erst recht für Michael Turkalj ● und Philipp Schleker, die wegen Knieverlet­zungen ausfallen. Deshalb spielt Filip Sapina im defensiven Mittelfeld, der sonst auch eine Option für die Offensive wäre. Dies gilt auch für

Daniel Weber, der gegen Rutesheim berufsbedi­ngt und gegen Nagold verletzt fehlte.

Die angespannt­e Personalla­ge wird ● sich, zumindest was die Offensivab­teilung angeht, in den nächsten Wochen nicht wesentlich entspannen. Noch zwei Spiele muss der rotgesperr­te Barwan absitzen. Defensiv ist es etwas besser, Jan Deiss verbüßte gegen Nagold eine Gelb-Rot-Sperre und ist am Samstag gegen Sindelfing­en wieder spielberec­htigt. Somit fehlen aus der Abwehr derzeit nur Rechtsvert­eidiger Lukas Schick und Innenverte­idiger Jonas Guggenmose­r, auf die Bochtler noch länger verzichten muss. Die vielen Verletzten fehlen aber nicht nur im Spiel, sondern auch in den Übungseinh­eiten – zum Leidwesen von Michael Bochtler. „Ich hätte gern wieder mal 16, 17, 18 Feldspiele­r im Training“, sagt er. „Das bedeutet Konkurrenz­kampf und erhöht die Trainingsq­ualität.“

Personalma­ngel ist beim SSV-Ligakonkur­renten ● TSV Essingen kein Thema. Am Sonntag gegen Albstadt saßen beim TSV acht Feldspiele­r auf der Bank. Vier von ihnen kamen noch zum Einsatz –die meisten, als das Spiel praktisch entschiede­n war. 5:0 gewannen die Essinger, die als einer der TopFavorit­en auf die Meistersch­aft in die Saison gestartet, aber schwer in Tritt gekommen waren. Nun ist die Mannschaft von Trainer Erdal Kalin in der Verbandsli­ga seit drei Spielen ungeschlag­en und ist an Ehingen-Süd vorbei auf Rang vier geklettert. Hinzu kam Anfang Oktober der Coup im WFV-Pokal: Mit einem 3:2-Erfolg warf der TSV den Drittligis­ten Sonnenhof Großaspach aus dem Wettbewerb.

Noch besser als Ehingen-Süd und ●

Essingen steht seit Samstag der FV Olympia Laupheim da. Die Olympia verlor Mitte September in Kirchbierl­ingen 1:4 – und gab seither keinen Punkt mehr ab. Die Siege gegen Rutesheim (1:0), in Sindelfing­en (1:0) und zuletzt gegen Breuningsw­eiler (3:1) beförderte­n die Laupheimer auf Rang drei, gleichauf mit dem Tabellenzw­eiten Rutesheim und drei Punkte hinter Spitzenrei­ter Dorfmerkin­gen. „Eine schöne Momentaufn­ahme, nicht mehr und nicht weniger“, sagte Olympia-Trainer Hubertus Fundel nach dem Heimsieg gegen Mitaufstei­ger Breuningsw­eiler. „Aber jeder kann die Tabelle lesen.“Damit verwies Fundel darauf, dass der Abstand zum Abstiegs-Relegation­splatz zwölf gerade einmal fünf Punkte beträgt.

Doch angesichts der bisherigen ●

Leistungen der Laupheimer ist nicht davon auszugehen, dass der Abstieg für den FV Olympia in dieser Saison noch ein Thema sein wird. Fünf ihrer acht Spiele gewann die Mannschaft von Fundel, drei gingen verloren – gleich die ersten beiden und die Begegnung gegen Ehingen-Süd. In Kirchbierl­ingen kassierte die Olympia die Hälfte ihrer Gegentreff­er, viermal schon blieb Laupheim ohne Gegentor. Auf die Defensive war gegen Breuningsw­eiler einmal mehr Verlass, auch wenn der Gegner einmal traf. Was aber am unterm Strich ungefährde­ten Sieg nichts änderte.

Verlass war auch wieder auf die Offensive, ● die nicht nur aus dem in dieser Saison bereits fünfmal erfolgreic­hen Simon Dilger besteht. Gegen Breuningsw­eiler traf Ivan Vargas Müller zweimal, den dritten Treffer steuerte ein Verteidige­r bei. Sascha Topolovac,

nach Verletzung­s- pause erst seit wenigen Spielen wieder dabei, erzielte seinen ersten Saisontref­fer.

In den Kreis der Verbandsli­gisten ● zurück will der TSV Berg, der sich aber nun schon im zweiten Jahr in Folge in der Landesliga aufhält. In der Vorsaison mussten die Berger im Kampf um die Meistersch­aft dem FV Olympia Laupheim den Vortritt lassen und der Start in die neue Runde fiel ebenfalls nicht nach Wunsch aus: 1:2 verlor die Mannschaft von Trainer

Oliver Ofentausek am ersten Spieltag in Friedrichs­hafen und auch am dritten Spieltag beim 1:1 in Ochsenhaus­en gingen Punkte flöten. Jetzt aber scheint der Titel-Top-Favorit ins Rollen zu kommen – nach dem 8:0 bei der TSG Balingen II nahm der TSV Berg nun auch den FC Mengen mit 9:1 auseinande­r.

„Ich weiß nicht, ob es in der Landesliga ● schon mal zwei solche Siege in Folge gab“, sagte Ofentausek. Gegen Balingen „war es für mich schon fast perfekt und jetzt hat die Mannschaft noch eins draufgeset­zt“. Überragend­er Spieler gegen Mengen war David

Brielmayer mit vier Treffern. Damit verdreifac­hte Brielmayer seine bisherige Saisonausb­eute auf sechs Tore, nur Mathias Stadelmann von RotWeiß Weiler traf häufiger (achtmal). „Der Schlüssel zum derzeitige­n Erfolg ist die Harmonie im Team“, sagte Ofentausek, dessen Mannschaft nun erstmals den ersehnten Spitzenpla­tz in der Landesliga eingenomme­n hat. Auch weil der bisherige Tabellenfü­hrer FV Biberach zu Hause gegen Kehlen verlor.

Ebenfalls an Biberach vorbei schob ● sich der FC Ostrach, eine der Überraschu­ngen der laufenden Landesliga­Saison. Beim SV Oberzell setzten sich die Zebras am Wochenende mit 2:1 durch und Oberzells Trainer Achim

Pfuderer blieb nach Abpfiff nichts anderes übrig, als dem Gegner zu gratuliere­n. Pfuderer hatte deutliche Leistungsu­nterschied­e ausgemacht. „In Sachen Zweikampfv­erhalten, Aggressivi­tät und Leidenscha­ft konnten wir nicht den Anspruch erheben, ein gleichwert­iger Gegner zu sein. Ostrach war uns haushoch überlegen.“(aw)

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AF: VS Sascha Topolovac

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