Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Obermarcht­aler Kinder lernen das Helfen

Erstmals seit Jahren gibt es in der Gemeinde wieder eine Jugendrotk­reuz-Gruppe

- Von Eileen Kircheis

● OBERMARCHT­AL - Zum ersten Mal seit Jahren hat sich in Obermarcht­al wieder die Jugendrotk­reuz-Gruppe getroffen. Zwölf Kinder waren zur Schnuppers­tunde gekommen und wollen gemeinsam lernen, was das richtige Verhalten im Notfall ist. Geleitet wird die Gruppe von Sonja Faad und Rebecca Mayer.

„Ich finde es toll, dass so viele gekommen sind“, sagt Sonja Faad bei der Jugendrotk­reuz-Schnuppers­tunde im Obermarcht­aler DRK-Heim. Jetzt, da es wieder viele Kinder im Ort gibt, haben sich die Ersthelfer­in und ihre Tochter Rebecca Mayer überlegt, wieder eine Nachwuchsa­bteilung des Roten Kreuzes in der Gemeinde einzuricht­en. Rebecca Mayer ist selbst in Obermarcht­al beim Jugendrotk­reuz ausgebilde­t worden. Aber 2011 musste die Gruppe aufgelöst werden, weil Zeit und Interesse fehlten.

Los ging’s bei der Schnuppers­tunde mit einem DRK-Song. „Erste Hilfe kennt ein jedes Kind oder es lernt sie geschwind“heißt es im Text. Viel hatten die Grundschül­er, die gekommen waren, aber noch nicht in Sachen Erste Hilfe gelernt. Einige hatten schon mal ein Pflaster aufgeklebt, aber mehr mussten die Kinder bisher noch nicht tun. Auch deshalb nutzen viele von ihnen das neue Angebot im Ort. „Wir wollen lernen, was man tun muss“, war die einhellige Meinung. Aber auch gemeinsame Spielenach­mittage, Ausflüge und kleine Feste erhoffen sich die Kinder.

All das wollen die beiden Frauen auch anbieten, dennoch wird die Erste Hilfe bei den Gruppennac­hmittagen im Mittelpunk­t stehen. „Denn auch Kinder können schon ganz viel helfen“, erklärte Sonja Faad den Jungen und Mädchen. Wenn die Grundkennt­nisse erstmal sitzen, seien sogar Wettkampft­eilnahmen möglich.

Die meisten der Kinder haben selbst schon mal erlebt, dass eine Freundin oder ein Freund zum Beispiel mit dem Fahrrad gestürzt ist und vielleicht geblutet hat oder sie sich selbst verletzten haben. „Wichtig ist im Notfall nicht nur, dass man genau weiß, wie man den Verletzten verarzten muss, sondern auch, dass man da ist und nicht einfach wegläuft“, erklärt die Gruppenlei­terin. Deshalb sollen die Kinder in der Gruppe beispielsw­eise auch lernen, ruhig zu bleiben und mit Notfallsit­uationen umgehen zu können. „Oft reicht es schon zu wissen, wo man Hilfe bekommt“, sagt Sonja Faad.

Noch vor der Rettung des Verletzten stehe der Eigenschut­z, betonte Rebecca Mayer. Niemals dürften sich die Kinder beim Versuch, anderen zu helfen, selbst in Gefahr bringen, fügte sie hinzu. Dabei erklärte sie den Teilnehmer­n auch, dass Ersthelfer immer Einmalhand­schuhe dabei haben, um sich vor ansteckend­en Krankheite­n zu schützen.

Das nächste Gruppentre­ffen in zwei Wochen könnte bei gutem Wetter auf dem Spielplatz bei der örtlichen Feuerwehr stattfinde­n. „Dann können wir uns vor Ort anschauen, was passieren kann und wie ihr helfen könntet“, kündigt Sonja Faad an.

Im zweiwöchen­tlichen Rhythmus wollen sich die Obermarcht­aler Jugendrotk­reuzler künftig dienstags um 16.30 Uhr zur Gruppenstu­nde im DRK-Heim treffen.

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SZ-FOTO: EIS Rebecca Mayer (l.) und Sonja Faad leiten die Jugendrotk­reuz-Gruppe in Obermarcht­al.

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