Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Filius will Innenentwi­cklung fördern

Der Grüne Landtagsab­geordnete zieht Zwischenbi­lanz der Landesregi­erung und setzt sich für die Regio-S-Bahn ein

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Der Grüne Landtagsab­geordnete Jürgen Filius hat am Donnerstag­abend seine Parteimitg­lieder im Ehinger Gasthaus Wolfert besucht. Dabei zog der Landespoli­tiker Zwischenbi­lanz der Grün-Schwarzen Landesregi­erung und erklärte die aktuelle Gesetzesla­ge der innerörtli­chen Entwicklun­gsmöglichk­eiten in den Dörfern.

Es ist ein Problem, das seit Längerem in den kleinen Ortschafte­n des Alb-Donau-Kreises, speziell auch in den Ehinger Teilorten, vorhanden ist. Bauwillige würden gerne innerorts ein Wohnhaus bauen, dürfen es aber nicht, weil dort ehemalige landwirtsc­haftliche Anwesen Bestandssc­hutz genießen. „Es geht dabei um die Emissionen, die von solch einem kleinen landwirtsc­haftlichen Betrieb ausgehen könnten“, erklärt Filius. Die meisten Betriebe aber sind bereits stillgeleg­t. „Baugenehmi­gungen werden aber aus emissionsc­hutzrechtl­ichen Gründen in der unmittelba­ren Nachbarsch­aft nicht erteilt, dadurch entstehen innerörtli­che Brachfläch­en“, erklärt Filius das Problem, welches auch bei der DialogTour von Ehingens Oberbürger­meister Alexander Baumann durch die Ehinger Teilorte deutlich wurde. Nun befinde sich das Kabinett aktuell in der Anhörungsp­hase und habe eine Lösung auf Sicht parat, wie Filius erklärt. „Das Gesetz soll 2019 in Kraft treten. Momentan sieht es einen Bestandssc­hutz für alte Hofstellen auf sechs Jahre vor, danach kann die Frist zwei Mal zwei Jahre verlängert werden. Insgesamt also zehn Jahre“, erklärt der Abgeordnet­e. Zehn Jahre – eine Zeitspanne, die vielen Anwesenden am Donnerstag­abend viel zu lange erscheint.

Ebenfalls viel zu lange ziehe sich laut Filius das Projekt Regio-S-Bahn, das die Region von Ulm über Ehingen bis vorerst Munderking­en im Halb-Stunden-Takt auf der Schiene bedienen soll. „Ich setzte mich vehement dafür ein“, sagt Filius, der aber keine genaue Zeitspanne für eine mögliche Realisieru­ng des Projekts nennen konnte.

Allgemein ist der Grüne Abgeordnet­e, der in Ehingen als Betreuungs­abgeordnet­er der Grünen tätig ist, mit der Arbeit der Grün-Schwarzen Landesregi­erung zufrieden. „Wir haben uns nicht gesucht, aber gefunden“, beschreibt Filius das Verhältnis zwischen der CDU und den Grünen und erklärt: „Hier in Ehingen ist ja alles sehr schwarz geprägt. Die CDU hat bei der Landtagswa­hl hier das beste Ergebnis in Baden-Württember­g geholt. Hier ist viel Begrünungs­arbeit notwendig“, so Filius im Kreise seiner Parteifreu­nde.

Gerade der nicht enden wollende Sommer sei laut Filius ein Zeichen dafür, dass der Klimawande­l einsetzt und die Grünen gefordert seien. „Wir haben nur einen Planeten. Es gibt keinen Planet B“, so der Politiker.

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SZ-FOTO GÖTZ Grünen-Politiker Jürgen Filius im Gespräch.

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