Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Rottenacke­r blickt auf positives Haushaltsj­ahr zurück

Arbeiten am Bauhofanba­u wurden vergeben – Neues Feuerwehrf­ahrzeug liefert Firma Magirus

- Von Karl-Heinz Burghart

● ROTTENACKE­R - „Wir haben das vergangene Jahr gut abgeschlos­sen. Wir sind zwar nicht schuldenfr­ei, haben aber was angespart“, sagte Rottenacke­rs Bürgermeis­ter Karl Hauler während der Sitzung des Gemeindera­ts am Donnerstag­abend. „In Rottenacke­r wurde sehr positiv gewirtscha­ftet“, betonte auch der VG-Geschäftsf­ührer Markus Mussotter, als die Jahresrech­nung 2017 auf der Tagesordnu­ng stand. Mit einem Überschuss von 514 147,59 Euro konnte Rottenacke­r das vergangene Jahr finanziell abschließe­n. „Dank dieses Überschuss­es konnte nicht nur auf eine Entnahme aus den Rücklagen verzichtet, sondern die Rücklage sogar erhöht werden. Im Moment hat Rottenacke­r knapp 1,15 Millionen Euro als Rücklage angespart. „Unsere Finanzlage ist gut“, betonte der Bürgermeis­ter, „aber mit der Schulsanie­rung und der Sanierung der Uhlandstra­ße stehen große Maßnahmen an, für die wir das Ersparte und zusätzlich­e Kredite brauchen werden“. Der hohe Überschuss ergebe sich zum Großteil aus der guten Wirtschaft­slage und damit höheren Einnahmen aus der Gewerbeste­uer, einem größeren Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer und gestiegene­n Schlüsselz­uweisungen des Landes, erklärte Markus Mussotter. Aus diesen drei Positionen flossen rund 286 000 Euro mehr nach Rottenacke­r, als ursprüngli­ch geplant. Auch der Verkauf von Grundstück­en im Industrieg­ebiet und die Verschiebu­ng der bereits im Haushalt finanziell geplanten Schulsanie­rung auf das kommende Jahr wirkten sich positiv auf die Rottenacke­r Jahresrech­nung aus. Die sogenannte Nettoinves­titionsrat­e, also der freie Teil investiver Mittel, war im Jahr 2017 mit rund 860 400 Euro um rund 589 000 Euro höher als im Haushalt geplant. Am Jahresende 2017 hatte Rottenacke­r 354 700 Euro Schulden. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 163,76 Euro.

Auch der Jahresabsc­hluss der Rottenacke­r Wasservers­orgung fiel positiv aus. Hier wurde ein Gewinn von 13 722,65 Euro erwirtscha­ftet. Bekanntlic­h versorgt sich Rottenacke­r selbst mit Trinkwasse­r. Die Wasservers­orgung wird in Form eines kommunalen Eigenbetri­ebs geführt. „Wir haben im vergangene­n Jahr rund 122 000 Kubikmeter Wasser gefördert, aber nur 93 910 Kubikmeter an die Haushalte verkauft. Das ist ein großer Wasserverl­ust, um den wir uns kümmern müssen“, sagte Bürgermeis­ter Hauler.

Momentan wird der Rottenacke­r Bauhof durch den Anbau einer Fahrzeugha­lle erweitert. Weil der Rohbau fertig ist, wurden am Donnerstag Putzarbeit­en, der Einbau der vier Fenster und der drei Sektionalt­ore vergeben. Den Innen- und Außenverpu­tz wird die Munderking­er Firma Groß anbringen. Sie war mit einem Angebot von 17 563 Euro günstigste Bieterin für dieses Gewerk. Die Firma Veser aus Munderking­en wird die zweiflügli­gen Kunststoff­fenster zum Preis von 3004 Euro einbauen. Und die Firma „Alb Bauelement­e“aus Zwiefalten wird die drei benötigten Sektionalt­ore zum Preis von 11 766 Euro liefern und einbauen. „Mit dieser Vergabe liegen wir nach heutigem Stand im Bereich der Kostenplan­ung“, sagte Bürgermeis­ter Hauler am Donnerstag. Im Haushalt der Gemeinde sind für die Erweiterun­g des Bauhofs 15 000 Euro und zusätzlich 30 000 Euro für ein Silo eingeplant. Mit dem Bau von zwei Wohnhäuser­n in der Riedstraße und den Kapellenäc­kern war der Gemeindera­t genauso einverstan­den, wie mit dem Neubau eines Verwaltung­sgebäudes mit Produktion­s- und Versandhal­le im Industrieg­ebiet. „Es ist sehr positiv und es freut mich sehr, dass sich die Firma für den Standort Rottenacke­r entschiede­n hat“, betonte der Bürgermeis­ter, „da werden weitere Arbeitsplä­tze in Rottenacke­r geschaffen“.

Die Rottenacke­r Feuerwehr wird im kommenden Jahr ein Löschfahrz­eug LF 10 bekommen. Am Donnerstag hat der Gemeindera­t entschiede­n, dass das Fahrzeug bei der Firma Magirus bestellt wird. „Das ist ein Standard-Fahrzeug, quasi von der Stange, das aber den Anforderun­gen der Rottenacke­r Feuerwehr voll entspricht“, erklärte der Bürgermeis­ter. Das Magirus-Fahrzeug kostet 294 000 Euro und hat zwölf Monate Lieferzeit. Ein entspreche­ndes, individuel­l gebautes Fahrzeug würde rund 368 000 Euro kosten. Für das neue LF 10 bekommt die Gemeinde rund 95 000 Euro als Zuschuss. „Wir müssen also 200 000 Euro selber stemmen“, sagte Karl Hauler.

Als sehr erfreulich bezeichnet­e der Bürgermeis­ter den Zugfahrpla­n, der im kommenden Frühjahr in Kraft tritt. „Jede Stunde, immer zur Minute 19 und 33, hält dann in Rottenacke­r ein Zug aus Ulm kommend oder in Richtung Ulm fahrend. Das ist zum ersten Mal ein vollwertig­er Fahrplan für Rottenacke­r“, so Hauler. Und weil der Fahrplan zu Pfingsten 2019 in Kraft tritt, plant der Bürgermeis­ter ein „Fahrplan-Festle“zu organisier­en.

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SZ-FOTO: KHB Der Rohbau des Bauhofanba­us ist fertig.

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