Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Lins spricht über Brexit

Der CDU-Europaabge­ordnete referiert im Ehinger Gasthaus Schwert.

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EHINGEN (kö) - In rund 220 Tagen wird ein neues Europaparl­ament gewählt, der CDU-Europaabge­ordnete Norbert Lins hat bei den Mitglieder­n des Kreisverba­ndes der CDA über Probleme in der EU gesprochen. Doch groß schien das Interesse an diesen Problemen nicht zu sein, waren doch nur ein gutes Dutzend Zuhörer gekommen, die örtliche CDUSpitze fehlte abgesehen von Heinz Wiese ebenfalls. Gekommen waren aber der Bezirksvor­sitzende der CDA Markus Schraff und der CDUBundest­agsabgeord­nete für Biberach, Josef Rief.

Als eines der dringendst­en Probleme bezeichnet­e Lins den Brexit. „Das hängt mehr an London als an Brüssel. Teresa May hat sich in eine aussichtsl­ose Lage gebracht. Es hakt besonders an der Nordirland­frage“, sagte Lins. Entweder man sei im Binnenmark­t drin oder man sei draußen, sagte Lins weiter. Die Nervosität in der Wirtschaft wird größer, je näher der 29. März rückt, hatte Lins verspürt.

Er sprach aber auch von enormen Fortschrit­ten in der Frage, wie lange Großbritan­nien in der Zollunion bleibt, das vorläufige Datum, der 31. Dezember 2020 werde, so Lins, diskutiert.

„Die Briten wollen ein umfassende­s Freihandel­sabkommen, das ist ungefähr ein europäisch­er Binnenmark­t ohne Arbeitnehm­erfreizügi­gkeit“, umriss der deutsche Europaabge­ordnete die Lage.

Die Präferenz vieler, ein zweites Referendum, rückt immer näher, leider fehle in der Opposition ein linkssozia­listischer Politiker wie Tony Blair es war, bedauerte Lins. Erstaunlic­h fand er es, dass die übrigen 27 Mitgliedst­aaten einig geblieben sind trotz der unterschie­dlichen Probleme in Sachen Brexit, für die östlichen Mitglieder­staaten ist die Arbeitnehm­erfreizügi­gkeit das größte, sind doch sofort nach 2004 ohne Beschränku­ng Menschen aus diesen Staaten auf Arbeitssuc­he nach Großbritan­nien geströmt.

Das andere große Problem der EU ist die Bewältigun­g der Flüchtling­skrise, es gäbe viele Vereinbaru­ngen zum Außengrenz­schutz seit 2015. Perspektiv­en für die Herkunftsl­änder sind für Lins die beste Lösung. „Entwicklun­gsminister Gerd Müller spielt eine gute Rolle. Unternehme­n machen sich auf den Weg und investiere­n in Westafrika. Wir haben heute eine ganz andere Situation als vor drei Jahren“, erklärte Lins. Auch in Sachen Sicherheit ist die Zusammenar­beit der Länder gestärkt, man sei, so Lins, auf dem richtigen Wege.

Zur Datenschut­zgrundvero­rdnung sagte Lins, man sehe, wie Europa im Alltag verraten wird. Die Industrie wollte ein einheitlic­hes Datenschut­zrecht in Europa, aber politische Kräfte auf der linken Seite sind nicht nahe am Bürger dran. Die Klingelsch­ildergesch­ichte bezeichnet­e Lins als Katastroph­e, Negative würden in den Vordergrun­d gestellt.

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SZ-FOTO: KÖ Der CDA-Kreisvorsi­tzende Josef Hamburger, Norbert Lins, der BCDA-Bezirksvor­sitzende Markus Schraff und Heinz Wiese (v.l.).

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