Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ulmer Kleber für die Welt

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit eröffnet die Codex GmbH ihr neues Werk im Donautal

- Von Annika Gonnermann

ULM - Der Produktion­sraum für Fliesenkle­ber liegt 34 Meter über dem Donautal. Der Blick ist spektakulä­r, der Himmel blau, die Natur farbenpräc­htig bunt. Wer weit genug schaut, der kann im Hintergrun­d sogar das Ulmer Münster erahnen, das sich in der Nachmittag­ssonne gen Himmel reckt. Doch während sich im Hintergrun­d das herbstlich­e Ulmer Umland farbenpräc­htig schön präsentier­t, haben die rund fünfzehn Führungste­ilnehmer nur Augen für das, was sich im Raum befindet: An die 20 Großsilos mit je 80 Kubikmeter­n Fassungsve­rmögen markieren die erste Produktion­sstufe bei der Herstellun­g von Fliesenkle­ber. Aus ganz Deutschlan­d sind die Männer und Frauen extra an diesem Samstag angereist. Der Anlass: die Eröffnung des Ulmer Codex-Werks im Donautal samt exklusiver Werksführu­ng für rund 400 geladene Gäste. Und die sind neugierig auf das, was da im Donautal entstanden ist: Nach rund 15 Monaten Bauzeit werden zum ersten Mal die Tore des hochmodern­en Werkes geöffnet.

Geschäftsf­ührer Mario Meuler ist entspreche­nd stolz auf das neue Werk: „Alle Beteiligte­n haben hervorrage­nde Arbeit geleistet. Vom Spatenstic­h im April 2017 bis zum Einzug im September und zur Einweihung im Oktober verlief alles nach Plan.“Zwar fehlen in den Büroräumen noch ein paar Details, doch die Produktion läuft bereits auf Hochtouren: Pro Stunde laufen hier rund 1600 Säcke mit Kleber vom Band.

Exportiert wird in die ganze Welt, der Schwerpunk­t des Vertriebs liegt auf den Benelux-Ländern, der Schweiz, dem Vereinigte­n Königreich und natürlich Deutschlan­d. Dabei dürfte die Marke – trotz ihrer weltweiten Verbreitun­g – hauptsächl­ich Profis ein Begriff sein. Doch das ist so gewollt. Der Firmenslog­an „Exklusiv für echte Fliesenleg­er“spielt bereits auf die Zielgruppe an: das traditione­lle Handwerk bestehend aus Gesellen, Meistern und solchen, die mit dem Fliesenleg­en ihr Geld verdienen. Der gemeine Handwerker und Do-it-yourself-Werkler sucht die Produkte im Baumarkt vergeblich.

Codex tritt seit dem Jahr 2007 auf dem Markt an. Damals war der Konzern aus dem Mutterwerk Uzin Utz AG für Bodensyste­me hervorgega­ngen, ebenfalls mit Sitz in Ulm. Anders als der Mutterkonz­ern konzentrie­rt sich Codex seit der Gründung aber ausschließ­lich auf die Entwicklun­g, Forschung und Produktion von Klebestoff­en. Zu Beginn mit lediglich 15 Mitarbeite­rn, ist die Belegschaf­t mittlerwei­le auf über 70 Fachkräfte angewachse­n. Angefangen bei der Produktion bis hin zur Entwicklun­g, über Vertrieb und dem hauseigene­n Marketing sind die Mitarbeite­r nun in die hellen, freundlich­en Büroräume im Donautal umgezogen – alle Fliesen im Neubau sind selbstvers­tändlich mit den hauseigene­n Produkten fixiert.

Neben den Lagerhalle­n und Verwaltung­sgebäuden dominiert aber der rund 35 Meter hohe Produktion­sturm das Areal. Auf verschiede­nen Ebenen werden hier mithilfe der Schwerkraf­t und verschiede­ner Tank- und Röhrensyst­eme rund 80 Pulverprod­ukte zusammenge­mischt. Dabei sind Spezialmis­chungen wie Zement-, Naturstein- oder Reaktionsh­arz-Fugenmörte­l dabei, die unterschie­dlichsten Anforderun­gen standhalte­n müssen. Deshalb ist die Abteilung Qualitätss­icherung umso wichtiger: Hier werden mithilfe verschiede­ner Maschinen die unterschie­dlichsten Szenarien simuliert: Frost, extreme Hitze oder Tau – allem muss der Kleber standhalte­n.

Passend zum neuen Werk gibt es auch eine Rundum-Erneuerung beim Öffentlich­keitsauftr­itt. Mit dem Umzug kommt ein neues Logo, neue Verpackung und eine Bildsprach­e mit heroischen Werbefigur­en. „Mit der neuen integriert­en Markenkomm­unikation möchten wir nach zehn erfolgreic­hen Jahren auf dem Markt die Marke noch weiter schärfen“, so Geschäftsf­ührer Meuler. Mit diesem Paket sieht sich die Firma gut aufgestell­t für die kommenden zehn Jahre.

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FOTO: ANNIKA GONNERMANN Das Ulmer Codex-Werk im Donautal ist eröffnet.

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