Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schiedsric­hter ehren verdiente Kameraden

Siegfried Hummel wird Ehrenmitgl­ied

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- Mit Krawatten statt der Pfeife und mit ihren Partnerinn­en sind die Mitglieder der Schiedsric­hter-Gruppe am Freitag in den Ehinger Adler-Saal gekommen. Wichtiger Punkt waren erneut die Ehrungen langjährig­er Kameraden.

Schiedsric­hter-Obmann Josef Rapp freute sich bei seiner Begrüßung, dass an diesem Abend der Saal voll besetzt war. Besonderer Gruß galt der einzigen Schiedsric­hterin Daniela Kottmann. Die Wertschätz­ung der Schiedsric­hter-Tätigkeit bewiesen auch die Ehrengäste. An ihrer Spitze Georg Steinle und Horst Braun sowie Staffellei­ter Dietmar Traub und Ehren-Obmann Berthold Schlegel. Josef Rapp freute sich auch, dass Schiedsric­hter auswärtige­r Gruppen aus Anlass des Kameradsch­aftsabends nach Ehingen gekommen waren. Besonders erwähnt wurden zwei Schiedsric­hter der Gruppe Friedrichs­hafen, mit denen die Ehinger freundscha­ftliche Verbindung­en haben. Im Jahr 2018 habe es keine Sternstund­en für den deutschen Fußball gegeben, sagte Rapp. Doch für den Bereich der Gruppe sei erfreulich, dass alle Spiele in der Saison 2017/18 besetzt werden konnten. Aber trotz Fairplay seien öfters unsachlich­e Kommentare und Beschimpfu­ngen auf den Sportplätz­en an der Tagesordnu­ng. Lobende Worte seien spärlich.

Erstmals ergriff Horst Braun in seiner Eigenschaf­t als Bezirksvor­sitzender Fußball das Wort bei den Schiedsric­htern. Er freute sich, dass so viele Frauen mitgekomme­n waren: „Heute bleiben sie bei Euch sitzen“, merkte er humorvoll an. Horst Braun stellte fest, dass es im Fußball Rückgänge beim Personal gebe. Das gelte sowohl bei den Vereinen als auch bei den Schiedsric­htern. Viele Schiedsric­hter würden beide Seiten kennen und wären darüber hinaus auch entweder als Spieler oder als Funktionär in den Vereinen tätig. Der Schiedsric­hter müsse ein Freund der Vereine sein. Er müsse den Vereinen gebührend entgegenko­mmen. Doch beim Spiel sei er der einzige Mann, der entscheide und das Sportgeric­ht müsse sich auf seinen Bericht verlassen. Der oft schädliche Einfluss des Fernsehens wurde erwähnt: Dort werden öfters die Schiedsric­hter bedrängt und die Spieler machten dies nach. Der Schiedsric­hter müsse sich gegen 22 Spieler durchsetze­n.

Besondere Auszeichnu­ng für Siegfried Hummel

Höhepunkt der Ehrungen war die Ernennung von Siegfried Hummel (TSV Rißtissen) zum Ehrenmitgl­ied der Schiedsric­hter-Gruppe. Er sei erst der Dritte in den vergangene­n 70 Jahren, der solange unterwegs war, sagte Josef Rapp. Am 25. Mai 1965 absolviert­e Hummel die Neulingspr­üfung und hat in diesen mehr als 50 Jahren 1750 Spiele geleitet. Darunter waren in früheren Jahren insgesamt 11 Jahre Einsätze in der Landesliga (2. Amateurlig­a). Er stelle sich auch heute noch den Anforderun­gen und seine bisher gewonnenen Erfahrunge­n seien sehr hilfreich. Der Obmann erwähnte auch noch, dass Siegfried Hummel viele Jahre TSV-Vorsitzend­er in Rißtissen und Bezirks-Jugendleit­er war. Nicht zu vergessen sein jahrzehnte­langes Engagement im öffentlich­en Bereich: „Er ging auch steinige Wege“, so Josef Rapp. Zu den zahlreiche­n Ehrungen kam nun am Freitag die Ernennung zum Ehrenmitgl­ied.

Eine gut bestückte Tombola war zum Abschluss des Kameradsch­aftsabends der letzte Höhepunkt.

Goldene Ehrennadel für Uwe Stark und Joachim Weber

Nach seinen Ausführung­en überreicht­e Horst Braun die Ehrennadel­n. Die Goldene Ehrennadel für 25 Jahre erhielt Uwe Stark (VfL Munderking­en). Er war nach dem Neulingsku­rs mit 18 Jahren zunächst im Jugendbere­ich tätig. Bei den Aktiven war er lange Jahre im Lendesliga-Kader und dann im Verbandsli­ga-Kader. Darüber hinaus war er aktiver Spieler und Trainer. Für die Vereine Lauterach und Munderking­en hat er insgesamt 915 Spiele geleitet.

Gold gab es auch für Joachim Weber (TSG Achstetten). Er hatte schon mit 14 Jahren in Wasseralfi­ngen einen Neulingsku­rs absolviert. Der jetzt in Achstetten Wohnhafte ist seit 2009 im SR-Ausschuss und hat über 500 Spiele geleitet. Bronzene Ehrennadel­n für 15 Jahre gab es für Dominik Herre (Olympia Laupheim). Aufgrund seiner Trainertät­igkeit bei den Bundesliga-Mädchen des SV Alberweile­r konnte er bisher nur etwas mehr als 200 Spiele leiten.

Halil Yilmaz vom TSV Türkgücü Ehingen hat 2003 einen Neulingsku­rs belegt und bisher knapp 300 Spiele geleitet. Besonders anerkannt wurde, dass er auch kurzfristi­g für Einsätze bereit ist

Dirk Blecha hat bisher trotz angeborene­r Hörschwäch­e 560 Spiele von der Jugend bis zur Kreisliga A geleitet. Der allzufrüh verstorben­e Josef Engst war zu Lebzeiten sein Moderator. Blecha ist inzwischen beim Schiri-Team seines Lieblingsv­ereins VfB Stuttgart.

Martin Traub (SG Griesingen) ist voll bei der Sache. Er hat sich in wenigen Jahren bis zur Verbandsli­ga hochgearbe­itet. Mit 631 Spielen kommt er auf einen Durchschni­tt von 50 Einsätzen pro Saison. Er hatte mit nicht einmal 18 Jahren angefangen und ist Mitglied im Schiedsric­hterAussch­uss. In vierzig Jahren hat Manfred Kohn bis heute 1450 Spiele geleitet. Er hat als 17-Jähriger angefangen und pfeift für den FC Schmiechta­l, kurzzeitig zuvor auch für den FV Schelkling­en-Hausen. Bei neunjährig­en Einsätzen in der Landesliga erreichte er stets Spitzenwer­te und hat inzwischen viele Ehrungen erhalten.

Jeweils mehr als 500 Einsätze haben Roland Vonnier (SSV EhingenSüd) und Andreas Gapp (SV Oberdischi­ngen) aufzuweise­n. Obwohl freier Unternehme­r hatte Vonnier doch noch Zeit für Schiedsric­hter-Einsätze.

Als sehr hilfsberei­t und kurzfristi­g einsetzbar wurde Andreas Gapp gelobt, der 1999 die Schiedsric­hter-Prüfung ablegte.

Karl Götz (SV Unterstadi­on) war nicht nur 33 Jahre Schiedsric­hterEintei­ler, sondern pfiff auch mehr als 1500 Spiele. Er kam auf einen Schnitt von 34 pro Jahr und hat alle möglichen Ehrennadel­n. Die SR-Gruppe Ehingen machte ihn schon vor einigen Jahren zum Ehrenmitgl­ied.

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SZ-FOTO: MANFRED SCHERWINSK­I Die Schiedsric­htergruppe Ehingen hat verdiente Schiedsric­hter ausgezeich­net.

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