Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Friedensge­bet behandelt jüdischen Glauben

Gemeinsamk­eiten mit der jüdischen Religion gesucht

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EHINGEN (kö) - Übergriffe auf jüdische Einrichtun­gen waren die Ursache, sich mit dem ökumenisch­en Friedensge­bet näher mit dem Reichtum des jüdischen Glaubens und Lebens zu beschäftig­en. Das haben die Initiatore­n des ökumenisch­en Friedensge­betes in Ehingen beschlosse­n.

Eingestimm­t von Klezmer-Musik, gespielt von jungen Ehinger Musikern unter der Leitung von Volker Frank, wollten sich die Teilnehmer ganz den älteren Geschwiste­rn im Glauben widmen.

„Der Gott Abrahams, Isaacs und Jakobs führt uns zusammen“, sagte Pastoralre­ferentin Ulrike Krezdorn.

Sich am Freitagabe­nd zu treffen, sei für das Friedensge­bet unüblich, so Pfarrerin Margot Lenz. „Aber am Freitagabe­nd beginnt für die Juden der Sabbat. Rituale gehören dazu, in der Synagoge werden besondere Lieder gesungen, um den Sabbat zu begrüßen. Der Sabbat ist ein Tag der Ruhe mit Zeit für Gott“, sagte die Pfarrerin.

Ulrike Krezdorn erklärte, „Juden und Christen sind Geschwiste­r im Glauben, aber jedes Zeitalter hatte seine Form des Antisemiti­smus. Die Judenfrage wurde zur Rassenfrag­e, die im dritten Reich auf die Spitze getrieben wurde.“„Mit ihrem Gesicht und ihrer Geschichte mahnen sie uns, dass diese Geschichte dem Geist Christi widerspric­ht“, sagte die Pastoralre­ferentin. Bilder von Anne Frank, Hannah Arendt, der Philosophi­n Edith Stein einer Brückenbau­erin zwischen Christen und Juden, dem Neurologen und Psychiater Viktor Franke, der nach vier KZ-Aufenthalt­en das Buch „Trotzdem ja zum Leben sagen“schrieb, Martin Bubis, Albert Einstein erschienen an der Decke. Das Gesicht von Quizmaster und Kabarettis­t Hans Rosenthal war vielen noch vom Fernsehen her bekannt. Er hat am Ende eines Auftrittes mal gesagt „wir können nur hoffen, dass diese Vergangenh­eit keine Zukunft mehr hat“.

Die Fürbitten galten der Jugend, dass sie aus der Geschichte lernt und Menschen anderen Glaubens mit Respekt begegnet.

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SZ-FOTO: BARBARA KÖRNER Ein ökumenisch­es Friedensge­bet gab es in der Stadtkirch­e.

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