Mehr Macher fürs Bier
Mehr Unterstützung braucht Munderkingen für das Benkesbergbier.
● MUNDERKINGEN - Das Munderkinger Benkesbergbier braucht weitere Unterstützer. Zum zehnten Mal ist in diesem Jahr wieder der Hopfen in der Donaustadt geerntet worden und im kommenden Jahr können die Munderkinger während der Fasnet wieder mit ihrem Bier feiern. Damit die Stadt aber auch in den kommenden Jahren ihr eigenes Bier brauen lassen kann, brauchen die drei Hopfenbeauftragten Hilfe.
„Es geht nicht darum, dass wir nichts mehr machen oder uns zurückziehen wollen“, erklärte der Hopfenbeauftragte Ralf Lindner auch im Namen seiner beiden Mitstreiterinnen Maria Schmidt und Monika Veser bei der ersten Hopfenversammlung im Café Knebel am Montagabend. Es gehe um einfache Aufgaben. Denkbar sei beispielsweise, dass sich Freiwillige finden, die die Hopfenannahme betreuen. „Aber wir sind auch dankbar für Ideen, wie wir das Benkesbergbier wieder stärker ins Gedächtnis rufen“, so Ralf Lindner. Um einen festen Kern neben den drei Hopfenbeauftragten zu etablieren, könnte auch ein Hopfenbauverein gegründet werden, wie es ihn schon 1885 gab.
Nachdem der Hopfenanbau in der Stadt 2008 mit einer großen Hopfenparade wiederbelebt wurde, war das Interesse in Munderkingen groß. In vielen Gärten haben private Hopfenbauern eigene Pflanzen aufgezogen und diese dann für das Munderkinger Bier zur Verfügung gestellt. „Seither hat die Initiative der Privaten nachgelassen“, so Ralf Lindner, der aber auch betont, dass es ohne deren Unterstützung nicht funktionieren könne. „Wir müssen den Munderkinger Hopfen wieder stärker ins Gedächtnis rufen“, fügt er hinzu. Es müsse wieder die Begeisterung für den Hopfen geweckt werden. Damit der Anbau im heimischen Garten gelinge, könnten auch Infoveranstaltungen organisiert werden, bei denen Tipps weitergegeben werden.
Weil das Benkesbergbier nur eine begrenzte Zeit, etwa zwischen Dreikönig und Aschermittwoch, zu bekomme sei, sei es etwas besonders, ist sich Lindner sicher. Auch Munderkingens Bürgermeister Michael Lohner weiß um die Wichtigkeit dieser Munderkinger Marke. „Es ist toll, dass das Projekt Bestand hat und kein Strohfeuer war“, so der Schultes. Lohner wünschte sich auch, dass noch mehr Munderkinger Wirtschaften das Bier in ihr Angebot aufnehmen würden. Der Bürgermeister merkte aber auch an, dass der städtische Bauhof sich nicht allein um den notwendigen Hopfenanbau kümmern könne, wenn die Tradition, die es schon zwischen 1852 und 1933 in der Stadt gab, auch in den kommenden Jahrzehnten weiterleben soll.
Zum guten Ruf des Munderkinger Bieres, das immer sehr schnell ausverkauft ist, tragen auch die professionellen Partner bei, sagte Ralf Lindner den Teilnehmern der Hopfenversammlung. Nach dem Ernten werde der Munderkinger Hopfen nach Tettnang zum Trocknen gebracht und anschließend wird er in der Bergbrauerei von Ulrich Zimmermann weiter verarbeitet.
„Es ist wichtig, dass wir die Leute wieder aufmerksam machen“, pflichtete Ulrich Spranz, der auch an der Versammlung teilnahm, den Ausführungen bei. Zwei gleich wichtige Teile würden die Initiative ausmachen, sagte er. Auf der einen Seite das Kulturelle und Gesellige, auf der andern Seite aber auch die Stadtbegrünung, die der eigentliche Auslöser für die Wiederbelebung des Hopfenanbaus in Munderkingen war.
Florian Stöhr regte an, dass ein offizieller Fassanstich für das Benkesbergbier fester Bestandteil des städtischen Terminkalenders werden sollte. Ähnlich wie beim MärzenBier in Berg. „Auch das festigt eine Marke.“
Die Versammlung haben die Anwesenden dann auch genutzt, um bereits einen Termin für den Fassanstich 2019 festzulegen. Am Samstag, 5. Januar, soll das erste Fass bei einem Winterhock angestochen werden.