Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Arbeitslos­igkeit sinkt weiter

Die Quote liegt im Ehinger Bereich mittlerwei­le bei 2,3 Prozent.

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EHINGEN (tg/sz) - Die Arbeitslos­igkeit der Agentur für Arbeit Ulm – Geschäftss­tellenbezi­rk Ehingen – hat sich von September auf Oktober um 66 auf 790 Personen verringert. Das waren 110 Arbeitslos­e weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslos­enquote auf Basis aller zivilen Erwerbsper­sonen betrug im Oktober 2,3 Prozent, vor einem Jahr belief sie sich auf 2,7 Prozent.

„Es purzeln die Rekorde. Uns gehen die Arbeitslos­en aus“, sagt Michael Wägerle, Pressespre­cher der Agentur für Arbeit in Ulm und ergänzt: „Viele Arbeitslos­e sind zudem derzeit in verschiede­nen Maßnahmen drin, was auch zu einem Zuwachs der Beschäftig­ten führt.“Denn der Arbeitsmar­kt – sprich die Unternehme­n in der Region – brauchen laut Wägerle immer mehr Arbeitskrä­fte. „Die Personalna­chfrage in der Region ist sehr hoch. Das zeigt, dass der Arbeitsmar­kt sehr stabil ist“, so Wägerle. Die Unternehme­n fragen allerdings kaum mehr nach sogenannte­n Helferstel­len – sprich ungelernte Arbeitskrä­fte. „Danach wird deutlich weniger gefragt.“Es sei aber aber eine Wunschvors­tellung, alle ungelernte­n Menschen, die noch auf dem Arbeitsmar­kt sind, zu qualifizie­ren. „Wenn aber jemand dazu bereit ist, sich weiterzubi­lden und zu qualifizie­ren, sind die Chancen derzeit besser denn je“, so Wägerle. Der Arbeitsmar­kt sei seit einiger Zeit so angespannt, dass die Agentur für Arbeit natürlich bei Anfragen von Unternehme­n zuerst in der Region nach Arbeitskrä­ften schaut, dann aber auch die zentrale Auslandsfa­chvermittl­ung in Anspruch nimmt, um Arbeitskrä­fte aus dem Ausland zu holen. „Auch versuchen wir, Menschen den Wiedereins­tieg in die Arbeitswel­t so einfach wie möglich zu machen, beispielsw­eise, wenn eine Pflegeoder Familiensi­tuation zu Ende ist“, sagt Wägerle. Auch werde versucht, Arbeitskrä­fte aus einem Teilzeitve­rhältnis wieder in Vollzeit zu bekommen, wenn es eben die jeweilige Situation erlaube.

„Was momentan auch passiert, ist, dass Betriebe Hilfskräft­e einstellen, um diese dann im Betrieb selbst zu qualifizie­ren.“Im Bereich der Geschäftss­telle Ehingen meldeten sich 264 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 16 weniger als vor einem Jahr und gleichzeit­ig beendeten 331 Personen ihre Arbeitslos­igkeit, ein Minus von 64. Seit Jahresbegi­nn gab es insgesamt 2783 Arbeitslos­meldungen, das ist ein Minus von 360 im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum. Demgegenüb­er stehen 2864 Abmeldunge­n von Arbeitslos­en, ein Minus von 517.

Der Bestand an Arbeitsste­llen ist im Oktober um 52 Stellen auf 600 gesunken, im Vergleich zum Vorjahresm­onat gab es 106 Arbeitsste­llen mehr. Arbeitgebe­r meldeten im Oktober 238 neue Arbeitsste­llen, 94 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1729 Arbeitsste­llen ein, gegenüber dem Vorjahresz­eitraum ist das ein Zuwachs von 155.

Den Trend am Arbeitsmar­kt bestätigt auch der anhaltende Aufschwung in der IHK-Region Ulm, der aus dem aktuellen Konjunktur­bericht hervorgeht. Tragende Säule ist dabei die robuste Binnenwirt­schaft. Das Klima der Weltwirtsc­haft wird hingegen rauer. Die Unsicherhe­it nimmt daher zu. Insgesamt zeigt sich die regionale Wirtschaft im Herbst aber stabil. Der Konjunktur­motor in der IHK-Region Ulm brummt weiter. Dies bestätigt ein Blick auf die Lageurteil­e der Unternehme­n. So beurteilen auch im Herbst über 65 Prozent der Betriebe ihre Geschäftsl­age als gut. Fast jedes dritte Unternehme­n berichtet von einem zumindest befriedige­nden Geschäftsv­erlauf.

Gute Ertragslag­e

Und diese Entwicklun­g schlägt sich auch in der Ertragslag­e nieder. Denn nahezu die Hälfte der Betriebe bezeichnet diese als gut. Das zunehmend rauere handelspol­itische Klima auf der Welt geht dennoch nicht spurlos an der regionalen Wirtschaft vorbei. Dies schlägt sich in merklich eingetrübt­en Exporterwa­rtungen nieder. Zudem belasten die steigenden Energiepre­ise und ein anhaltende­r Fachkräfte­mangel. Daher fallen auch die Geschäftse­rwartungen an die kommenden zwölf Monate spürbar verhaltene­r aus als noch im Frühjahr. Rund zwei von drei Betrieben gehen aber zumindest von einer Entwicklun­g auf dem erreichten, guten Niveau aus. Lediglich elf Prozent sehen eine Verschlech­terung.

„Trotz zunehmende­r Unsicherhe­iten bleibt die regionale Wirtschaft stabil und setzt ihren jahrelange­n Aufschwung fort. Von einer Trendwende kann derzeit keinesfall­s die Rede sein, allenfalls von einer gewissen Verlangsam­ung auf hohem Niveau“, kommentier­t IHK-Präsident Jan Stefan Roell die Ergebnisse. Fast jedes fünfte Unternehme­n will laut IHK nun den Personalbe­stand weiter steigern. Über 60 Prozent möchten die derzeit hohe Beschäftig­tenzahl zumindest halten.

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FOTO: CARSTEN REHDER/DPA
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FOTO: CARSTEN REHDER/DPA Arbeit gibt es derzeit in der Region genug.

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