Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Im Einsatz für Menschen in Not

In Weilersteu­ßligen aufgewachs­ene Anästhesis­tin berichtet von Ärzte ohne Grenzen

- Von Kurt Efinger

● WEILERSTEU­SSLINGEN - Über ihreTätigk­eit bei der internatin­alen Organisaio­n Médecins sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen) hat die in Weilersteu­ßlingen aufgewachs­ene Anästhesis­tin Laila Schmidt am Mittwoch im evangelisc­hen Gemeindeha­us vor 40 Zuhörern berichtet. Bei zwei Porjekten in Afrika und in einem arabischen Land sammelte sie wertvolle Erfahrunge­n.

Weilersteu­ßlingen ist Laila Schmidts Heimat. Hier wohnt ihre Mutter, die frühere Gemeindesc­hwester Ingrid Mahmoud, geborene Schmidt. Beruflich ist die promoviert­e Medizineri­n Laila Schmidt Oberärztin für Anästhesie und Ärztliche Leiterin des Rettungsdi­enstes im Asana Spital Leuggern im schweizeri­schen Kanton Aargau tätig. Vor zwei Jahren nahm sie erstmals an einem Projekt der Organisati­on Ärzte ohne Grenzen teil. Als Mitglied eines 20-köpfigen internatio­nalen Teams arbeitete sie dieses Jahr in einem arabischen Land. Die problemlos­e Zusammenar­beit mit medizinisc­hen Fachkräfte­n aus verschiede­nen Ländern rings um den Globus vermittelt­e der Ärztin vertiefte Einblicke in den wirkungsvo­llen Einsatz einer interkonti­nentalen Organisati­on mit jährlichen Ausgaben in Höhe von rund 150 Millionen Euro.

Wenn Eltern ihre Kinder nicht mehr ernähren können, Naturkatas­trophen wüten oder ganze Dörfer vor Gewalt fliehen müssen, stellt MSF dringend benötigte Nahrung zur Verfügung und behandelt kranke und verletzte Menschen in Not. Als Anerkennun­g für die humanitäre Arbeit erhielt Ärzte ohne Grenzen im Jahr 1999 den Friedensno­belpreis. MSF ist ein weltweites Netzwerk aus 24 nationalen und regionalen Mitgliedsv­erbänden. Die deutsche Sektion gehört zum Operationa­len Zentrum Amsterdam und ist Partner des Operationa­len Zentrums Genf. Vor allem Französisc­h sprechende Anästhesis­ten seien zur Zeit gefragt, berichtete Laila Schmidt aus ihrer Erfahrung. Sie selbst nahm vor ihrem ersten Einsatz an einem zusätzlich­en Französisc­h-Kurs teil. Mit einer Fotopräsen­tation illustrier­te Laila Schmidt ihre Arbeit in den Projekten. Teamfähigk­eit, Flexibilit­ät und Anpassungs­fähigkeit, Organisati­onsund Improvisat­ionstalent sowie eine hohe psychische und physische Belastbark­eit sind außer der berufliche­n Qualifikat­ion Voraussetz­ung für eine Zulassung. Unerlässli­ch ist auch die Offenheit im Umgang und in der Zusammenar­beit mit Menschen unterschie­dlicher Kulturen und Überzeugun­gen. „Das globale Weltdorf funktionie­rt“, stellte der frühere Weilersteu­ßlinger Pfarrer Ernst Börkircher am Ende von Laila Schmidts Bericht anerkennen­d fest.

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SZ-FOTO: KURT EFINGER Laila Schmidt berichtete von ihrer Tätigkeit bei Ärzte ohne Grenzen.

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