Willibald Dreher erhält Staufermedaille
Auszeichnung durch Oberbürgermeister würdigt Verdienste des früheren Ortsvorstehers
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KIRCHEN - Die Staufermedaille ist eine besondere persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung. Am Sonntag überreichte sie Oberbürgermeister Alexander Baumann dem früheren Kirchener Ortsvorsteher Willibald Dreher.
Dass sich Willibald Dreher viele Verdienste um den Ehinger Teilort Kirchen mit den Ortsteilen Deppenhausen, Mochental, Mühlen, Schlechtenfeld und Stetten erworben hat, ist unbestritten. Dies zeigte sich bei der Würdigung seiner Lebensleistung im Bischof-Sproll-Gemeindehaus. „Willibald Dreher war zeitlebens mit Kirchen verbunden und hat den Teilort geprägt“, sagte der Oberbürgermeister. Dreher habe den Ort stets als lebensund liebenswerte Heimat empfunden. „Wir fühlen uns als Erben derer, die vor uns durch die Straßen und Gassen gegangen sind“, habe Dreher in dem 1980 erschienenen Heimatbuch vermerkt. Alle Vereine seien ihm ans Herz gewachsen und hätten ihn zum Ehrenmitglied ernannt. Er kümmere sich auch heute noch ums Dorf und sei bei seinem Nachfolger Alfred Schrode ein gern gesehener Ratgeber.
1983 erfolgte der Bau der für zahlreiche Veranstaltungen kultureller und vergnüglicher Art unverzichtbaren Kirchener Halle. 1984 bekamen die Sportfreunde Kirchen einen zweiten Sportplatz. Die Kirchener Abwasserkanalisation wurde an die Ehinger Kläranlage angeschlossen. 1989 wurde in Kirchen die neue Grundschule oberhalb der Gemeindehalle eröffnet. Dreher kümmerte sich auch um Naturschutz, Renaturierungen und die Anlage von Radwegen im und ums Dorf und den Ortsteilen. In Drehers Zeit fiel auch die Einrichtung des Feuerwehrunterstützpunkts Kirchen.
Als Nachfolger des früheren Bürgermeisters und ersten Kirchener Ortsvorstehers Guido Hahn war Willibald Dreher von 1975 bis 2014 Leiter der Ortsverwaltung. Ab 1989 war er der erste Ortsvorsteher im Ehinger Gemeinderat. 33 Jahre lang war er Geschäftsführer der Fördergemeinschaft zur Ausgestaltung der Kirchener Gemeindehalle. Von 1975 bis 2006 diente er in der Feuerwehr und ist seitdem Mitglied der Altersabteilung. Ehrenmitglied ist er beim Musikverein, beim Liederkranz, beim Kirchenchor und bei der Narrenzunft Bürgeleshexa. Vor mehr als 40 Jahren hat er den Kirchener Fasnetumzug vom „Zenka ra“wiederbelebt und ihn bis vor wenigen Jahren als Ausscheller der Ehinger Narrenbüttel angeführt.
Als Ortsvorsteher habe Willibald Dreher sowohl die Interessen seines Teilorts wie auch die der gesamten Stadtgemeinde im Blick gehabt, würdigte Baumann Drehers politisches Engagement. Als Vorsitzender des Ortsverbands Kirchen im Ehinger CDU-Stadtverband organisierte er die einst legendären politischen Frühschoppen zum Ausklang des Kirchener Zeltfestes. Unvergessen sind die Auftritte des früheren Ministerpräsidenten Erwin Teufel oder des späteren Bundespräsidenten Roman Herzog.
Mit Umsicht und Bedacht, so Oberbürgermeister Alexander Baumann, habe Willibald Dreher 39 Jahre lang seinen Teilort verwaltet, aber auch mit einer gewissen Schlitzohrigkeit. Das sei durchaus nicht negativ zu verstehen, sondern als Zeichen des Einsatzes für berechtigte Interessen. „Die Staufermedaille hat Willibald Dreher mehr als verdient“, schloss Baumann seine Würdigung.
Willibald Dreher dankte und erinnerte an die stets gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. „Wenn du das übernimmst, sterbe ich leichter“, habe ihm sein Vorgänger Guido Hahn 1975 kurz vor seinem Ableben gesagt.