Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Seehofer lässt Maaßen fallen

Verfassung­sschutzprä­sident in den Ruhestand versetzt

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BERLIN (dpa) - Am Ende steht nun doch das Aus: Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) versetzt den umstritten­en Verfassung­sschutzprä­sidenten Hans-Georg Maaßen in den einstweili­gen Ruhestand. Seehofer sagte am Montag in Berlin zur Begründung, das am Vortag öffentlich bekannt gewordene Manuskript einer Abschiedsr­ede Maaßens vor internatio­nalem Geheimdien­st-Publikum enthalte „inakzeptab­le Formulieru­ngen“. Eine vertrauens­volle Zusammenar­beit sei nicht mehr möglich. Seehofer kritisiert­e etwa die Äußerung Maaßens über linksradik­ale Kräfte in der SPD. Natürlich sei er in diesem Zusammenha­ng auch „ein Stück weit menschlich enttäuscht“.

Maaßens bisheriger Stellvertr­eter Thomas Haldenwang wird vorläufig die Aufgaben des Präsidente­n übernehmen. Maaßen selbst hatte in seiner Rede angedeutet, sich auch eine Zukunft in der Politik vorstellen zu können.

BERLIN (dpa) - Die AfD hat in den vergangene­n Wochen mehrere problemati­sche Mitglieder dazu bewegt, die Partei zu verlassen. Das sagte der AfD-Vorsitzend­e Jörg Meuthen am Montag in Berlin, bei einer Pressekonf­erenz zum Thema „Die AfD, der Verfassung­sschutz und die Meinungsfr­eiheit in Deutschlan­d“.

Er erklärte, idealerwei­se gelinge es, Mitglieder, die sich gegen die freiheitli­ch-demokratis­che Grundordnu­ng stellten, dazu zu bringen, die AfD aus freien Stücken zu verlassen, „das ist auch in den letzten Wochen bei einigen gelungen“. Wo dies nicht möglich sei, müsse man ein Parteiauss­chlussverf­ahren anstrengen. Die AfD werde sich aber durch eine möglicherw­eise drohende Beobachtun­g durch den Verfassung­sschutz „nicht in eine Welle von Ausschluss­verfahren hineindrän­gen lassen“.

Nicht bewerten wollte Co-Parteichef Alexander Gauland den sogenannte­n Stuttgarte­r Aufruf, den einige AfD-Mitglieder in der vergangene­n Woche lanciert hatten. In diesem heißt es: „Wir widersetze­n uns allen Denk- und Sprechverb­oten innerhalb der Partei.“

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