Schwäbische Zeitung (Ehingen)

TTF gewinnen Krimi gegen Bremen

Tischtenni­s, Bundesliga: Calderano holt zwei Punkte im Einzel für den neuen Tabellenfü­hrer

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OCHENHAUSE­N (sz) - Tischtenni­sBundeslig­ist TTF Liebherr Ochsenhaus­en hat sein Spiel bei Werder Bremen gewonnen. Vor 450 Fans in Belm bei Osnabrück, wohin Werder für diese Partie ausgewiche­n war, stand das hart erkämpfte 3:2 des neuen Tabellenfü­hrers erst nach vier Stunden und sieben Minuten fest. Zweimal waren die TTF in Rückstand gelegen, zweimal glichen sie aus und entschiede­n das abschließe­nde Doppel für sich.

Spätestens als sich Simon Gauzy – trotz zwischenze­itlicher 2:0-Satzführun­g und eines Matchballs – dem an Ende heißgelauf­enen Werder-Spitzenspi­eler Bastian Steger geschlagen geben musste, war klar, dass es ein anstrengen­der Nachmittag für die TTF werden würde. Hugo Calderano hatte anfänglich gegen Hunor Szöcs auch Probleme und lag mit 10:12 und 11:13 in Rückstand, legte jedoch den Schalter rechtzeiti­g um und hatte den Rumänen immer besser im Griff.

Der bis dahin in der laufenden Bundesliga-Saison ungeschlag­ene Jakub Dyjas sollte die TTF erstmals in Front bringen. Doch sein Gegner, Brasiliens Nummer zwei Gustavo Tsuboi, spielte mit Biss und gewann die Sätze eins, drei und fünf jeweils mit 11:9 – da spielte es keine Rolle mehr, dass Dyjas die anderen Durchgänge klar für sich entschiede­n hatte. Nun lag es an Calderano, sein Team im Spiel zu halten. Der Weltrangli­sten-Neunte aus Brasilien tat dies in überzeugen­der Manier. Zwar ging der erste Satz im Duell der Spitzenspi­eler an Steger, aber dann ließ Calderano dem deutschen Nationalsp­ieler keine Chance mehr.

Die Entscheidu­ng fiel im Doppel: Die TTF brachten Ex-Doppel-Europameis­ter Stefan Fegerl ins Spiel, der mit Jakub Dyjas die ersten beiden Sätze gegen Florent Lambiet/Gustavo Tsuboi gewann. Das Bremer Doppel glich mit etwas Glück aus, doch das bessere Ende hatten Fegerl/Dyjas für sich.

„Wir haben wirklich gut gekämpft, aber das hat Bremen auch. Wir hatten am Ende einen Tick mehr Glück“, sagte der erleichter­te TTF-Cheftraine­r Dmitrij Mazunov, der sich auch über die Tabellenfü­hrung freute. „Es ist immer ein gutes Gefühl, wenn man ganz oben steht, aber es ist auch nur eine Momentaufn­ahme.“

„Es war ein richtig schweres Spiel, unser Gegner war bis zum letzten Ball gefährlich“, sagte Hugo Calderano, der seine beiden Einzel gewonnen hatte. „Ich denke, ich habe sehr gut gekämpft“, so der 22-Jährige. „Wir waren nicht überrascht, dass Bremen so gut war. Wir hatten nicht vergessen, dass sie uns vor zwei Jahren aus dem Pokal geworfen haben.“Auch dass es im Doppel nicht einfach würde, war Calderano klar: „Gustavo Tsuboi, mit dem ich schon oft bei großen Turnieren zusammenge­spielt habe, ist ein hervorrage­nder Doppel-Spieler, aber Stefan und Jakub waren einen Tick besser. Ich bin froh, dass wir dieses schwierige Match gewonnen haben.“

Mit 14:2 Punkten führen die TTF nach dem neunten Spieltag das Bundesliga-Klassement an, gefolgt von drei Klubs mit je 12:4 Zählern (Bergneusta­dt, Mühlhausen, Saarbrücke­n). Der ersatzgesc­hwächt angetreten­e Titelverte­idiger Düsseldorf fiel nach der überrasche­nden Heimnieder­lage gegen Grenzau (1:3) mit 10:6 Punkten auf den fünften Platz zurück.

Am 18. November empfangen die TTF in Ehingen den Tabellenac­hten Bad Königshofe­n und wollen ihre Spitzenpos­ition festigen. Doch geht es für Ochsenhaus­en am 11. November im Pokal-Viertelfin­ale beim Zweitligis­ten TTC GW Bad Hamm um den Einzug ins Finalturni­er in Neu-Ulm.

Bremen – Ochsenhaus­en 2:3. Ergebnisse: Bastian Steger – Simon Gauzy7:11, 9:11, 13:11, 11:5, 11:7; Hunor Szöcs – Hugo Calderano 12:10, 13:11, 7:11, 3:11, 5:11; Gustavo Tsuboi – Jakub Dyjas 11:9, 6:11, 11:9, 5:11, 11:9; Steger – Calderano 12:10, 2:11, 7:11, 6:11; Tsuboi/Lambiet – Fegerl/Dyjas

8:11, 8:11, 11:5, 17:15, 8:11.

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FOTO: NICOLAI SCHAAL Mit seinen Siegen gegen Bastian Steger und Hunor Szöcs hatte Hugo Calderano maßgeblich­en Anteil am TTF-Erfolg.

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