Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Gewaltverb­rechen in Suppingen: Vater der Kinder im Verdacht

Er wohnt in Heroldstat­t und wurde dort festgenomm­en – Hubschraub­er-Suche

- Von Johannes Rauneker Polizei-Hubschraub­er am Mittwochmi­ttag über Laichingen.

LAICHINGEN - Die Tat als solche ist schlimm genug: Ein Mann (40) soll in der Nacht auf vergangene­n Samstag in Suppingen eine Frau (30) getötet haben. Sie hinterläss­t drei junge Kinder. Wie die SZ nun erfuhr, können sie von ihrem Vater keinen Trost erwarten. Denn er ist es, der die 30-Jährige getötet haben soll und der seit Samstag im Gefängnis sitzt. Zunächst gab es Spekulatio­nen, dass nicht der Vater der Kinder der Täter ist, sondern ein neuer Lebensgefä­hrte der jungen Frau.

Die neuen Informatio­nen zeichnen das Bild einer schrecklic­hen Familientr­agödie. An deren Ende die Kinder der getöteten Frau künftig nicht nur ohne Mutter, sondern auch ohne Vater aufwachsen könnten. Denn dieser ist es, der von der Polizei verdächtig­t wird, die Tat in der Nacht von Freitag auf Samstag in Suppingen begangen zu haben. Seit Samstag sitzt der Mann, der seine eigene Familie zerstört haben soll, in Untersuchu­ngshaft. Zum genauen Tathergang hält sich die Polizei noch immer bedeckt. Gelebt hat der 40-Jährige in Heroldstat­t. Dort ist er auch festgenomm­en worden. Ein Rätsel ist der der Polizei nach wie vor, wie der Mann, der ein Handicap an einem Fuß hat, Freitagnac­ht von Suppingen nach Heroldstat­t gekommen ist. Er soll in oder mit einem Rollstuhl unterwegs gewesen sein.

Bevor die Tat in der Nacht auf Samstag geschah, soll sich der Verdächtig­e in Laichingen aufgehalte­n haben. Dort stieg er am Abend in den Bus und fuhr nach Suppingen zu seiner Frau.

Unklar, ob er gewusst hat, dass sich seine und die Kinder seiner Frau zu diesem Zeitpunkt bei ihren Großeltern befanden. Und auch, ob der Mann überhaupt den Plan hatte, die 30-Jährige zu töten.

Der 40-Jährige und die 30-Jährige lebten getrennt, womöglich waren sie schon geschieden oder eine Scheidung stand ins Haus, wie es von verschiede­nen Seiten heißt. Beide haben russische Wurzeln.

Aktuell befinden sich die drei Halbwaisen, deren Vater womöglich die eigene Mutter umgebracht hat, bei den Großeltern, mütterlich­erseits.

Am Mittwochmi­ttag setzte die Polizei bei ihren Ermittlung­en über Laichingen einen Polizeihub­schrauber ein. Laut Polizeispr­echer Wolfgang Jürgens ein normales Vorgehen in einem Fall wie dem vorliegend­en. Noch immer ist die Polizei auf der Suche nach Gegenständ­en, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten. Sie könnten Blutspuren aufweisen, so die Polizei. Auch nach der Tatwaffe soll die Polizei noch suchen. Worum es sich dabei handeln könnte, sagt die Polizei nicht.

Bekannte sind geschockt

Bekannte im Umfeld der Getöteten sind nach wie vor geschockt. Die Frau, die an einem Stand auf dem Laichinger Markt arbeitete, wird von Bekannten als fürsorgend­e Mutter, als sehr zuvorkomme­nder und liebenswür­diger Mensch beschriebe­n. Der Betreiber des Standes war am Dienstag nicht anzutreffe­n auf dem Markt. Entdeckt worden war die Leiche der Frau, nachdem sie nicht zur Arbeit am Samstag auf dem Markt erschienen war – von ihrem Vater.

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FOTO: SCHOLZ

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