Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Orange Campus: Jetzt wird gebaut

Beim Spatenstic­h für das Basketball-Zentrum überwiegt die Begeisteru­ng

- Von Sebastian Mayr

● NEU-ULM/ULM - Es ist eine sportliche Herausford­erung, die die Basketball­er von BBU’01 stemmen wollen: In gerade einmal zwei Jahren Bauzeit soll das Nachwuchs- und Leistungsz­entrum Orange Campus am NeuUlmer Donauufer fertiggest­ellt werden. Am Mittwoch haben die Arbeiten mit dem symbolisch­en Spatenstic­h offiziell begonnen – die Baufirmen sind schon seit einigen Tagen am Werk. Mehr als 23 Millionen Euro kostet das Großprojek­t, der Weg dorthin war bisweilen steinig. Daran erinnerten auch Neu-Ulms Oberbürger­meister Gerold Noerenberg, Ulms Finanzbürg­ermeister Martin Bendel und BBU’01-Geschäftsf­ührer Andreas Oettel.

Die Basketball­er verbinden große Ziele mit dem Orange Campus. Das neue Zuhause soll Nachwuchss­portler anlocken, aber auch helfen, die Profis an der Spitze der Bundesliga zu etablieren. „Wir bauen einen Leuchtturm, der weit über unsere Region hinaus strahlt“, sagte Bendel, der auf Ulmer Seite für die Verhandlun­gen verantwort­lich war. NeuUlms Stadtoberh­aupt Noerenberg hob ihn und Neu-Ulms Kämmerer Berthold Stier besonders hervor. Die beiden hätten viele Stunden Arbeit investiert, um einen tragfähige­n Kompromiss auszuhande­ln.

Redner erinnern an Ärger und Verhandlun­gen

Denn der Orange Campus schien in einer Sackgasse zu stecken: Der NeuUlmer Stadtrat hatte früh seine Zustimmung signalisie­rt. Doch der Ulmer Gemeindera­t zögerte, Fördergeld freizugebe­n. Die Baugenehmi­gung für den Orange Campus liegt schon seit mehr als zwei Jahren vor. Erst in diesem Sommer machten die entscheide­nden Zustimmung­en den Baubeginn möglich. Die Redner am Mittwoch erinnerten an den Ärger und das Ringen um eine Lösung.

Harte und kritische Diskussion­en müssten bei einem solchen Projekt erlaubt sein, betonte BBU’01-Finanzchef Oettel – und nannte einen Grund, der geholfen habe, die Streits zu überwinden: „Die Stärke des Sports ist es, zu vereinen.“Mit dem Zukunftspr­ojekt bekämen die Basketball­er ein neues Zuhause, zudem werde ein Grundstück in bester Lage aus dem Dornrösche­nschlaf erweckt. Die Wiese, einst Teil des Donaufreib­ads, lag zwei Jahrzehnte lang brach. Oettel sprach vom „mit Sicherheit bedeutends­ten Tag in der jungen Geschichte von BBU’01“. Er dankte den Städten sowie Spendern, Sponsoren und Gesellscha­ftern für die „großartige Unterstütz­ung, die richtige Entscheidu­ng und den großen Vertrauens­vorschuss“.

Die Basketball­er hatten bei allem Gegenwind nie aufgegeben, für ihr Projekt zu kämpfen. Noerenberg sprach dem Verein dafür seinen großen Respekt aus. „Es ist eine historisch­e Investitio­n“, sagte er über den Orange Campus. „Heute gilt es zu ahnen, was dieses Projekt für unsere Doppelstad­t, aber auch für den Basketball entwickeln kann.“

Noerenberg und Bendel sprachen den steinigen Weg und die Zweifel in der Entwicklun­gsphase zwar immer wieder an. Doch der Neu-Ulmer Oberbürger­meister sagte auch: „Kein Projekt ist ohne Risiko. Entscheide­nd ist, diese Risiken abzuwägen.“Und Bendel sagte: „Wir haben es uns nicht leicht gemacht. Aber am Ende waren wir überzeugt, dass es eine gute Entscheidu­ng ist.“Der Finanzbürg­ermeister vertrat Ulms OB Czisch, der für einen Vortrag in Bremen ist. Weil er stark an den Verhandlun­gen beteiligt war, sei der Spatenstic­h auch für ihn ein besonderer Moment, sagte er.

Im Gespräch mit unserer Redaktion hob Bendel auch die Offenheit der Basketball­er hervor, auf den Kompromiss einzugehen, den Czisch ins Gespräch gebracht hatte: Der Orange Campus wurde in einen wirtschaft­lichen GmbH-Teil und einen gemeinnütz­igen Vereinstei­l gesplittet. Der Kompromiss machte weitere Planungen nötig, kostete die Basketball­er zusätzlich Zeit und Geld – doch er machte den Weg für die Ulmer Zustimmung frei.

2,6 Millionen Euro Eigenkapit­al erforderli­ch

Gearbeitet wird in den kommenden zwei Jahren nicht nur auf der Baustelle. Die Basketball­er haben bis zum Einzug Zeit, 2,6 Millionen Euro Eigenkapit­al für den Vereinstei­l des Orange Campus vorzulegen. Rund 600 000 Euro fehlen noch.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Jetzt wird geschaufel­t: Die Arbeiten für den Orange Campus haben begonnen.

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