Strapaziöses Wochenende
Basketball, ProA: Steeples spielen am Freitag in Hamburg und am Sonntag gegen Hanau
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EHINGEN - In der Zweiten BasketballBundesliga ProA sind die Mannschaften am Wochenende gleich zweimal gefordert: In kurzer Folge werden der achte und neunte Spieltag ausgetragen. Das Team Ehingen Urspring spielt am Freitag, 9. November, 19.30 Uhr, beim Tabellenzweiten Hamburg Towers, und empfängt am Sonntag, 11. November, 17.30 Uhr, das Schlusslicht Wild Wings Hanau. Nach dem überzeugenden Auftritt und dem Sieg zuletzt gegen Nürnberg erhoffen sich die Steeples weitere Punkte.
Ein Doppelspieltag ist in der ProA nichts Neues und aus Sicht von Steeples-Cheftrainer Domenik spricht auch nichts gegen zwei Spiele in drei Tagen, doch die Ansetzungen diesmal findet er höchst unglücklich. Statt seine Mannschaft am Freitag in den hohen Norden in die über 700 Kilometer entfernte Hansestadt zu schicken, hätte die Liga die Steeples zum Start in ein strapaziöses Wochenende auch bei einem näher gelegenen Gegner antreten lassen können, findet Reinboth. „Es gibt viele Mannschaften, die von uns aus nur drei bis fünf Stunden entfernt sind. Aber wir müssen die zweitweiteste Strecke zurücklegen und das bei einem Doppel-Spieltag. Da verstehe ich die Turnierplanung nicht.“
Nach einer Nacht im Bus wird die Mannschaft erst am Samstagmorgen wieder zurück in Ehingen sein, wo dann gut 35 Stunden später schon die nächste Aufgabe gegen Hanau wartet. Die Hessen dagegen, am Sonntag zu Gast in der JVG-Halle, werden ausgeruhter sein nach einem Heimspiel am Freitagabend und einer nur etwas mehr als 300 Kilometer langen Anreise nach Schwaben. Für Domenik Reinboth ist das „fast schon Wettbewerbsverzerrung“, er ärgert sich über die aus seiner Sicht unnötige Belastung, doch er und seine Mannschaft müssen die Situation nehmen, wie sie ist. Positiv vor diesem Hintergrund ist, dass man das vergangene Spiel gegen Nürnberg bereits auf Donnerstag, Allerheiligen, vorgezogen hatte und so für die Spieler ein freies Wochenende drin war.
Am Montag traf man sich wieder in der Trainingshalle, am Dienstag ging es weiter, während am Mittwoch nur noch ein halber Trainingstag anberaumt war – und es zudem ins Schwimmbad ging, „um die Beine ein bisschen zu lockern“, so Reinboth. Am Donnerstag reist das Team schon nach Hamburg, um dort am Abend zu trainieren und am Freitagvormittag noch ein lockeres Wurftraining einzustreuen.
Gute Erinnerungen an Hamburg
Abends dann stehen die Steeples vor vermutlich 3000 Zuschauern in der Arena im Stadtteil Wilhelmsburg den Towers gegenüber, die zu den Aufstiegsanwärtern der Pro gezählt werden. Reinboth teilt die Einschätzung, die die Hamburger in ihren bisherigen Spielen der Saison bestätigten – abgesehen von der Partie Mitte Oktober in Hanau, die mit 68:82 verloren ging. Es war die bisher einzige Niederlage der Hanseaten. „Hamburg ist schwer ausrechenbar, jeder Spieler ist gefährlich“, sagt Reinboth. Und an Erfahrung mangelt es nicht im Team des neuen Towers-Trainers Mike Taylor, der einst mit Ulm in die Bundesliga aufgestiegen war und in den nächsten Jahren auch die Hamburger in die höchste Spielklasse führen soll.
Spielmacher Achmdadschah Zazai (31) ist in Ehingen noch bestens bekannt, der bundesligaerfahrene Spielmacher wechselte erst im Sommer an die Elbe. Justin Raffington (27), mit seiner Präsenz und Wucht ein wichtiger Akteur und wieder fit nach seinem Kreuzbandriss, der ihn vergangene Saison zu einer Zwangspause verurteilte, sowie der zuletzt in der Bundesliga aktive und derzeit verletzte Malik Müller (24) haben sogar eine Vergangenheit in der Urspringschule. Hinzu kommen der ebenfalls bundesligaerprobte Jannik Freese, der im Sommer seinen Vertrag in Hamburg gleich um fünf Jahre verlängerte, sowie starke Profis aus dem Ausland wie die US-Amerikaner Andrew Barham (bisher 17,7 Punkte im Schnitt) und Beau Beech (13,8) sowie der Kanadier Tevonn Walker (14,8).
Einschüchtern lässt sich Domenik Reinboth von den klangvollen Towers-Namen nicht. Im Gegenteil: „Hamburg liegt uns ganz gut“, so der Steeples-Trainer, dessen Team in der Vorsaison beide Duelle für sich entschied. Ein erneuter Erfolg wäre der erste Auswärtssieg von Ehingen Urspring in der Saison 2018/19. Beim Aufsteiger Schalke 04 und bei den Karlsruhe Lions verpasste Reinboths Mannschaft knapp den Erfolg. „Wir hoffen diesmal auf etwas mehr Wurfglück als in den vergangenen Auswärtsspielen.“
Ein Sieg in Hamburg würde die Strapazen der langen Reise und den Ärger über die Terminplanung sicher ein wenig mildern. Und es würde die Vorfreude der Spieler auf das fünfte Heimspiel der Saison gegen Hanau am Sonntag steigern.