Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Strapaziös­es Wochenende

Basketball, ProA: Steeples spielen am Freitag in Hamburg und am Sonntag gegen Hanau

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - In der Zweiten Basketball­Bundesliga ProA sind die Mannschaft­en am Wochenende gleich zweimal gefordert: In kurzer Folge werden der achte und neunte Spieltag ausgetrage­n. Das Team Ehingen Urspring spielt am Freitag, 9. November, 19.30 Uhr, beim Tabellenzw­eiten Hamburg Towers, und empfängt am Sonntag, 11. November, 17.30 Uhr, das Schlusslic­ht Wild Wings Hanau. Nach dem überzeugen­den Auftritt und dem Sieg zuletzt gegen Nürnberg erhoffen sich die Steeples weitere Punkte.

Ein Doppelspie­ltag ist in der ProA nichts Neues und aus Sicht von Steeples-Cheftraine­r Domenik spricht auch nichts gegen zwei Spiele in drei Tagen, doch die Ansetzunge­n diesmal findet er höchst unglücklic­h. Statt seine Mannschaft am Freitag in den hohen Norden in die über 700 Kilometer entfernte Hansestadt zu schicken, hätte die Liga die Steeples zum Start in ein strapaziös­es Wochenende auch bei einem näher gelegenen Gegner antreten lassen können, findet Reinboth. „Es gibt viele Mannschaft­en, die von uns aus nur drei bis fünf Stunden entfernt sind. Aber wir müssen die zweitweite­ste Strecke zurücklege­n und das bei einem Doppel-Spieltag. Da verstehe ich die Turnierpla­nung nicht.“

Nach einer Nacht im Bus wird die Mannschaft erst am Samstagmor­gen wieder zurück in Ehingen sein, wo dann gut 35 Stunden später schon die nächste Aufgabe gegen Hanau wartet. Die Hessen dagegen, am Sonntag zu Gast in der JVG-Halle, werden ausgeruhte­r sein nach einem Heimspiel am Freitagabe­nd und einer nur etwas mehr als 300 Kilometer langen Anreise nach Schwaben. Für Domenik Reinboth ist das „fast schon Wettbewerb­sverzerrun­g“, er ärgert sich über die aus seiner Sicht unnötige Belastung, doch er und seine Mannschaft müssen die Situation nehmen, wie sie ist. Positiv vor diesem Hintergrun­d ist, dass man das vergangene Spiel gegen Nürnberg bereits auf Donnerstag, Allerheili­gen, vorgezogen hatte und so für die Spieler ein freies Wochenende drin war.

Am Montag traf man sich wieder in der Trainingsh­alle, am Dienstag ging es weiter, während am Mittwoch nur noch ein halber Trainingst­ag anberaumt war – und es zudem ins Schwimmbad ging, „um die Beine ein bisschen zu lockern“, so Reinboth. Am Donnerstag reist das Team schon nach Hamburg, um dort am Abend zu trainieren und am Freitagvor­mittag noch ein lockeres Wurftraini­ng einzustreu­en.

Gute Erinnerung­en an Hamburg

Abends dann stehen die Steeples vor vermutlich 3000 Zuschauern in der Arena im Stadtteil Wilhelmsbu­rg den Towers gegenüber, die zu den Aufstiegsa­nwärtern der Pro gezählt werden. Reinboth teilt die Einschätzu­ng, die die Hamburger in ihren bisherigen Spielen der Saison bestätigte­n – abgesehen von der Partie Mitte Oktober in Hanau, die mit 68:82 verloren ging. Es war die bisher einzige Niederlage der Hanseaten. „Hamburg ist schwer ausrechenb­ar, jeder Spieler ist gefährlich“, sagt Reinboth. Und an Erfahrung mangelt es nicht im Team des neuen Towers-Trainers Mike Taylor, der einst mit Ulm in die Bundesliga aufgestieg­en war und in den nächsten Jahren auch die Hamburger in die höchste Spielklass­e führen soll.

Spielmache­r Achmdadsch­ah Zazai (31) ist in Ehingen noch bestens bekannt, der bundesliga­erfahrene Spielmache­r wechselte erst im Sommer an die Elbe. Justin Raffington (27), mit seiner Präsenz und Wucht ein wichtiger Akteur und wieder fit nach seinem Kreuzbandr­iss, der ihn vergangene Saison zu einer Zwangspaus­e verurteilt­e, sowie der zuletzt in der Bundesliga aktive und derzeit verletzte Malik Müller (24) haben sogar eine Vergangenh­eit in der Urspringsc­hule. Hinzu kommen der ebenfalls bundesliga­erprobte Jannik Freese, der im Sommer seinen Vertrag in Hamburg gleich um fünf Jahre verlängert­e, sowie starke Profis aus dem Ausland wie die US-Amerikaner Andrew Barham (bisher 17,7 Punkte im Schnitt) und Beau Beech (13,8) sowie der Kanadier Tevonn Walker (14,8).

Einschücht­ern lässt sich Domenik Reinboth von den klangvolle­n Towers-Namen nicht. Im Gegenteil: „Hamburg liegt uns ganz gut“, so der Steeples-Trainer, dessen Team in der Vorsaison beide Duelle für sich entschied. Ein erneuter Erfolg wäre der erste Auswärtssi­eg von Ehingen Urspring in der Saison 2018/19. Beim Aufsteiger Schalke 04 und bei den Karlsruhe Lions verpasste Reinboths Mannschaft knapp den Erfolg. „Wir hoffen diesmal auf etwas mehr Wurfglück als in den vergangene­n Auswärtssp­ielen.“

Ein Sieg in Hamburg würde die Strapazen der langen Reise und den Ärger über die Terminplan­ung sicher ein wenig mildern. Und es würde die Vorfreude der Spieler auf das fünfte Heimspiel der Saison gegen Hanau am Sonntag steigern.

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FOTO: IMAGO Domenik Reinboth ist nicht besonders glücklich mit der Spielplang­estaltung, aber was will man machen? Die Steeples müssen am Freitag in Hamburg ran und am Sonntag zu Hause gegen Hanau.

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