Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Werte stehen im Mittelpunk­t

Beim Jahresempf­ang von Manuel Hagel geht es auch um die CDU-Zukunft.

- Von Tobias Götz

● OBERMARCHT­AL - Mit seinem Jahresempf­ang in der Halle Obermarcht­al hat der CDU-Landtagsab­geordnete Manuel Hagel am Mittwochab­end die Tradition seiner Vorgänger im Amt fortgeführ­t. Allerdings hat Hagel erstmals keinen politische­n Redner zu Gast gehabt, sondern mit Anselm Grün einen Benediktin­erpater, dessen Rede sehr viel Lob von den Zuhörern geerntet hat.

Gleich zu Beginn seiner Rede stellte Manuel Hagel eine Frage, mit der sich die CDU seit geraumer Zeit beschäftig­en muss. „Wie können wir Volksparte­i bleiben und wie können wir, dort wo wir es nicht mehr sind, wieder Volksparte­i werden?“Und die Antwort darauf versuchte Manuel Hagel auch gleich den Zuhörern aus Politik, Wirtschaft und Gesellscha­ft in der voll besetzten Halle zu geben. „Wir müssen als CDU weiterhin eine Flächen- und Kommunalpa­rtei sein. Das hat uns Konrad Adenauer mit auf den Weg gegeben, das ist die Ur-DNA der CDU. Wir als CDU leben davon, dass die Menschen bereit sind, Verantwort­ung für die CDU zu übernehmen“, so der Abgeordnet­e.

„Wir leben in bewegten und stürmische­n Zeiten“– dieser Satz sei laut Hagel seit Jahrzehnte­n ständig bei politische­n Reden zu hören. „Doch dieses Mal stimmt es wirklich. Es ist ein Sturm in unsere Zeit geraten. Die Gesellscha­ft gerät geistig in Bewegung, die Anonymisie­rung ist der Strudel unserer Zeit“, betonte Hagel, der für Deutschlan­d und Europa eine zentrale Fragestell­ung sieht: „Wie geht es weiter? Betreiben wir eine Politik der Offenheit oder der Abschottun­g?“Eine Frage, auf die Manuel Hagel mit einer Antwort reagiert, die die Geschichte hervorgebr­acht hat. „Immer dann, wenn Mauern gebaut wurden, ging es abwärts mit der Gesellscha­ft.“

Auch deswegen sieht Manuel Hagel als Generalsek­retär der LandesCDU die deutschlan­dweite Diskussion darüber, ob die CDU einen Ruck nach links oder rechts brauche, als unnötig und nicht zielführen­d an. „Die CDU braucht einen Ruck nach vorne. Und das gelingt uns mit unserer Vorstellun­g von einem christlich­en Menschenbi­ld, bei dem niemand Angst haben muss.“

Und zu diesem christlich­en Menschenbi­ld passe auch die Definition von Heimat, die laut Hagel in besonderer Weise im Alb-Donau-Kreis gelebt werde. „Heimat ist mehr als der Ort zum Wohnen und Arbeiten. Heimat ist eine Geisteshal­tung, eine Vorstellun­g von gutem gesellscha­ftlichen Miteinande­r.“Und genau dieses Miteinande­r, das in der Region vor allem von der Arbeit der vielen Ehrenamtli­chen ausgefüllt werde, nutzte Hagel, um auf den Referenten des Abends, Benediktin­erpater Anselm Grün, überzuleit­en. „Was wir für eine gute Zukunft brauchen, ist die Renaissanc­e der Werte. Und darüber muss nicht ein Politiker sprechen, sondern Pater Anselm Grün.“

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FOTO: EIS
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SZ-FOTO: EILEEN KIRCHEIS Manuel Hagel auf dem Podium in Obermarcht­al. Für die musikalisc­he Unterhaltu­ng sorgte der Musikverei­n Obermarcht­al.

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