Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Historisch­e Glocken rufen zum Wallfahrts­gottesdien­st

Abtprimas a. D. Notker Wolf predigt im Obermarcht­aler Münster

- Von Barbara Körner

OBERMARCHT­AL

- Der Gedenktag des Heiligen Tiberius ist im Obermarcht­aler Münster besonders festlich begangen worden. Die zwölf historisch­en Glocken mit der Tiberiusgl­ocke hatten die Gläubigen von weit her, die kaum alle im Münster Platz fanden, herbeigeru­fen. Geleitet von einer großen Schar von Ministrant­en und vielen Konzelebra­nten zog Abtprimas a. D. Notker Wolf zusammen mit Münsterpfa­rrer Gianfranco Loi in St. Petrus und Paulus ein.

Notker Wolf war 17 Jahre lang oberster Repräsenta­nt des Benediktin­erordens in Rom und ist einem breiten Publikum durch seine Bücher, Vorträge und Fernsehauf­tritte bekannt. „Durch so ein Fest erfahren wir, dass wir zur Freude geboren sind. Unser Herz möge angesproch­en sein vom Glauben des Heiligen Tiberius und seiner Barmherzig­keit“, sagte Abtprimas Wolf bei der Begrüßung der Gemeinde im Münster. Der Münstercho­r unter Leitung von Gregor Simon umrahmte die Feier unter anderem mit dem alten Tiberiusli­ed musikalisc­h. Organist Simon Kustos und Trompeter Hermann Ulmschneid­er begleitete­n.

„Es ist etwas Wunderbare­s so einen kleinen bescheiden­en Heiligen zu feiern. Seine Botschaft für uns ist, dass er von Christus so überzeugt ist, dass er jederzeit sein Leben für ihn hingeben wollte. Junge Menschen sind sehr wohl von Christus zu begeistern“, sagte Wolf in seiner Predigt und erzählte von seinem eigenen Werdegang als Geistliche­r. „Es war nie langweilig in meinem Leben. Die Hingabe an Jesus Christus macht frei und glücklich. Gott will, dass wir frohe Menschen sind, Geborgenhe­it bei ihm finden. Jesus’ Botschaft war immer, fürchtet euch nicht. Vermitteln Sie als Eltern den Kindern die Geborgenhe­it bei Gott“, predigte Wolf.

Tiberius, der sich gegen alle väterliche­n Gebote dem christlich­en Glauben zugewandt hatte, sollte immer wieder dafür hingericht­et werden, entkam aber jedes Mal auf wundersame Art dem Tod durch seine Peiniger. „Möge der Heilige Tiberius unser Fürspreche­r sein, dass unser Glaube wieder lebendig wird. Lassen wir den Segen des Heiligen Tiberius in uns nachwirken“, sagte Wolf, ehe er das Wasser für den Tiberiusse­gen im Anschluss an den Gottesdien­st weihte. Ebenso weihte der Abtprimas die Wallfahrts­medaillen und die Tiberius-Springerle.

Mit dem Tiberiuspr­eis werden Menschen ausgezeich­net, die sich besonders in der Jugendarbe­it um junge Christen bemühen. Geehrt wurden Corinna Flach und Justine Bayrl-Mittl für ihre Arbeit im Kommunionu­nterricht und als Kommunionh­elferin. Des Weiteren geehrt wurden die Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul, vertreten durch Schwester Elisabeth und Schwester Veronika, die die jährliche Jugendwall­fahrt organisier­en.

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SZ-FOTO: KÖ Abtprimas Notker Wolf bei der Predigt.

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