Verein für Donau-Tourismus soll entstehen
Arbeitsgemeinschaft Deutsche Donau trifft sich in Ehingen – Diskussion über gerechtere Mitgliedsbeiträge
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EHINGEN - Viele Gratulationen gab es bei der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Donau, die in der Ehinger Lindenhalle stattfand. „Die Junge Donau“feiert nämlich bereits ihren 30. Geburtstag. Im kommenden Jahr, so wurde am Montag deutlich, soll aus der Arbeitsgemeinschaft ein eingetragener Verein werden.
Die Tourismusvereinigung sei ein Erfolgsmodell, betonte der Vorsitzende Bernhard Gmehling. Gemeinden, Städte und Landkreise zwischen Donaueschingen und Passau hätten sich dabei zusammengeschlossen, die Donau stehe im Mittelpunkt. „Sie soll auch für die heimische Bevölkerung ein Kristallisationspunkt sein“, so Gmehling. Der Donauradweg sei dabei das Premiumprodukt, dessen Rezertifizierung stehe kurz bevor.
„Es ist gut, dass es so eine Gemeinschaft gibt und die Gemeinsamkeiten im Vordergrund stehen“, betonte Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann, der wie auch Munderkingens Bürgermeister Michael Lohner stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ist. Man müsse sich als Region und nicht als einzelne Orte vermarkten, so Baumann. Seit der Jahrtausendwende seien die Übernachtungszahlen in Ehingen um 250 Prozent gestiegen. „Im Jahr 2018 darf mit rund 100 000 Übernachtungen gerechnet werden.“
Gute Zahlen konnte auch Landrat Heiner Scheffold für den gesamten Alb-Donau-Kreis nennen. Mit rund 560 000 Übernachtungen rechne man im Jahr 2018, das sei ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nehme man die kleineren Unterkünfte mit weniger als zehn Betten hinzu, komme man auf insgesamt 700 000 Übernachtungen. In seiner Rede zeigte Scheffold die vielen positiven Effekte des Tourismus auf. Touristen vor Ort würden hier auch einkaufen und essen gehen. Es würden Arbeitsplätze geschaffen und Steuereinnahmen erzielt. Außerdem werde in die Infrastruktur investiert. „Die Wander- und Radwege werden besser, es gibt viele Veranstaltungen und die Gastronomie ist gut aufgestellt“, erklärte Scheffold. Davon profitiere jeder. Nach Berechnungen könne von einem Bruttoumsatz von 245 Millionen Euro im Jahr durch Übernachtungsgäste und Tagesurlauber im Alb-Donau-Kreis ausgegangen werden.
Die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Donau sei bisher eine „sehr lockere Vereinigung“, erklärte der Vorsitzende Bernhard Gmehling. Schon länger mache man sich darüber Gedanken, ob man zu einem eingetragenen Verein mutieren soll. Im Jahr 2020 soll es so weit sein, erklärte Wolfgang Dieterich von der Ulm/Neu-Ulm-Touristik. „Deutsche Donau Tourismus“soll der Verein heißen, erfuhren die Mitglieder. Vorteile eines Vereins seien unter anderem die Möglichkeit einer Umsatzsteuerrückerstattung und haftungsrechtliche Punkte. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung im April 2019 soll ein Anwaltsbüro ein Gutachten zu einer Vereinssatzung samt Beitragsordnung erstellen.
Der beschlossene Haushaltsentwurf für 2019 rechnet mit Erträgen von rund 110 000 Euro, die berechneten Ausgaben sind ebenso hoch. Weil man wenig Geld für viele Aufgaben zur Verfügung habe, sollen ebenfalls ab 2020 die Beiträge der Mitglieder angepasst werden. Das Ziel sei eine Steigerung der Beitragsgelder um insgesamt 30 Prozent. Ein Arbeitskreis schlägt etwa eine Variante vor, bei der die Landkreise 1000 Euro im Jahr zahlen und Pro Rad-Kilometer an der Donau 60 Euro. Städte und Gemeinden würden ebenfalls pro Rad-Kilometer 60 Euro zahlen, dann würden noch die Einwohner- und die Übernachtungszahlen eine Rolle spielen. Für den Alb-Donau-Kreis würde das eine Erhöhung des Beitrags um 61 Prozent bedeuten. Die Beiträge sollen pro Mitglied allerdings nicht um mehr als 50 Prozent steigen und werden gedeckelt. Die Berechnungen würden für mehr Gerechtigkeit sorgen, sagte Dieterich, denn bisher würden alle Landkreise den gleichen Beitrag zahlen, egal, wie viele Kilometer sie mit der Donau teilen. Das sahen am Montag nicht alle so. Der Arbeitskreis wird sich demnächst noch einmal treffen.