Kellerkinder punkten – Rutesheim verspielt Sieg
Wie in der vergangenen Saison ist ● die Fußball-Verbandsliga auch 2018/19 eine unberechenbare Spielklasse. Mögen zwei Mannschaften vor einem Aufeinandertreffen in der Tabelle noch so weit auseinanderliegen, wetten auf ein bestimmtes Ergebnis sollte man nicht. Mit Ausnahme von Heiningen, die zu Hause gegen das noch vor zwei Wochen in Kirchbierlingen mit 0:10 abgewatschte Schlusslicht Breuningsweiler verloren, punkteten alle Mannschaften auf den letzten sieben Plätzen – drei von ihnen, neben Breuningsweiler noch Nagold und Albstadt, sogar dreifach. Die Kluft zwischen oben und unten ist, in der Verbandsliga, kleiner geworden.
Zu den Verlierern des Spieltages gehörte ● auch der SSV Ehingen-Süd, den die zweite Niederlage in Folge auf Platz sieben zurückwarf. Der Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz beträgt nur noch fünf Punkte. Allerdings wuchs auch der Rückstand auf Platz eins nur um einen auf sechs Zähler, doch die Oberliga haben die Kirchbierlinger nicht im Blick, für sie geht es um den Verbleib in der Verbandsliga. Das 1:3 gegen Albstadt am Samstag war daher ein kleiner Rückschlag, wenn man bedenkt, dass Süd am kommenden Samstag die in dieser Saison noch immer ungeschlagenen SF Dorfmerkingen empfängt und danach vier Auswärtsspiele folgen. Nach Dorfmerkingen spielt Süd erst wieder am 16. März 2019 um Punkte.
SSV-Trainer Michael Bochtler trauerte ● nach der Niederlage gegen den FC 07 Albstadt zumindest zwei verlorenen Punkten nach. „Wir haben ein Spiel verloren, das so nicht zu verlieren war“, so Bochtler, der mit seinem Team bis zur Pause sehr zufrieden war. „Die Spielanlage war gut und wir haben fast nichts zugelassen.“Die Führung wurde in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit durch dicke Schnitzer in der Hintermannschaft leichtfertig verspielt. Und im Angriff fand Süd keine Mittel, obwohl „uns Albstadt genug angeboten hat“, so Bochtler. Chancen der Gastgeber gab es erst in den letzten Minuten wieder, als der Rückstand auf zwei Tore angewachsen war. Anders als Ehingen-Süd hatte Albstadt, ein ausgebufftes Team mit viel Erfahrung, Schwächen des Gegners genutzt – zur Freude ihres mitgereisten und vereinzelt sogar lautstarken Anhangs und von Trainer Alexander
Eberhart, der viele schwierige Wochen hinter sich hat. Ende Oktober war der FCA Schlusslicht, hat sich nun aber, dank sieben Punkten aus den vergangenen drei Spielen, zumindest mal vom Tabellenende gelöst. Von Vereinsseite hatte man das Vertrauen in Mannschaft und Trainer nie verloren, der Vertrag mit Eberhart wurde erst vor wenigen Wochen verlängert.
Weit weg vom Abstiegskampf sind ●
Rutesheim, Dorfmerkingen und Hollenbach, das derzeitige Spitzentrio der Verbandsliga. Alle drei Mannschaften mussten sich am Wochenende mit einem Punkt zufriedengeben, was weniger Dorfmerkinger und Hollenbacher schmerzte – sie trafen aufeinander und trennten sich in einem rassigen Spiel 1:1 – als den Spitzenreiter Rutesheim. Die Rutesheimer verpassten es, sich ein klein wenig abzusetzen, weil sie über ein 4:4 beim Tabellenelften Calcio Leinfelden-Echterdingen nicht hinauskamen. Dabei lag die SKV nach einer Stunde mit 2:0 vorn, ehe Calcio verkürzte, kurz danach aber Timo
Baur mit Gelb-Rot verlor. LeinfeldenEchterdingen kam in Unterzahl zum Ausgleich, ehe der Tabellenführer durch seine Offensivasse Salvatore
Catanzano und Gianluca Crepaldi in der 83. und 88. Minute auf 4:2 stellte. Zwei-Tore-Vorsprung, Überzahl und nur noch wenige Minuten zu spielen, was sollte da noch schiefgehen? „Da haben wir gedacht, jetzt sind die drei Punkte bei uns“, sagte SKV-Trainer
Rolf Kramer. Denkste. Calcio glich durch zwei Treffer von Torjäger Gentian Lekaj in der Nachspielzeit tatsächlich noch aus. Kramer: „Das müssen wir jetzt erst einmal schlucken.“
Während man bei Rutesheim über ● das Unentschieden alles andere als glücklich war, hakte Hubertus Fundel, Trainer des FV Olympia Laupheim, das 1:1 in Löchgau mit einer gewissen Zufriedenheit ab. „Der Punktgewinn geht in Ordnung, wir können mit dem Ergebnis gut leben.“Defensivmann Dario Nikolic hatte Laupheim nach drei Minuten in Führung gebracht, Löchgaus Peter Wiens glich durch einen Freistoß aus knapp 20 Metern schon eine knappe Viertelstunde später aus. „Dieses Gegentor hat uns total aus dem Konzept gebracht, bis dahin waren wir richtig gut im Spiel“, so Fundel. Danach hatte Löchgau Vorteile in der kampfbetonten Begegnung, in der neunmal die Gelbe Karte gezeigt wurde. Tore fielen aber nicht mehr. „Wir haben wieder einen Gegner auf Distanz gehalten und können zufrieden sein.“
Ein wenig distanziert hat dagegen in ● der Landesliga IV der Meisterschaftsfavorit TSV Berg die Konkurrenz. Berg gewann das Spitzenspiel gegen den Tabellendritten Weiler und weil auch der Zweite FV Biberach in Oberzell nur einen Punkt holte (1:1), hat der TSV an der Spitze nun vier Punkte Vorsprung und die klar bessere Tordifferenz (plus 40 gegenüber plus 14 von Biberach und plus sechs von Weiler). Für Berg war das 2:0 gegen den FV RotWeiß Weiler eine besondere Genugtuung, schließlich waren in der Vorsaison beide Duelle mit den Allgäuern verloren gegangen. Von einem Erfolg war Weiler diesmal ein Stück weit entfernt, das räumte auch FVW-Trainer
Jürgen Kopfsguter ein. „Berg war die klar dominierende Mannschaft.“
Seinen Gegner beherrscht hat auch ● der FC Mengen, 6:0 endete die Begegnung mit dem harmlosen Schlusslicht SG Kißlegg. Auch wenn Miroslav Topalusic darauf hinwies, dass der Gegner es seiner Mannschaft nicht einfach gemacht habe, war für ihn der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung. „Am Ende hätten wir sogar noch höher gewinnen können“, so Topalusic, der mit der Ausbeute von nun 20 Punkten nach 13 Spieltagen glücklich ist. „Jetzt können wir entspannter in die nächsten zwei, drei Spiele gehen.“(aw)