Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehinger Energie erhöht Strompreis

Das Unternehme­n nennt mehrere Gründe für diesen Schritt.

- Von Tobias Götz

● EHINGEN - Nach vier Jahren Preisstabi­lität wird die Ehinger Energie zum 1. Januar 2019 am Strompreis drehen müssen. Rund zwei Cent pro Kilowattst­unde wird der Strompreis nach oben gehen – für einen klassische­n Vier-Personen-Haushalt bedeutet das im Schnitt eine Mehrbelast­ung von rund 70 Euro im Jahr.

„Es ist eine unerfreuli­che Nachricht für unsere Kunden“, erklärt Peter Guggemos, Geschäftsf­ührer der Ehinger Energie im Groggental. Vier Jahre lang konnte das Ehinger Unternehme­n mit seinen rund 10 000 Netzkunden (8000 davon beziehen auch den Strom der Ehinger Energie) den Preis stabil halten. „Das Netzentgel­t wird im nächsten Jahr etwas mehr als 1,5 Cent pro Kilowattst­unde brutto steigen“, erklärt Guggemos und nennt Gründe dafür. Zum einen sei da das Gesetz zur Modernisie­rung der Netzengelt­struktur, die steigenden Kosten der Übertragun­gsnetzbetr­eiber aufgrund des geforderte­n Netztrasse­nausbaus und die immense Steigerung der Verfügbark­eit des regenerati­ven Stromantei­ls. Auch die Ehinger Energie habe durch Investitio­nen in das Verteilern­etz höhere Kosten. „Einspeisun­g, EMobilität­svorbereit­ungen und Erdverkabe­lung kann man hier nennen“, so Guggemos. Auch die Kosten für die sogenannte­n vorgelager­ten Netze, beispielsw­eise der Netze BW, spielen laut Guggemos eine Rolle. „Im Jahr 2015 mussten wir dafür an die Netze BW 1,183 Millionen Euro bezahlen, für das Jahr 2019 werden 1,741 Millionen Euro fällig“, sagt Guggemos.

„Der Netzausbau kostet Geld, um den künftigen Anforderun­gen gerecht zu werden. Wir müssen auch die E-Mobilität in das Netz integriere­n, müssen Zapfsäulen schaffen und müssen Trafostati­onen in den Wohngebiet­en bauen, wo wir dann bei Bedarf auch nachrüsten können“, so Guggemos, der aktuell im Ehinger Baugebiet Rosengarte­n demenstpre­chende Vorkehrung­en getroffen hat. Zudem wurden auf dem Hochsträß die Freilandle­itungen in die Erde gelegt, um stärkere Leitungen vorhalten zu können. „Irgendwann wird es keine Freilandle­itungen mehr geben“, ist sich Guggemos sicher. Ärgerlich ist indes für Dieter Klotz von der Ehinger Energie die Umlagenerh­öhung. „Ein steigender Strompreis sollte zu einer sinkenden EEG-Umlage führen, da diese dazu gedacht ist, die Differenz zwischen Strompreis und Einspeisev­ergütung auszugleic­hen. Seit Anfang des Jahres 2016 hat sich der an der Börse notierte Strompreis mehr als verdoppelt. Die offensicht­liche Senkung der EEG-Umlage von 2018 auf 2019 um rund 0,4 Cent pro Kilowattst­unde ist in keiner Weise angemessen. Faktisch ist die versteckte Preiserhöh­ung in Höhe der Stromkoste­nsteigerun­g der Energiewen­de geschuldet“, erklärt Klotz.

Der durchschni­ttliche Strompreis für einen Haushalt in Deutschlan­d mit 3500 Kilowattst­unden Strom pro Jahr setzt sich indes wie folgt zusammen: 54,2 Prozent sind Steuern, Abgaben und Umlagen, 24,7 Prozent sind regulierte Netzentgel­te und 21,1 Prozent gehen auf Kosten der Strombesch­affung und des Vertriebs.

Um über die aktuelle Preisentwi­cklung zu informiere­n, hat die Ehinger Energie vier Infoabende im Angebot, alle beginnen um 19 Uhr: 21. November, Ehingen (Gasthaus Schwert), 26. November, Schwörzkir­ch (Hochsträßh­alle), 27. November, Rißtissen (Sportheim) und am 28. November, Wenzelstei­n (Evangelisc­hes Gemeindeha­us).

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FOTO: GÖTZ
 ?? SZ-FOTO: GÖTZ ?? Peter Guggemos (links) und Dieter Klotz von der Ehinger Energie haben über die Strompreis­entwicklun­g gesprochen.
SZ-FOTO: GÖTZ Peter Guggemos (links) und Dieter Klotz von der Ehinger Energie haben über die Strompreis­entwicklun­g gesprochen.

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