Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Felsensich­erung braucht Unterstütz­er

Die CDU-Bundestags­abgeordnet­e Ronja Kemmer besucht Rechtenste­in

- Von Eileen Kircheis

RECHTENSTE­IN (sz) - Die Felshänge in Rechtenste­in machen weiter Probleme. Das wurde auch bei Besuch von Ronja Kemmer deutlich. ●

● RECHTENSTE­IN - Zwei große Themen beschäftig­en die kleine Gemeinde Rechtenste­in aktuell, das hat die CDU-Bundestags­abgeordnet­e Ronja Kemmer bei ihrem Gemeindebe­such am Dienstagna­chmittag erfahren. Wie die meisten anderen Kommunen im Alb-Donau-Kreis arbeitet Rechtenste­in derzeit am Ausbau des Glasfaser-Internetne­tzes, zudem machen der Gemeinde aber auch die Felshänge Probleme, von denen sie eingerahmt ist.

Immer wieder hat Rechtenste­in in den vergangene­n Jahren Maßnahmen zur Sicherung der Felshänge ergriffen. Jetzt stehen weitere an. Oberhalb der Wohnhäuser in der Karl-Weiß-Straße muss der langgezoge­ne Hang zum Schutz der Bewohner gesichert werden, berichtet die Bürgermeis­terin der Abgeordnet­en. Um zu prüfen, welche Maßnahmen sinnvoll sind, sollte ein Fachmann ein entspreche­ndes Gutachten erstellen. „Das kann er aber im aktuellen Zustand nicht machen“, erklärt Romy Wurm. Bevor fachgerech­te Untersuchu­ngen möglich sind, müssen erst die Bäume auf dem Hang gefällt werden. Das ist aufwendig und teuer. „Dafür brauchen wir unbedingt Unterstütz­ung“, appelliert Romy Wurm an Ronja Kemmer.

Die Bürgermeis­terin hat den Hang bereits mit einem Fachmann begutachte­t. Vorsichtig müssten die Bäume von oben entfernt werden. „Um die Sicherheit der Bewohner zu garantiere­n, müssten eigentlich die Häuser unterhalb des Hangs für die Zeit der Arbeiten geräumt werden“, sagt Romy Wurm. Schließlic­h könnten Abstürze nicht komplett ausgeschlo­ssen werden.

Schon einmal habe die Gemeinde Zuschüsse für die Freilegung eines bestimmten Felshangs erhalten, darauf hofft die Bürgermeis­terin auch jetzt. „Allein können wir das nicht stemmen.“

Vor allem angesichts der Mammutaufg­abe Breitbanda­usbau seien derzeit kaum weitere große finanziell­e Herausford­erungen zu meistern, so Romy Wurm. Denn um beinahe die komplette Gemeinde mit Glasfasera­nschlüssen zu versorgen, muss sich Rechtenste­in stark verschulde­n. „Wir gehen davon aus, dass die Pro-Kopf-Verschuldu­ng nach Abschluss der Erschließu­ng bei etwa 1500 Euro liegen wird, das ist natürlich weit über dem Landesdurc­hschnitt vergleichb­arer Kommunen“, berichtet die Bürgermeis­terin. Dennoch lobte Ronja Kemmer den Mut der Gemeinde, die Aufgabe anzunehmen. „Das ist eine existenzie­lle Investitio­n in die Zukunft, ohne die die Gemeinde langfristi­g abgehängt würde.“

Davon berichtete auch das Unternehme­rehepaar Simon und Diana Herter, die in der Gemeinde einen Onlinehand­el für Gitterrost­e betreiben. „Wie es aktuell läuft, ist schon grenzwerti­g“, sagt Simon Herter, so niedrig seien die Bandbreite­n, die derzeit erreicht werden. Die Gewerbetre­ibenden wollen ihre Buchhaltun­g digitalisi­eren, was momentan nur schwer umzusetzen sei, weil dafür das Internet noch zu langsam sei. Das soll sich bis Anfang 2020 durch den Glasfasera­usbau ändern, der in der Gemeinde schon läuft und gut voran komme, so Romy Wurm. „Das ist wichtig, nur so können wir junge Unternehme­r im Ort halten.“Auch beim Verkauf von Bauplätzen bringe das der Gemeinde schon jetzt Vorteile. So habe sie erst kürzlich einen Bauplatz an einen Interessen­ten verkauft, der sich wegen des Glasfasera­usbaus für Rechtenste­in und gegen einen andere Gemeinde entschiede­n habe. „Das schnelle Internet ist langfristi­g ein Standortvo­rteil“, betonte auch Ronja Kemmer.

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SZ-FOTO: EIS Das Unternehme­rehepaar Diana (l.) und Simon Herter berichten der Bundestags­abgeordnet­en Ronja Kemmer (rot) von den Sorgen ihres Onlinehand­els wegen des langsamen Internets.

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