Narrenzunft nimmt vier neue Mitglieder auf
Obermarchtaler Hästräger ehren beim Häsabstauberball zahlreiche Mitglieder
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OBERMARCHTAL - In der Obermarchtaler Narrenmolke hat am Sonntag anlässlich des 11.11. ein rundum gelungener Häsabstauberball der Narrenzunft Obermarchtal stattgefunden, bei dem es vier Neuaufnahmen bei den Hästrägern gab sowie Ehrungen verdienter Mitglieder für langjähriges Engagement und Vereinszugehörigkeit von 20 bis zu 60 Jahren. Zunftmeister Florian Siegle führte souverän und mit treffendem, teils spitzem Humor durch den seit vielen Jahren traditionsreichen Abend und sorgte für viele frohe Gesichter. Rund 100 Vereinsmitglieder trugen zum großen Erfolg des Abends bei.
Mit den Worten „meine lieben närrischen Freunde“eröffnete der Obermarchtaler Zunftmeister Florian Siegle den diesjährigen Häsabstauberball, der nicht als Eröffnung der Fasnet missverstanden werden solle, wie er ausdrücklich betonte. Diese sei am 6. Januar. Besondere Glückwünsche zum Namenstag richtete der Zunftmeister am Martinstag an den anwesenden neuen Bürgermeister der Gemeinde Martin Krämer. Der 11.11. stellte, so Florian Siegle, in früheren Zeiten das Ende des bäuerlichen Jahres dar, und sei für Knechte und Mägde ein Festtag gewesen. Hier bekamen sie ihren Lohn, und konnten sich um eine neue Stelle bemühen, oder wurden im Falle besonders guter Leistungen von ihren Bauern auf dem Hof gehalten. Da der Abend keine Eröffnung der Fasnet darstelle, stimmte der Spruch „es goht mit große Schritt dagega“natürlich besonders, und das Leuchten in den Augen des Zunftmeisters war da nicht zu übersehen. Nach der Begrüßung der Ehrenmitglieder und des Ehrenzunftmeisters Reinhard Siegle, gleichzeitig VFON-Präsident, nahm Florian Siegle die Aufnahme von vier neuen Hästrägern vor.
Bei den Fledermäusen wurden Sebastian Uhl und Martina Reck neu aufgenommen, bei den Hexen war es Niclas Buck, bei den Turmfratzen Annika Buck. Die Aufnahme umfasste die Einführung in die Mysterien der Marchtaler Fasnet. Als Eintrittskarte mussten die neuen Hästräger nicht nur geloben, von nun an dem Schlossgeist zu folgen, sondern auch ein gar heftig grünblau anmutendes Etwas verzehren, in dem sich mutmaßlich unter anderem Sekt, Haribos, Limo, Waldmeister und Pfeffer befunden haben. Zum Teil unter heftigem Anfeuerungsbeifall verzehrten alle vier Kandidaten das Gebräu, und waren mithin aufgenommen. Da noch ein Schälchen übrig war, wurde der neue Bürgermeister Martin Krämer zum Verzehr dessen herangezogen, was dieser als eine seiner leichtesten Übungen mit Bravour erledigte. Außerdem hat der Schultes bereits ein Häs anprobieren dürfen, um im Frühling 2019 ehrenhalber mit den Narren einen Umzug bestreiten zu können. „Spätestens jetzt sind Sie in Obermarchtal angekommen“, stellte der Zunftmeister fest.
Nach dem Narrenlied und der Verköstigung wurden diverse Ehrungen vorgenommen. Den bronzenen Orden für 20 Jahre Mitgliedschaft erhielten Bernhard Brugger, Carolin Cichon, Monika Fuchs, Andreas Fundel, Jochen Fundel und Mario Gunsch. Für 30 Jahre Mitgliedschaft erhielten den silbernen Orden Katja Angele und Johannes Hänn.
Bereits auf 40 Jahre Mitgliedschaft können zurückblicken Günther Bauer, Maria Herzog, Barbara Hänn, Georg Kolb, Toni Kolb, Gabi Müller, Willi Schrodi, Ursula Schwendele und Franz Wicker. Da es bisher keine Steigerung zum goldenen Orden gibt, bekamen Brunhilde Schmidt für 50 Jahre sowie Hermann Dreher und Hans Maier für 60 Jahre Mitgliedschaft Geschenke. Allen Geehrten dankte Florian Siegle mit individuellen Worten, die er sehr offen, aber mit dem gebotenen Augenzwinkern darbrachte. Für den eigenen Nachtumzug am 2. Februar und alle weiteren Einsätze scheint die Narrenzunft Obermarchtal bestens aufgestellt zu sein.