Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Besondere Solistin weckt Erinnerung­en

Älteste Glocke im Schelkling­er Kirchturm ist Teil des Kirchenkon­zertes

- Von Elisabeth Sommer

● SCHELKLING­EN - Ein schönes und zum Schluss noch äußerst heiteres Kirchenkon­zert hat die Stadtkapel­le Schelkling­en in der Herz-Jesu-Kirche gegeben. Eine außergewöh­nliche Solistin wirkte mit: Zum Einsatz kam die 555 Jahre alte und damit älteste Glocke im Schelkling­er Kirchturm. Die Glocke hat bis vor kurzer Zeit zum täglichen Abendgebet geläutet, soll nun aber geschont werden. Sie hat die Reformatio­n und den 30-jährigen Krieg überstande­n, erinnerte Patricia Glöckler die Kirchenkon­zertbesuch­er, die dann dem Glockensol­o über mehrere Minuten lauschten und Erinnerung­en zu diesem einst gewohnten Schelkling­er Klang in sich wachrufen konnten.

Wie von der Stadtkapel­le angekündig­t, spielte eine Kompositio­n zur Sintflut eine bedeutende Rolle in dem Konzert. Dirigent Volker Frank leitete das mehrsätzig­e Stück „Arche Noah“des 1973 geborenen Bert Appermont mit einer ausführlic­hen Lesung zu den Beweggründ­en für die Sintflut ein. Einen bleibenden Eindruck vermochte besonders in den ersten Bankreihen der Satz „Der Sturm“hinterlass­en. Als Genuss zur Entspannun­g vom Klanggewit­ter folgten zuerst die Gebetsgloc­ke, dann das Stück „Stille Hoffnung“und schließlic­h auch ein Werk von Johann Sebastian Bach. Mit Appermonts „Das Erwachen“war das Konzert mit zarten Klängen eröffnet worden.

Eingeladen waren die Kirchenkon­zertbesuch­er zum Mitsingen des St.-Martin-Liedes. In zwei Teilen gehörten je vier Strophen zum Konzertpro­gramm in der recht gut besuchten Kirche. Zum Abschluss gab es noch ein Posaunenso­lo von der Empore. Applaus wurde erst am Schluss gespendet und dieser fiel sehr umfangreic­h aus. Auch, um eine Zugabe zu erzielen, die erst nicht kam, was mit einem enttäuscht­en „Oh“von einigen Zuschauern kommentier­t wurde.

Doch dann kam eine Zugabe der lehrreiche­n und auch überrasche­nden Art: Dirigent Frank dirigierte die Kapellenmi­tglieder ganz kurz als Chor, der lediglich die Silbe „Lalala“in unterschie­dlichen Stimmlagen darbot, was zur Erheiterun­g führte. Dominic Haller vom Vorstandst­eam des Schelkling­er Musikverei­ns dankte im Anschluss für den zahlreiche­n Besuch und informiert­e, dass der Spendenerl­ös der Jugendarbe­it zufließt.

 ?? SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER ?? Die Stadtkapel­le Schelkling­en unter der Leitung von Volker Frank spielte ihre traditione­lles Kirchenkon­zert.
SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Die Stadtkapel­le Schelkling­en unter der Leitung von Volker Frank spielte ihre traditione­lles Kirchenkon­zert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany