Besondere Solistin weckt Erinnerungen
Älteste Glocke im Schelklinger Kirchturm ist Teil des Kirchenkonzertes
● SCHELKLINGEN - Ein schönes und zum Schluss noch äußerst heiteres Kirchenkonzert hat die Stadtkapelle Schelklingen in der Herz-Jesu-Kirche gegeben. Eine außergewöhnliche Solistin wirkte mit: Zum Einsatz kam die 555 Jahre alte und damit älteste Glocke im Schelklinger Kirchturm. Die Glocke hat bis vor kurzer Zeit zum täglichen Abendgebet geläutet, soll nun aber geschont werden. Sie hat die Reformation und den 30-jährigen Krieg überstanden, erinnerte Patricia Glöckler die Kirchenkonzertbesucher, die dann dem Glockensolo über mehrere Minuten lauschten und Erinnerungen zu diesem einst gewohnten Schelklinger Klang in sich wachrufen konnten.
Wie von der Stadtkapelle angekündigt, spielte eine Komposition zur Sintflut eine bedeutende Rolle in dem Konzert. Dirigent Volker Frank leitete das mehrsätzige Stück „Arche Noah“des 1973 geborenen Bert Appermont mit einer ausführlichen Lesung zu den Beweggründen für die Sintflut ein. Einen bleibenden Eindruck vermochte besonders in den ersten Bankreihen der Satz „Der Sturm“hinterlassen. Als Genuss zur Entspannung vom Klanggewitter folgten zuerst die Gebetsglocke, dann das Stück „Stille Hoffnung“und schließlich auch ein Werk von Johann Sebastian Bach. Mit Appermonts „Das Erwachen“war das Konzert mit zarten Klängen eröffnet worden.
Eingeladen waren die Kirchenkonzertbesucher zum Mitsingen des St.-Martin-Liedes. In zwei Teilen gehörten je vier Strophen zum Konzertprogramm in der recht gut besuchten Kirche. Zum Abschluss gab es noch ein Posaunensolo von der Empore. Applaus wurde erst am Schluss gespendet und dieser fiel sehr umfangreich aus. Auch, um eine Zugabe zu erzielen, die erst nicht kam, was mit einem enttäuschten „Oh“von einigen Zuschauern kommentiert wurde.
Doch dann kam eine Zugabe der lehrreichen und auch überraschenden Art: Dirigent Frank dirigierte die Kapellenmitglieder ganz kurz als Chor, der lediglich die Silbe „Lalala“in unterschiedlichen Stimmlagen darbot, was zur Erheiterung führte. Dominic Haller vom Vorstandsteam des Schelklinger Musikvereins dankte im Anschluss für den zahlreichen Besuch und informierte, dass der Spendenerlös der Jugendarbeit zufließt.