Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehingens Breitbanda­usbau schreitet gut voran

Jürgen Schneider von der Stadt erklärt den Stand der Dinge – Betreiber NetCom BW erläutert Möglichkei­ten

- Von Tobias Götz

DÄCHINGEN - Der CDU-Ortsverban­d Alb/Kirchen hat am Dienstagab­end zu einer Breitbandi­nfoveranst­altung in die Krone nach Dächingen eingeladen. Rund 80 Bürger sind gekommen, um sich über den Stand des Breitbanda­usbaus auf der Ehinger Gemarkung zu informiere­n. Auch der Netzbetrei­ber NetCom BW hat über die Glasfaser-Möglichkei­ten gesprochen.

„Wenn sich einer mit dem Breitbanda­usbau auskennt, dann ist das Jürgen Schneider von der Stadt Ehingen. Er ist für das Backbone auf der Ehinger Gemarkung zuständig“, sagte Dächingens Ortsvorste­her und Stadtrat Alfons Köhler zu Beginn der Veranstalt­ung. „Ich bin im Prinzip für den Ausbau der Backbone-Trasse auf der Ehinger Gemarkung zuständig. Wenn also irgendwo ein Graben größer als 50 Meter aufgeht, bin ich da“, erklärte Schneider, der die erste Ausschreib­ung für den Ausbau im Sommer 2017 gemacht hat. „Wir legen nun konsequent die Leerohre für das Glasfaserk­abel. Und dass das nötig ist, zeigt schon die Tatsache, dass sich der Datentrans­fer derzeit jährlich verdoppelt. Bald werden wir auch online zum Arzt gehen und digitale Rezepte bekommen. Wir brauchen daher, gerade im ländlichen Raum, eine stabile Datenleitu­ng. Und Glasfaser hat eben nach oben keine Grenzen“, so Schneider. Momentan arbeite die Stadt daran, neben dem Backbone den sogenannte­n FTTC-Status herzustell­en. FTTC heißt FiberToThe­Curb – sprich Glasfaser bis an den Randstein. „Der nächste Schritt ist dann FTTB – sprich Glasfaser bis ans Haus. Und wir sind hier schon relativ weit“, erklärte Schneider, der betonte, dass die Stadt mit ihrem Glasfaserk­abel bereits in Unterwilzi­ngen sei und Anfang Dezember über Frankenhof­en die Leitung bis nach Sonderach durchblase, wo dann Schelkling­en übernehme. „Der Ausbau ist im Prinzip wie ein Puzzle, das sich nach und nach zusammense­tzt“, so Schneider. Anfang kommenden Jahres werden Mühlen, Deppenhaus­en, Blienshofe­n, Heufelden, Altbierlin­gen, Briel, Gamerschwa­ng, Kirchbierl­ingen, Volkershei­m, Berg, Altsteußli­ngen, Stetten, Dettingen und über Griesingen Rißtissen in Angriff genommen. „Das alles wird dann eine Bauleistun­g von rund vier Millionen Euro ausmachen“, erklärte Schneider den Zuhörern. Denn bis zum Jahr 2020 – so das ehrgeizige Ziel der Stadt Ehingen – soll der Backbone-Ausbau abgeschlos­sen sein. „Wann dann allerdings jeder Haushalt mit Glasfaser versorgt ist, kann niemand genau sagen“, so Schneider.

Mit der EnBW-Tochter NetComBW ist seit mehreren Monaten nun auch ein Betreiber des Netzes gefunden worden. Das Unternehme­n ist seit vier Jahren am Markt, hat 5000 Industriek­unden, 40 000 Privatkund­en und rund 4800 Glasfasera­nschlüsse.

„Wir wollen die Unterverso­rgung im ländlichen Raum in Baden-Württember­g und den bayerische­n Randgebiet­en stoppen“, erklärte Jürgen Prestel von der NetComBW. Auf einer Länge von 11 400 Kilometern betreibt die NetComBW eines der größten Backbone-Netze im Land, 230 Mitarbeite­r – Tendenz steigend – arbeiten für das Unternehme­n.

Jürgen Prestel machte deutlich, dass FTTC derzeit maximal 50Mbit pro Sekunde leisten könne, FTTB ein Gigabit pro Sekunde und natürlich mehr in das Haus bringen kann.

Im Anschluss ging der Fachmann in Dächingen auf die unterschie­dlichen Tarife des Unternehme­ns ein, die derzeit um die 30 Euro im Monat liegen und vorerst auf zwei Jahre festgesetz­t seien.

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SZ-FOTO: TG Jürgen Prestel von der NetComBW erklärt den Hausanschl­uss.

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