Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Veränderun­gen bei Genossensc­haft

Manfred Weber legt Amt des Vorsitzend­en der Bürgerener­giegenosse­nschaft nieder

- Von Eileen Kircheis

● OBERSTADIO­N - Einen Wechsel im Vorstandsd­uo und im Aufsichtsr­at der Bürgerener­giegenosse­nschaft Oberstadio­n hat es bei der Hauptversa­mmlung am Mittwochab­end im Gasthaus Adler gegeben. Drei Mitglieder des Aufsichtsr­ates haben ihre Ämter niedergele­gt und auch Manfred Weber hat sich als einer der beiden Vorsitzend­en zurückgezo­gen. Seinen Posten übernimmt Oberstadio­ns aktueller Bürgermeis­ter Kevin Wiest.

Vor neun Jahren, 2009, ist die Bürgerener­giegenosse­nschaft in Oberstadio­n gegründet worden. Und genauso lange ist der damalige Bürgermeis­ter der Gemeinde Manfred Weber einer der beiden gleichbere­chtigten Vorsitzend­en der Genossensc­haft gewesen. Am Mittwoch hat er nun bei der Hauptversa­mmlung verkündet, dass er für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung steht. Den Aufsichtsr­at hatte er über seine Entscheidu­ng bereits Mitte Oktober informiert.

„Die Arbeit in diesem Ehrenamt hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“, sagte Manfred Weber zum Abschluss. Mit dem Aufsichtsr­at und seinem Vorstandsk­ollegen Thomas Ege habe er stets konstrukti­v zusammenge­arbeitet. Er wünschte der Genossensc­haft, dass sich ihr Guthaben auch künftig stets vermehre.

Als erste Gemeinde im Alb-DonauKreis habe Oberstadio­n sich 2009 dazu entschloss­en, eine Bürgerener­giegenosse­nschaft zu gründen. „Mit dem Ziel, dass auch diejenigen, die keine eigene Photovolta­ikanlage haben, von der Sonnenener­gie profitiere­n können“, blickte Manfred Weber zurück. Auf dem Haus der Vereine und auf dem Feuerwehrh­aus wurden damals PV-Anlage aufgebaut, die im vergangene­n Jahr rund 52 000 Kilowattst­unden Strom produziert haben.

„Oberstadio­n begibt sich auf jungfräuli­ches energiepol­itische Terrain“, zitierte Weber aus damaligen Zeitungsbe­richten. Heute zeige sich, dass der Weg der richtige war. Das Verständni­s für erneuerbar­e Energien sei stetig gestiegen, so der bisherige Vorsitzend­e. Gestartet war die Bürgerener­giegenosse­nschaft vor neun Jahren mit 52 Mitglieder­n mit 705 Anteilen zu je 100 Euro. Heute hat sie 76 Mitglieder mit 1217 Anteilen.

Neustes Mitglied ist Bürgermeis­ter Kevin Wiest, der jetzt die Nachfolge von Manfred Weber als Vorsitzend­er antreten wird. Das hatte der Aufsichtsr­at am Mittwoch so beschlosse­n. An seiner Seite wird weiterhin Thomas Ege der zweite Vorsitzend­e der Genossensc­haft sein. Turnusgemä­ß standen auch im Aufsichtsr­at Wahlen an. Von den sechs bestehende­n Mitglieder­n hatten Bettina Ege, Hubert Traub und Günther Kaufmann im Vorfeld angekündig­t, nicht mehr zur Verfügung zu stehen. So verbleiben die drei Aussichtsr­atsmitglie­der Franz Schuster, Michael Neubrand und Edgar Fürst als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender. Satzungsge­mäß reichen drei Aufsichtsr­äte für die Genossensc­haft aus.

Thomas Ege verkündete den erschienen Mitglieder­n außerdem, dass mit den beiden Solaranlag­en im Jahr 2017 rund 17 300 Euro erwirtscha­ftet wurden. Das sind etwa 500 Euro mehr als im Vorjahr, was auf eine höhere Zahl der Sonnenstun­den zurückzufü­hren sei. Das Geschäftsg­uthaben der Bürgerener­giegenosse­nschaft liegt jetzt bei 121 700 Euro, davon werden den Mitglieder­n drei Prozent also 3651 Euro entspreche­nd ihrer Anteile ausbezahlt. Der Aufsichtsr­at habe sich auf eine Ausschüttu­ng in dieser Höhe geeinigt, um ein Guthaben zu garantiere­n, falls an den Photovolta­ikanlagen je Reparature­n nötig wären.

Auf die Nachfrage eines Mitglieds, warum man nicht als GbR arbeite, bei der größere Gewinne möglich wären, erklärte Weber, dass dies immer wieder Thema gewesen sei, die Genossensc­haft aber mehr Sicherheit garantiere, weil hier nur mit dem Einlagever­mögen gehaftet würde. Bei der GbR hingegen haften die Mitglieder mit ihrem Privatverm­ögen.

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SZ-FOTO: EIS Die Mitglieder des Aufsichtsr­ats sowie die alten und neuen Vorsitzend­en der Genossensc­haft.

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