Stress in der Freizeit durch Medienkonsum
HAMBURG (epd) - Immer weniger Deutsche verbringen ihre Freizeit mit Aktivitäten, auf die sie wirklich Lust haben. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung des FreizeitMonitors 2018 zu den Freizeitwünschen der Deutschen. Das teilte die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen am in Hamburg mit. Hauptgrund für diesen Widerspruch ist demnach die intensive Mediennutzung, die in den Mittelpunkt der Freizeit gerückt ist.
Die ständige Angst, etwas zu verpassen
Fernsehen, Radio oder Musik hören, im Internet surfen sowie von zu Hause und unterwegs telefonieren sind der Studie zufolge die häufigsten Aktivitäten der Deutschen. Eine Mehrheit der Bürger liest zudem regelmäßig Zeitung, beschäftigt sich mit dem Computer oder mit sozialen Medien. Die Dominanz der Medien erklärte der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt, mit deren omnipräsentem Angebot. Dieses sei bequem und befriedige die Angst vieler Bürger, etwas zu verpassen. „Diese Rund-um-die-Uhr-Präsenz hat jedoch ihren Preis“, betonte der Wissenschaftler. Laut der Studie haben immer mehr Bürger das Gefühl, von der Medienflut überrollt zu werden, und wünschen sich, öfter mal abzuschalten.
Zwischen den Geschlechtern zeigten sich bei der Sonderauswertung sowohl Parallelen als auch Unterschiede. Demnach wünschen sich Frauen und Männer gleichermaßen mehr Spontaneität, Ausflüge und häufigeres Ausschlafen. Während Frauen gerne mehr Zeit in Wellnessangebote (56 Prozent) oder Shopping (43 Prozent) investieren würden, wollen Männer mehr Zeit mit Sex (57 Prozent) und Besuchen von Sportveranstaltungen (38 Prozent) verbringen.