Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Startschus­s für die Marke Albgemacht

Erzeuger aus dem Biosphären­gebiet präsentier­en sich in Ehingen

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Die neue Biosphären­Marke Albgemacht ist am Freitag von Regierungs­präsident Klaus Tappeser, Oberbürger­meister Alexander Baumann und Stefan Tluczykont vom Landratsam­t in Ehingen in den Markt eingeführt worden. Mit dabei waren Erzeuger und Produzente­n aus dem Biosphären­gebiet, die sich bei Albgemacht strengsten Kriterien verschrieb­en haben.

„Wir sind das letzte Glied in der Kette“, erlärte Jochen Widmann, der als Kaufmann die Rewe-Märkte in Ehingen und Friedrichs­hafen betreibt. Seit der ersten Stunde ist Widmann Mitglied des Vereins Albgemacht und hat nun auch an exponierte­r Stelle in seinem Ehinger Markt die Waren präsentier­t. „Regionaliä­t spielt bei uns eine große Rolle, wir sind von den Produkten aus der Biosphäre überzeugt“, betonte Widmann, der einer von acht ReweMärkte­n im Biosphären­gebiet ist, der die Albgemacht-Produkte verkauft.

„Der Grundsatz der Biosphäre lautet schützen und nützen. Und da hilft es nicht, wenn wir unsere Kulturland­schaft auf der Alb nur unter Schutz stellen. Denn ein wichtiger Nutzen sind auch die Produkte, die dort erzeugt werden“, sagte Regierungs­präsident Klaus Tappeser, der die Waren aus dem Biosphären­gebiet als „äbbes bsondres“bezeichnet­e. „Die Albgemacht-Produkte werden nicht nur in der Biosphäre produziert, sondern unterliege­n auch strengsten Qualitätss­tandards, die wir im Jahr 2011 festgelegt haben. Wir haben im Biosphären­gebiet überall gedankenvo­ll produziere­nde Landwirte – egal ob konvention­ell oder Bio“, betonte Tappeser, der den AlbDonau-Kreis als „enorm wichtigen Landkreis im Biosphären­gebiet“bezeichnet­e. „Bei all den Produkten stehen dann auch das Tierwohl und der Artenschut­z an oberster Stelle. Das verbindet die Albgemacht-Produkte“, so Tappeser, der erklärte, dass das Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb eines von 680 Unesco-Biosphären­gebiete weltweit ist und sich nach zehn Jahren nun wieder in der Rezertifiz­ierung befinde.

Stefan Tluczykont vom Alb-Donau-Kreis wies darauf hin, dass Ehingen, Lauterach, Westerheim und Schelkling­en Mitglieder der Biosphäre sind und der Alb-DonauKreis somit 19 Prozent der Fläche des Biosphären­gebiets beheimatet. „Albgemacht ist für mich ein modellhaft­es Projekt, das für die Ziele des Biosphären­gebiets steht. Umweltfreu­ndlich und sozial verträglic­h wird hier produziert. Nun ist der Kunde und das Einkaufsve­rhalten entscheide­nd, ob die Dachmarke Albgemacht funktionie­rt. Ich hoffe, dass sich nun viele andere Produzente­n dieser Initiative anschließe­n“, erklärte Stefan Tluczykont.

Das sieht auch Ehingens Oberbürger­meister Alexander Baumann so, den Regierungs­präsident Klaus Tappeser als „Löwen von Ehingen“bezeichnet­e. „Ich freue mich sehr, dass in Ehingen der Auftakt zu Albgemacht stattfinde­t, weil wir eben mit unseren sechs Albteilort­en im Biosphären­gebiet sind. Das erfüllt mich schon mit Stolz. Als wir vor zehn Jahren mit dem Biosphären­gebiet gestartet sind, war es nicht greifbar. Heute ist es erlebbar und vor allem genießbar geworden“, betonte Baumann. Adelheid Schnitzler von der Geschäftss­telle des Biosphären­gebiets Schwäbisch­e Alb nannte die Kontrolle als ein zentraler Baustein der Marke Albgemacht, deren Verein sich im Jahr 2017 gegründet hat. „Die Basis ist das Qualitätsz­eichen BadenWürtt­emberg. Darauf haben wir die Albgemacht-Kriterien gesattelt“, so Schnitzler. Folgende Kriterien müssen demnach bei den Produkten erfüllt werden: Aus der Region, ohne Gentechnik, dem Erhalt und der Förderung der biologisch­en Vielfalt verpflicht­et, Tierwohl, keine Geschmacks­verstärker, Fairness und Miteinande­r sowie Transparen­z und externe Qualitätsk­ontrollen.

Julian Schmid von der Hofmolkere­i Schmid ist Vorsitzend­er des Vereins Albgemacht und bezeichnet­e die vergangene­n Monate als Kraftakt. Markus Mauz, Geschäftsl­eiter Vetrieb von Rewe-Südwest, kommt aus Burladinge­n und verantwort­et 500 Märkte im Südwesten der Republik. „Regionalit­ät ist ein Megatrend. Unsere Kunden wollen wissen, woher das Produkt kommt. Deswegen sind wir als Konzern gerne mit dabei.“

 ?? SZ-FOTO: GÖTZ ?? Zusammen mit Stefan Tluczykont vom Alb-Donau-Kreis, Ehingens Oberbürger­meister Alexander Baumann und Regierungs­präsident Klaus Tappeser (v.r.) haben die Mitglieder der neuen Marke „Albgemacht“ihre Produkte im Ehinger Rewe-Markt präsentier­t.
SZ-FOTO: GÖTZ Zusammen mit Stefan Tluczykont vom Alb-Donau-Kreis, Ehingens Oberbürger­meister Alexander Baumann und Regierungs­präsident Klaus Tappeser (v.r.) haben die Mitglieder der neuen Marke „Albgemacht“ihre Produkte im Ehinger Rewe-Markt präsentier­t.
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SZ-FOTO: GÖTZ Vom Wein über Apfelsaft, Maultasche­n, Lamm-Salami und Milch geht die aktuelle Produktpal­ette von Albgemacht.

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