Ortsvorsteher informiert über Internetausbau
Verzögerungen seien frustrierend und kosten die Gemeinde zusätzlich Geld
REUTLINGENDORF (eis) - Der Breitbandinternetausbau, die Investitionen für 2019 und ein Baugesuch haben den Ortschaftsrat des Obermarchtaler Teilorts Reutlingendorf am Donnerstag beschäftigt.
Ortsvorsteher Georg Baur hat seine Ratsmitglieder darüber informiert, dass die Gemeinde Obermarchtal Leerrohre von Reutlingendorf zu den Aussiedlerhöfen nach Obermarchtal mitverlegen wird. Zudem war eine bereits bewilligte Mitverlegung bei Gasleitungsarbeiten der Firma Gasline nach Datthausen geplant. „Trotz der Bemühungen der zuständigen Fachdienstleiterin, unserer Landtagsabgeordneten und des Bürgermeisters klappt das allerdings nicht“, berichtete Baur.
Weil das Zeitfenster für die Arbeiten zu eng war, war keine öffentliche Ausschreibung möglich, so dass die Arbeiten freihändig an das von Gasline beauftragte Unternehmen mitvergeben werden sollten. „Das ist theoretisch auch möglich, wenn die Hauptarbeiten zur Mitverlegung umfangreicher sind, als die Abschnitte, die neu gebaut werden müssen“, so der Ortsvorsteher. Von der Genehmigungsbehörde sei aber keine Zustimmung gekommen. „Um die Zuschüsse nicht zu verlieren und kein finanzielles Risiko einzugehen, mussten wir die Chance verstreichen lassen“, so Georg Baur.
Offen gibt der Ortsvorsteher zu, dass ihn dieses Vorgehen frustriere. „Ich wünsche mir manchmal mehr Flexibilität von den Behörden“, sagte er. Weil die Trasse jetzt komplett ausgeschrieben werden müsse, wofür ein Generalunternehmer zu beauftragen sei, würden die Kosten für die Gemeinde Obermarchtal sicher deutlich steigen und Reutlingendorf müsse noch länger auf das schnelle Internet warten, ist sich Baur sicher. Vor 2020 rechnet er nicht mit einer Verbesserung für sein Dorf.
Erneut hat der Ortschaftsrat am Donnerstag über das Baugesuch eines Nebenerwerbslandwirts gesprochen. Dieser plant als privilegiertes Bauvorhaben den Bau einer Betriebsleiterwohnung. Ortschaftsrat und Gemeinderat hatten dem Vorhaben zugestimmt, wenn die Genehmigungsbehörde keine Einwände habe. Das Landratsamt hat das Gesuch allerdings als nicht privilegiert abgelehnt und das Aufstellen einer Ergänzungssatzung für den Bereich angeregt. Deren Kosten hätte der Bauherr zu tragen. Dies habe die Obermarchtaler Gemeinde entgegen der Empfehlung des Ortschaftsrates in nichtöffentlicher Sitzung abgelehnt.
Weil Reutlingendorf landwirtschaftlich geprägt sei und diese Strukturen erhalten werden sollen, sicherte Ortsvorsteher Baur dem Antragsteller allerdings zu, sich dafür einzusetzen, dass doch noch eine Lösung gefunden werde.
Auch über die geplanten Vorhaben im kommenden Haushaltsjahr haben die Ortschaftsräte gesprochen. So soll die Verlegung des Kinderspielplatzes im kommenden Jahr erfolgen. Diese wird etwa 10 000 Euro kosten, schätzt Georg Baur. Etwa 4000 Euro werden für ein Feldkreuz mit Bank benötigt, das am Hochbehälter aufgestellt werden soll. „Außerdem müssen einige Feldwege und Uferböschungen saniert werden“, sagte der Ortsvorsteher. Zudem solle der neue Hochbehälter an die Bussenwasserversorgungsgruppe übergeben werden und der alte müsse abgebrochen werden.